Eurotiales

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Eurotiales

Aspergillus fumigatus

Systematik
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Eurotiomycetes
Unterklasse: Eurotiomycetidae
Ordnung: Eurotiales
Wissenschaftlicher Name
Eurotiales
G.W. Martin ex Benny & Kimbr.

Die Eurotiales sind eine Ordnung der Schlauchpilze. Zu ihnen gehören die bekannten Schimmelpilze Penicillium und Aspergillus.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Asci sind rundlich, die Ascosporen sind linsenförmig und haben häufig zwei äquatoriale Ringe. Die Fruchtkörper sind oft stark reduziert und reichen von Peridien, Kleistothecien bis zu nicht-kleistothecischem Stroma. Eine stark reduzierte Form ist Byssochlamys, die Asci werden hier auf einem lockeren Hyphengeflecht gebildet, das manchmal als Protothecium bezeichnet wird. Die größten Fruchtkörper der Eurotiomycetes bildet die Hirschtrüffel (Elaphomyces), der unterirdische, trüffelähnliche Fruchtkörper von rund drei Zentimeter Durchmesser bildet.

Viele Anamorphe sind phialidisch. Beispiele sind die bekannten Gattungen Penicillium und Aspergillus.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Arten leben als Saprobionten. Sie stellen eine der katabolisch und anabolisch diversesten Mikroorganismen-Gruppen dar. Es gibt Arten, die mit extrem wenig Wasser auskommen (xerotolerant), bei niedrigen (psychrotolerant) und hohen (thermotolerant) Temperaturen wachsen. Sie produzieren eine Vielzahl von sekundären Stoffwechselprodukten wie Aflatoxine, Ochratoxine und Patulin.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Äußere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eurotiales wurden früher zusammen mit den Onygenales als Plectomycetes geführt. Heute werden beide Ordnungen in die Unterklasse Eurotiomycetidae gestellt. Sie sind ein monophyletisches Taxon. Das Kladogramm der Unterklasse sieht folgendermaßen aus:[1]


   

 Onygenales


   

 Eurotiales



   

 Coryneliales



Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eriksson führt folgende Familien und Gattungen auf:[2]

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lebensweise und die produzierten Sekundärstoffe machen viele Arten zu Lebensmittelverderbern, sogenannte Schimmelpilze. Einige Arten produzieren auch wichtige Arzneistoffe, besonders Antibiotika (Penicillin), aber auch cholesterinsenkende Stoffe (Lovastatin). Die hohen Wachstumsraten werden auch für die Produktion von Enzymen und komplexen Biomolekülen genutzt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. David M. Geiser et al.: Eurotiomycetes: Eurotiomycetidae and Chaetothyriomycetidae, 2006.
  2. O. E. Eriksson (Hrsg.): Outline of Ascomycota - 2006 In: Myconet, Band 12, 2006, S. 1–82. (online html)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • David M. Geiser et al.: Eurotiomycetes: Eurotiomycetidae and Chaetothyriomycetidae. In: Mycologia, Band 98, 2006, S. 1053–1064.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eurotiales – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien