Eugenie Schumann

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Eugenie Schumann (* 1. Dezember 1851 in Düsseldorf[1]; † 25. September 1938 in Bern) war eine deutsche Pianistin und Autorin.

Leben

Die Kinder der Schumanns 1854. Von links: Ludwig, Marie, Felix, Elise, Ferdinand und Eugenie.

Sie war eines von acht Kindern und die jüngste Tochter von Robert und Clara Schumann. Eugenie Schumann studierte Klavier bei ihrer Mutter und bei Ernst Rudorff in Berlin. Sie stand künstlerisch zeitlebens im Schatten ihrer Mutter.[2]

Vorübergehend unterhielt sie eine Liebesbeziehung mit der Sängerin Marie Fillunger, genannt „Fillu“, die ab 1878 längere Zeit bei den Schumanns lebte. 1888 kam es zum Bruch und im Januar 1889 verließ Marie Fillunger das Schumannsche Haus. Beide führten aber auch danach noch eine intensive Korrespondenz.

Im Oktober 1892 übersiedelte Eugenie Schumann nach England und arbeitete dort als Klavierlehrerin. 1918 verließ sie England, um ihre hochbetagte Schwester Marie, die seit 1897 in Interlaken in der Schweiz lebte, zu unterstützen. 1925 veröffentlichte sie ihre Autobiographie Erinnerungen und 1931 eine viel beachtete Biografie über ihre Familie, die in mehrere Sprachen übersetzt wurde.

1938 wurde Eugenie Schumann neben Marie Fillunger auf dem Gsteig-Friedhof in Wilderswil bei Interlaken bestattet.

Schriften

  • Erinnerungen, Stuttgart: J. Engelhorns Nachfahren, 1925 – Neuausgabe mit Gedichten von Felix Schumann als: Claras Kinder, Köln: Dittrich, 1995, ISBN 3-920862-05-8
  • Robert Schumann. Ein Lebensbild meines Vaters, Leipzig: Koehler & Amelang, 1931
  • Clara Schumann im Briefwechsel mit Eugenie Schumann, Band 1: 1857–1888, hrsg. von Christina Siegfried (= Schumann-Briefedition, Serie I, Band 8), Köln: Dohr 2013

Literatur

  • Eva Rieger (Hg.), Mit 1000 Küssen Deine Fillu. Briefe der Sängerin Marie Fillunger an Eugenie Schumann 1875–93, Köln: Dittrich, 2002, ISBN 3-920862-42-2
  • Eva Rieger, „Deine Liebe hat mir erst gezeigt was leben heißt“. Marie Fillunger (1850-1930) und Eugenie Schumann (1851-1938), in: Joey Horsley, Luise F. Pusch (Hg.), Berühmte Frauenpaare, Frankfurt: Suhrkamp, 2005, S. 61–93
  • Beatrix Borchard: Marie und Eugenie Schumann. In: Katharina Raabe (Hg.): Deutsche Schwestern: Vierzehn biographische Porträts. Rowohlt, Berlin 1997, S. 173–213
  • Titus Frazeni [d. i. Alfred Schumann]: Johannes Brahms der Vater von Felix Schumann : das Mysterium einer Liebe ; eine sehr ernste Parodie auf die ‚Erinnerungen‘ von Eugenie Schumann. Mit einem Geleitwort von Alfred Schumann und 6 Originalschnitten von Fritz Steinau. Manfred-Verlag, Bielefeld 1926
  • Moritz von Bredow: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. (Biographie, 368 S., 60 Abb. - Viele Bezüge zu Clara und Eugenie Schumann und dem Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt) Schott Music, Mainz, 2012. ISBN 978-3-7957-0800-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann Aellen (Hg.): Schweizerisches Zeitgenossenlexikon 2. Ausg. 1932
  2. Janina Klassen: Clara Schumann: Musik und Öffentlichkeit, Böhlau, Köln 2009