Emil von Rohrscheidt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karl Friedrich Emil von Rohrscheidt (* 11. April 1809 in Reichenbach; † 8. August 1886 in Brieg) war ein deutscher Landrat, Rittergutsbesitzer und Parlamentarier in Preußen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil von Rohrscheidt stammte aus einem böhmischen Adelsgeschlecht und war der älteste Sohn des preußischen Rittmeisters Wilhelm von Rohrscheidt (1780–1845) und älterer Bruder von Richard von Rohrscheidt. Er besuchte das Gymnasium in Brieg und studierte anschließend an der Königlichen Universität zu Breslau und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Kameralwissenschaften. 1829 wurde er Mitglied des Corps Rhenania Bonn.[1] Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1845 dessen Rittergut in Deutsch Steine. Rohrscheidt war von 1848 bis 1871 Landrat des Landkreises Brieg.[2] Von 1849 bis 1852 saß er im Preußischen Abgeordnetenhaus, in der 1. Legislaturperiode als Abgeordneter des Wahlkreises Merseburg 2 in der Fraktion des Rechten Centrums und in der 2. Legislaturperiode als Abgeordneter des Wahlkreises Merseburg 1 in der Fraktion des Centrums.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er heiratete am 22. November 1842 in Brieg Linda von Kyaw (1816–1847). Das Paar hatte mehrere Kinder:

  • Friedrich Wilhelm Benno Georg (1843–1854), Fortseleve
  • Friedrich Wilhelm Richard (1845–1866), preußischer Leutnant, starb an den Verwundungen in der Schlacht bei Königgrätz
  • Gertrud (*/† 1847)

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er am 16. Juni 1853 Luise Reymann (1824–1898), mit der er folgende Kinder hatte:

  • Max (1854–1919), Herr auf Deutsch Steine, Deichhauptmann, Kreisdeputierter ⚭ 1888 Alice von Löbbecke (* 1868)[3]
  • Karl Friedrich Emil (1856–1903), preußischer Rittmeister a. D.
  • Kurt (1859–1928), preußischer Generalmajor ⚭ 1892 Claire Friedericke Maron (1865–1922)
  • Friedrich Wilhelm Victor (*/† 1861)
  • Friedrich Wilhelm (1863–1865)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 639.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942. Teil B (Briefadel). Teil B, Adlige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers- und Beamtenadel), Letzte Ausgabe, Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 34. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1941-11, S. 446–448.
  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Wilhelm von Blaschek, Carola von Ehrenkrook geb. von Hagen, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser/ B (Briefadel) 1958, Band III, Band 17 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1958, S. 405–406. ISSN 0435-2408
  • 106. † v. Rohrscheidt, Emil, Ritter. in: Matrikel der Bonner Rhenanen 1820–1970. in: Band 4 der Blaubücher der Bonner Rhenania. 1970, S. 29.
  • Bernd Haunfelder: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1849–1867, in: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 5, Droste, Düsseldorf 1994, S. 214. ISBN 3-7700-5181-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910. Verzeichnis, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monathsefte, Druck Carl Gerber München, Starnberg 1910, 26/68.
  2. Landkreis Brieg, in: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945: Rolf Jehke, Herdecke. Zuletzt geändert am 16. November 2008. Verwaltungsgeschichte und Landräte. territorial.de
  3. Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels. Band 1, Hrsg. Förderung des Königlichen Herold-Amtes, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1892, S. 353..