Ernest Tsivoglou

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Ernest Constantine Tsivoglou (* 1922 in New Hampshire, Vereinigte Staaten; † 22. Oktober 2007 in Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten)[1] war ein US-amerikanischer Gewässer- und Strahlenschützer.

Ernest Constantine[2] Tsivoglou wurde als Kind von Constantine Jordan Tsivoglou aus Konstantinopel und Lucinda Stearns Tsivoglou aus Boston geboren.[1] Er wuchs in New York City auf und ging im Manhattan College zur Schule.[1] Im Zweiten Weltkrieg diente er ab Januar 1944 im US Army Corps of Engineers in Indien.[1] Er war zunächst Techniker für Trinkwasserversorgung im 30. Standortlazarett in Panagarh, Westbengalen,[3] und später verantwortlicher Lagerverwalter im Sanitätsdepot für Ostindien in Kalkutta.[1] 1946 verließ er die Streitkräfte und studierte anschließend Sanitärtechnik an der University of Minnesota.[1] Kurz nach Aufnahme einer Arbeitsstelle als Sanitäringenieur im Taft-Center des US Public Health Service in Cincinnati begann er ein Aufbaustudium in Kernphysik an der Ohio State University.[1] Er promovierte mit einer Arbeit zur Senkung der Radonkonzentration im Uranbergbau.[1] Danach kehrte er an das Taft-Center zurück und wurde bald Leiter der Abteilung für technische Dienste und Forschung, wo er wegweisende Beiträge zum Gewässerschutz, insbesondere in Bezug auf radioaktive Kontamination,[4] lieferte.[1] Von 1966 bis 1974 war er Professor für Sanitärtechnik und Gewässerschutz am Georgia Institute of Technology in Atlanta.[1] Unter anderem forschte er zur Selbstreinigung des Chattahoochee im Gebiet von Atlanta.[1] Er erstellte auch ein Gutachten über die Folgen der Freisetzung von Radioaktivität aus dem geplanten Kernkraftwerk Kaiseraugst, Aargau.[5] In den frühen 1980er-Jahren ging er als technischer Berater in den Ruhestand.[1]

Ernest Tsivoglou starb an den Folgen eines Herzinfarkts.[1] Er hinterließ seine Ehefrau Julaine, die er im Studium kennengelernt hatte, und drei Kinder.[1] Er ist auf dem Nationalfriedhof von Georgia in Canton, Cherokee County,[2] begraben.[1]

In seiner Doktorarbeit entwickelte Ernest Tsivoglou die nach ihm benannte Tsivoglou-Methode zur Bestimmung der Konzentration von Radon-Zerfallsprodukten in der Luft. Bei ihr werden Aerosolteilchen auf einem Filter gesammelt und anschließend die Gesamt-Alpha-Aktivität auf dem Filter während dreier verschiedener Zeiträume gemessen. Sie wurde später von J. W. Thomas verbessert.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Nachruf der Familie.
  2. a b Nachruf der Familie auf Julaine Tsivoglou (abgerufen am 18. November 2016).
  3. China-Burma-India Theater of World War II – Hospital Units in CBI (abgerufen am 18. November 2016).
  4. Glenn T. Seaborg, Benjamin S. Loeb: The Atomic Energy Commission under Nixon – Adjusting to Troubled Times, Kapitel 6 Monticello. Palgrave Macmillan, ISBN 978-1-349-60618-4.
  5. Ernest Tsivoglou: Kontrolle der radioaktiven Verseuchung in Kaiseraugst. Gutachten ausgearbeitet im Auftrag des Wasserwirtschaftsamtes des Kantons Baselland vom 4. Juni 1970. Zitiert in: Rudolf Eppler: Technischer Fortschritt, dritter Band, S. 29. Duncker & Humblot, Berlin.
  6. J. W. Thomas: Modification of the Tsivoglou method for radon daughters in air. Health Physics 19 (5), S. 691, 1970.