Evangelische Superintendentur A. B. Asch

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Evangelische Superintendentur A. B. Asch
Diözesangebiet Ascher Ländchen
Sitz Asch
Pfarrgemeinden 3

Die Evangelische Superintendentur A. B. Asch war eine Diözese der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich, die von 1869 bis 1918 bestand.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sitz des der Superintendentur vorstehenden Superintendenten befand sich in Asch (heute Aš). Sie war in keine Seniorate gegliedert und bestand aus drei Pfarrgemeinden im Ascher Ländchen.[1] Trotz dieser vergleichsweise geringen Anzahl gehörten im Jahr 1913 knapp 30.000 Gläubige der Ascher Superintendentur an.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ascher Ländchen gehörte als Reichslehen den Herren von Zedtwitz, unter deren Schutz die in der Reformationszeit entstandenen evangelischen Gemeinden die Gegenreformation überdauern konnten. Als das Gebiet Ende des 18. Jahrhunderts ein Bestandteil der Länder der Böhmischen Krone wurde, kam es zur Vereinbarung religiöser Sonderrechte.[3] Die Pfarrgemeinden wurden lange Zeit nicht in die Evangelische Kirche A. B. in Österreich eingegliedert, sondern bildeten ein eigenständiges, direkt der Statthalterei in Prag unterstelltes Inspektorat, das von den Grafen von Zedtwitz bestellt wurde.[4] Deren Kirchenhoheit endete 1869 mit der Gründung der Evangelischen Superintendentur A. B. Asch. 1870 wurde Traugott Alberti der erste Ascher Superintendent. Ihm folgte 1914 Emil Hildemann im Amt nach.[3] Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns 1918 untersagte die tschechoslowakische Regierung den Pfarrgemeinden, die Bindung an die Evangelische Kirche A. B. in Österreich aufrechtzuerhalten, wodurch die Evangelische Superintendentur A. B. Asch aufhörte zu bestehen. Die Gemeinden der ehemaligen Ascher Superintendentur schlossen sich 1922 der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien an, wo sie den Kirchenkreis Asch bildeten.[2]

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrgemeinde Kirchengebäude Bild
Asch Evangelische Kirche in Asch, Evangelische Kirche in Haslau, Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumskirche in Nassengrub[5] Evangelische Kirche Asch
Neuberg Kirche zum Guten Hirten in Neuberg Kirche zum Guten Hirten
Roßbach Evangelische Kirche in Roßbach Evangelische Kirche Roßbach

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Christoph: Adreßbuch für den politischen Bezirk Asch. Adreßbuch-Verlag in Asch, Asch 1906, S. 16 (asch-boehmen.de [PDF; abgerufen am 16. Oktober 2013]).
  2. a b Karl W. Schwarz: „Entösterreichern!“ Der Protestantismus in Tschechien nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie. Vortrag auf der Jahrestagung der Johannes-Mathesius-Gesellschaft vom 1. bis zum 3. Mai 2009 in Herrnhut. Johannes-Mathesius-Gesellschaft – Evangelische Sudetendeutsche e. V., 27. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2013.
  3. a b Der evangelische Pfarrsprengel. Stiftung Ascher Kulturbesitz, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juni 2013; abgerufen am 16. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asch-boehmen.de
  4. Victor Hornyánsky: Die Evangelische Kirche in Oesterreich, ihre Geschichte, Verfassung und Statistik, nebst einem Verzeichnisse der evangel. Superintendenzen, Seniorate und Gemeinden in der Monarchie mit ihrer Seelenzahl; dann dem kaiserlichen Patente vom 1. September 1859; und der Verordnung des Ministers für Cultus und Unterricht vom 2. September 1859. Carl Ostermann, Pest 1859, S. XXV.
  5. Die Gemeinden der DEKiBMS. Verzeichnis der Pfarrgemeinden, Zweiggemeinden und Predigtstellen der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien. Johannes-Mathesius-Gesellschaft – Evangelische Sudetendeutsche e. V., 27. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2013.