Erich Selbach

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Erich Selbach

Erich Selbach (* 25. Juli 1905 in Essen; † 29. Oktober 1985 in Baden-Baden) war ein deutscher Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erich Selbach, geboren 1905 in Essen, studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, Göttingen und Münster. In Tübingen wurde er 1924 Mitglied des Corps Rhenania.[1] Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen war Selbach von 1932 bis 1938 Justitiar der Textilfärberei-Aktiengesellschaft in Krefeld, im Jahre 1937 wurde er in den Aufsichtsrat der Girmes-Werke Aktiengesellschaft berufen; von 1938 bis 1971 war er dort Sprecher des Vorstands[2].

Von 1971 bis 1977 bekleidete Erich Selbach das Amt des Vorsitzenden des Aufsichtsrats; ab 1977 war er der Ehrenvorsitzende dieser Unternehmensgruppe. Bedeutende Unternehmen, z. B. Trinkaus, Kaufhof und die Cellulosefabrik Phrix-Werke AG, beriefen Selbach in ihren Aufsichtsrat oder Beirat.

Selbach war in zahlreichen Verbänden der gewerblichen Wirtschaft vertreten. Von 1957 bis 1974 war er Präsident der Industrie- und Handelskammer Krefeld, später Ehrenpräsident.

Er war Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. und Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Während der Textilkrise in den 1970er-Jahren konnte Selbach den Girmes-Umsatz noch um ca. 40 % steigern[3]. Nach seinem Austreten ging es ab 1984 mit den Girmes-Werken bergab und 1989 meldete die Aktiengesellschaft Konkurs an. 2003 kam es zur Insolvenz der Nachfolge-GmbH. Die Schulden waren auf knapp 100 Millionen Euro angewachsen. Der Insolvenzverwalter entließ 260 von 727 Mitarbeitern. 2004 kaufte Tissavel die Girmes-Aktiva und reduzierte die Mitarbeiterzahl auf 50.

Die Kinder Karl Heinrich Selbach und Erika Littmann geb. Selbach gründeten zur Erinnerung an ihren Vater und mit dessen Erbe die Selbach-Umwelt-Stiftung in München. Eine Straße in Nettetal ist nach Erich Selbach benannt.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Lage der deutschen Wirtschaft im Herbst 1973, o.A.
  • Die deutsche Wirtschaft im Spannungsfeld von Staat und Politik zu Mitte des Jahres 1976, o.A.
  • Was uns bewegt. Econ, Düsseldorf, Wien 1979, ISBN 3-430-18330-8.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kösener Corpslisten 1960, 128, 801
  2. Swiridoff: Porträts aus der deutschen Wirtschaft - Swiridoff-Bildbände, Band 15. Günther Neske, Pfullingen 1966.
  3. Capital, Januar 1972