Ernest Nys

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Ernest Nys (* 27. März 1851 in Kortrijk; † 4. September 1920 in Brüssel) war ein belgischer Jurist, der als Professor für Völkerrecht an der Universität Brüssel wirkte. Darüber hinaus fungierte er als Mitglied des Ständigen Schiedshofs.

Leben

Ernest Nys wurde 1851 in Kortrijk geboren und studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Gent, Heidelberg, Leipzig sowie Berlin. Anschließend wirkte er als Anwalt in Antwerpen und Brüssel. Im Jahr 1898 wurde er Nachfolger von Alphonse Rivier als Professor für Völkerrecht an der Universität Brüssel, an deren juristischer Fakultät er von 1898 bis 1900 als Dekan fungierte.

Darüber hinaus war er Mitglied des Ständigen Schiedshofs in Den Haag und Mitherausgeber der von seinem Landsmann Gustave Rolin-Jaequemyns im Jahr 1968 mitbegründeten Revue de Droit International et de Legislation Comparée (Zeitschrift für internationales Recht und vergleichende Rechtswissenschaft), der ersten akademischen Fachzeitschrift für Völkerrecht. Ernest Nys interessierte sich insbesondere für die historische Entwicklung des Völkerrechts und übersetzte unter anderem Werke der englischen Rechtswissenschaftler James Lorimer und John Westlake. Er starb 1920 in Brüssel.

Auszeichnungen

Ernest Nys gehörte ab 1892 dem Institut de Droit international an und wurde für seinen Einsatz für die internationale Schiedsgerichtsbarkeit in allen Jahren von 1906 bis 1916 sowie 1919 für den Friedensnobelpreis nominiert. Die Universitäten Oxford, Edinburgh und Glasgow verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Von der Amerikanischen Gesellschaft für internationales Recht wurde er zum Ehrenmitglied ernannt.

Werke (Auswahl)

  • Les origins du droit international. Brüssel und Paris 1894
  • Les théories politiques et le droit international en France jusqu'au XVIIIº siècle. Paris 1899
  • The Independent State of the Congo and International Law. Brüssel 1903
  • Idées modernes: droit international et franc-maçonnerie. Brüssel 1908

Literatur

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