Europameisterschaften im Dressurreiten 2011

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Die Europameisterschaft im Dressurreiten 2011 findet vom 17. August bis 21. August 2011 in Rotterdam statt.

Es handelt sich hierbei um die 25. Europameisterschaft im Dressurreiten, zum 24. Mal werden neben Einzelmedaillen auch Medaillen in der Mannschaftswertung vergeben.

Organisation

Vorbereitung

Bei der FEI-Generalversammlung 2008 in Buenos Aires wurde beschlossen, die Europameisterschaften im Dressurreiten des Jahres 2011 an die Niederlande zu vergeben. Als Austragungsort hierfür hatte sich Rotterdam beworben.[1]

Es ist erst das zweite Mal - nach Arnheim 1999 - dass in den Niederlanden die Dressur-Europameisterschaft durchgeführt wird.

Durchführung, Austragungsort

Die Europameisterschaften wurden am Mittwoch, den 17. August 2011, am späten Nachmittag eröffnet. Das sportliche Programm begann bereits am Morgen dieses Tages und umfasst neben den Wettbewerben der Europameisterschaft auch ein internationales Dressurturnier für Reiter bis 25 Jahre sowie nationale Dressurprüfungen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildet am Sonntag (21. August 2011) eine kurze Abschlussfeier, die ab 16:45 Uhr stattfinden soll. Bereits am Mittwoch danach findet das sportliche Programm am Austragungsort der Europameisterschaft eine Fortsetzung - mit dem im Vergleich zu den Vorjahren zeitlich verschobenen CHIO Rotterdam. Dessen Programm kommt dieses Jahr jedoch ohne Dressurprüfungen aus.[2]

Das Turnier wird im Rotterdamer Ortsteil Kralingen, auf dem CHIO-Gelände zwischen dem Kralingseweg und dem Park Kralingse Bos, ausgetragen.

Im deutschsprachigen Fernsehen werden Teile der Europameisterschaft von der ARD übertragen. Hier ist für den Sonntag eine etwa einstündige Übertragung vorgesehen.[3]


Wettbewerbe

Allgemeines

Wie bereits in den Jahren 1991, 1993, 2007 und 2009 werden auch 2011 bei den Dressur-Europameisterschaften neun Medaillen vergeben. Diese werden bei der Mannschaftswertung (dem Grand Prix de Dressage) für die Länderteams sowie in der Einzelwertung getrennt für den Grand Prix Spécial und die Grand Prix Kür vergeben.

Die Teilnehmeranzahl stellt einen neuen Rekord für Dressur-Europameisterschaften auf: Insgesamt werden 66 Reiter in der Europameisterschaftswertung an den Start gehen, von den teilnehmenden 21 Nationen werden voraussichtlich 16 eine eigene Mannschaft stellen.[4]

Die teilnehmenden Nationen durften jeweils vier Dressurreiter mit jeweils einem Pferd zur Europameisterschaft entsenden.

Zeitplan

Die erste Teilprüfung wird der Grand Prix de Dressage sein. Die Prüfung ist im Zeitplan zweigeteilt und findet am Mittwoch und Donnerstag statt.

An dieser Prüfung nehmen alle an der Europameisterschaft teilnehmenden Dressurreiter teil. Jede Mannschaft besteht aus drei oder vier Reitern einer Nation, von denen die drei besten Ergebnisse in die Mannschaftswertung eingehen. Anhand dieser Mannschaftswertung werden die Mannschaftsmedaillen vergeben.

Die besten 30 Teilnehmer des Grand Prix de Dressage dürfen an der zweiten Prüfung, dem Grand Prix Spécial, teilnehmen. Anhand des Ergebnisses des Grand Prix Spécial werden die Einzelmedaillen des Grand Prix Spécial vergeben. Durchführungszeitpunkt der Prüfung ist der Samstag. Der Freitag zuvor ist als Ruhetag für die an der Europameisterschaft teilnehmenden Pferde vorgesehen.

Die Dressurreiter, die unter die Top 15 der Einzelwertung des Grand Prix Spécial kommen, dürfen an der Grand Prix Kür teilnehmen. Soweit es aus einer oder mehreren Nationen mehr als drei Reiter unter die Top 15 des Grand Prix Spécial schaffen, würde der jeweils niedrigstplatzierte (vierte) Reiter der jeweiligen Nation nicht an der Grand Prix Kür teilnehmen dürfen. Hierfür würde dann nach der Platzierung des Grand Prix Spécial jeweils ein anderer Reiter nachrücken.

In der Grand Prix Kür, die am Sonntag Nachmittag durchgeführt werden soll, wird dann der zweite Satz Einzelmedaillen bei dieser Europameisterschaft vergeben.

Ergebnisse

Mannschaftswertung

Die Goldmedaille bei den Europameisterschaften in Rotterdam ging an eine Mannschaft, die diesen Titel noch nie zuvor gewonnen hatte: Großbritannien. Die britische Mannschaft, die bei den Europameisterschaften 1963 nur aufgrund der nicht ausreichenden Anzahl von Mannsschaften nicht Europameister wurde, setzte sich bereits am ersten Tag des Grand Prix in Führung. Den Grundstein hierfür legte die 26-jährige Charlotte Dujardin, die mit ihrem Pferd Valegro 2011 erst ihre erste Sasion auf Grand Prix-Niveau bestritt.[5] Mit einem Ergebnis von von 78,830 % setzte sich die Schülerin von Carl Hester damit in Führung in der EInzelwertung nach dem ersten Tag.

Am zweiten Tag bauten Laura Bechtolsheimer und insbesondere Carl Hester, der sich mit seinem Pferd Uthopia nach beiden Tagen des Grand Prix de Dressage in Einzelführung setzte, das bitische Ergebnis deutlich aus.

Auf dem zweiten Rang folgt das deutsche Team mit einem deutlichen Rückstand von rund 12 Prozent. Die niederländische Mannschaft folgt mit nochmals etwa 3,5 Prozent Abstand.

Die Mannschaft Österreichs starte nur mit drei Reitern und schloss die Mannschaftswertung auf Rang acht ab. Die von der Schweiz entsandte Mannschaft fand sich im Endergebnis auf Rang 14.

Die Qualifikation für den Grand Prix Spécial der besten 30 Paare verpasste die gesamte Schweizer Mannschaft (Peter Gmoser auf Rang 33, Marcela Krinke-Susmelj auf Rang 37, Hans Staub auf Rang 42 und Elisabeth Eversfield-Koch auf Rang 43) sowie die Österreicher Peter Gmoser auf dem 33. Rang und Renate Voglsang auf dem 38. Rang.

Insgesamt nahmen 16 Mannschaften an der Wertung teil.

Endergebnis (Stand: 18. August 2011, 18:19 Uhr)[6]

Platz Land Reiter und Pferde Prozent
1 Vereinigtes Konigreich Großbritannien
Emile Faurie
Elmegardens Marquis
Charlotte Dujardin
Valegro
Carl Hester
Uthopia
Laura Bechtolsheimer
Mistral Hojris
238,678 %
(70,426 %)

78,830 %

82,568 %

77,280 %
2 Deutschland Deutschland
Helen Langehanenberg
Damon Hill NRW
Christoph Koschel
Donnperignon
Isabell Werth
El Santo NRW
Matthias Alexander Rath
Totilas
226,110 %
(71,079 %)

71,444 %

75,213 %

79,453 %
3 Niederlande Niederlande
Sander Marijnissen
Moedwill
Hans Peter Minderhoud
Nadine
Edward Gal
Sisther de Jeu
Adelinde Cornelissen
Parzival
222,645 %
70,578 %

70,912 %

(70,517 %)

81,155 %
4 Schweden Schweden
Rose Mathisen
Bocelli
Cecilia Dorselius
Lennox
Tinne Vilhelmson-Silfvén
Favourit
Patrik Kittel
Scandic
214,437 %
68,024 &

(66,763 %)

69,939 %

76,474 %
5 Spanien Spanien
Beatriz Ferrer-Salat
Faberge
Claudio Castilla Ruiz
Jade de MV
Juan Manuel Muñoz Diaz
Fuego de Cardenas
Jordi Domingo Coll
Prestige
211,580 %
67,842 %

(66,900 %)

73,404 %

70,334 %
:
8 Osterreich Österreich
Renate Voglsang
Fabriano
Peter Gmoser
Cointreau
Victoria Max-Theurer
Augustin OLD
206,778 %
66,474 %

67,492 %

72,812 %
:
14 Schweiz Schweiz
Markus Graf
Ronaldo II
Elisabeth Eversfield-Koch
Rokoko N
Marcela Krinke-Susmelj
Smeyers Molberg
Hans Staub
Warbeau
198,921 %
(64,696 %)

66,155 %

66,550 %

66,216 %

weiteres

Die Ergebniserfassung und -übertragung erfolgt bei den Europameisterschaften 2011, wie bereits bei den Weltreiterspielen 2010, durch die niederländische Firma Sport Computer Graphics (SCG).

Vor dem Grand Prix und vor dem Grand Prix Spécial startet jeweils ein Testreiter außerhalb der Wertung („Guinea Pig“). Diese Aufgabe übernimmt in Rotterdam die international erfolgreiche kanadische Dressurreiterin Ashley Holzer mit ihrem Pferd Popart.[7]

Einzelnachweise

  1. News from the 2008 FEI General Assembly in Buenos Aires (englisch)
  2. Programm CHIO Rotterdam 2011 (englisch)
  3. Sportschau live: Dressur-Europameisterschaften
  4. Dressur-EM mit Rekordbeteiligung, Dieter Ludwig, 13. August 2011
  5. CDI4* Fritzens/Tirol (AUT): Britischer Doppelsieg im Grand Prix
  6. Ergebnis Mannschaftswertung
  7. EC dressage: Ashley Holzer ‘Guinea Pig’, 14. August 2011 (englisch)