FIFA-Regelung zu Länderspielen

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Im Jahr 1999 entschied der Weltfußballverband FIFA, dass jene von Fußball-Nationalmannschaften im Rahmen des Olympischen Fußballturniers ausgetragenen Partien nur für die Jahre 1908 bis 1956 gleichfalls als offizielle A-Länderspiele gezählt werden dürfen. Ab dem Olympischen Fußballturnier 1960 in Rom bzw. der ihm vorausgegangen Qualifikation auf den Kontinenten gelten die bei Olympia (Qualifikation und Endrunde) gespielten Begegnungen auf keinen Fall als offizielle A-Länderspiele.

Durch diese Regelung sind insbesondere die osteuropäischen Nationalmannschaften betroffen, welche mit ihren „Staatsamateuren“ bis zur Neuregelung der Teilnahmebedingungen an Olympischen Fußballturnieren Anfang der 1980er Jahre das Geschehen bei Olympia dominiert hatten. Von 1952 (Ungarn, erneut 1964 und 1968) über 1956 (Sowjetunion), 1960 (Jugoslawien), 1972 (Polen) bis 1976 (DDR), aber auch noch 1980 bei den Boykottspielen in Moskau, bei den die ČSSR (dort aber schon mit einer echten Olympiaauswahl und nicht mit dem A-Team) den Sieg davontrug, gewannen die offiziell aus Amateuren bestehenden Teams der staatssozialistischen Länder jedes Mal die Goldmedaille. Anders als bei ihren Kontrahenten aus Westeuropa, Afrika oder Südamerika waren ihre Olympiamannschaften und die jeweilige Nationalelf identisch, so dass zum damaligen Zeitpunkt die Spiele gegeneinander bei Olympischen Spielen bei beiden antretenden Verbänden als offizielle A-Länderspiele in die Annalen eingingen.

Durch die Streichung der Begegnungen des Olympischen Fußballturniers (Qualifikation und Endrunde) seit den 60er Jahren als offizielle A-Länderspiele rutschten Hans-Jürgen Dörner, Joachim Streich (beide DDR) und Grzegorz Lato (Polen) aus dem „Klub der Hunderter“, jenem illustren Kreis in welchem sich Nationalspieler befinden, die über 100-mal für ihr Land in A-Länderspielen aktiv waren.

Der Deutsche Fußball-Bund ignoriert in seiner Liste der Rekordspieler diese Neuregelung der FIFA, und führt sowohl Hans-Jürgen Dörner als auch Joachim Streich mit 100 beziehungsweise 102 Länderspielen.

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