Falscher Wasserfreund

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Falscher Wasserfreund

Falscher Wasserfreund (Gymnocoronis spilanthoides)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Eupatorieae
Gattung: Gymnocoronis
Art: Falscher Wasserfreund
Wissenschaftlicher Name
Gymnocoronis spilanthoides
(D.Don ex Hook. & Arn.) DC.

Der Falsche Wasserfreund (Gymnocoronis spilanthoides) ist eine zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae) gehörende, sehr anspruchslose, robuste und sehr fruchtbare Sumpfpflanze, die eine bedeutende Rolle in der Aquaristik spielt. Der Name kommt von seiner Ähnlichkeit zur Gattung der Wasserfreunde. Jedoch ist er nur bis zur Unterklasse der Asternähnlichen mit ihnen verwandt.

Die Blütenkorb des Falschen Wasserfreundes, man sieht die langen, weißen und petaloid Griffeläste
Blätter:
Linkes Blatt ist unterhalb der Wasseroberfläche gewachsen und das rechte oberhalb

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Falsche Wasserfreund ist eine immergrüne Sumpfpflanze die maximal 1,5 Meter groß werden kann. Die kantigen Stängel sind zwischen den Knoten hohl. Temperaturen von 10 bis 35 Grad Celsius und viel bis wenig Licht sind die Ansprüche der Pflanze, daher ist sie besonders in wärmeren Ländern ein potenzieller invasiver Neophyt. Die Pflanze wächst zunächst einstängelig mit Wurzeln an allen tieferen Blätteransätzen im Wasser und kann sich später verzweigen. Sie blüht in freier Wildbahn von Oktober bis Mai und bildet von November bis Juni Samen.[1]

Die kurz gestielt Laubblätter sind gegenständig. Sie sind bis 18 Zentimeter lang, dickledrig, kahl, spitz und eiförmig, -lanzettlich. Die Blätter sind unregelmäßig gesägt bis fast ganzrandig. Die Blätter unter Wasser sind fast ganzrandig aber wellig.[2] Die Blütenkörbe erscheinen zu wenigen endständig in kurzen, drüsig beharten Zymen. Die kleinen, einzelnen Köpfchen sind etwa 1,2–1,7 Zentimeter groß, sie tragen nur viele weiße, zwittrige und duftende Röhrenblüten. Es ist ein zweireihiger, drüsiger Hüllkelch vorhanden. Die drüsige Krone ist schmal-trichterförmig. Die keulenförmigen, papillösen Griffeläste sind petaloid, weiß gefärbt und stark verlängert. Die Achänen sind rippig, drüsig und ohne Pappus.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich kommt der Falsche Wasserfreund aus tropischen und subtropischen Sümpfen und Flüssen von Mexiko bis Argentinien. Durch seine Anspruchslosigkeit gedeiht er jedoch als invasiver Neophyt unter anderem in Australien.[1] Auch in Europa kann er im Gartenteich, wenn auch nur im Sommer, kultiviert werden.

Aquaristik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Süß- und Brackwasseraquarien von 10 bis 30 °C ist diese robuste Pflanze nützlich, da sie schnell wächst, und so viele schädliche Stoffe aus dem Wasser aufnimmt. Besonders zu empfehlen ist sie für neu eingerichtete und offene Becken.[3] Vermehrt wird sie einfach mit ca. 10 bis 20 cm langen Stecklingen von der zerteilten Mutterpflanze, welche in den Bodengrund gesteckt werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans A. Baensch, Rüdiger Riehl: Aquarien Atlas. Band 1, 11. Auflage, Mergus Verlag, Melle 1997, ISBN 3-88244-101-1.
  • Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Ulmer Verlag, Stuttgart 1995; 2., überarbeitete und erweiterte Auflage 1999, ISBN 3-8001-7454-5, S. 290–292.
  • Nicola M. G. Ardenghi, Giovanni Barcheri, Claudio Ballerini, Paolo Cauzzi, Filippo Guzzon: Gymnocoronis spilanthoides (Asteraceae, Eupatorieae), a new naturalized and potentially invasive aquatic alien in S Europe. In: Willdenowia. 46(2), 2016, S. 265–273, doi:10.3372/wi.46.46208.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Falscher Wasserfreund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b CRC Weed Management: Senegal tea plant (Gymnocoronis spilanthoides). 2003 In: Alert List for Environmental Weeds: Weed Management Guide PDF (Memento vom 10. September 2007 im Internet Archive).
  2. Gymnocoronis spilanthoides. In: EPPO Bulletin/Bulletin OEPP. Volume 47, Issue 3, 2017, S. 544–548, doi:10.1111/epp.12430.
  3. Falscher Wasserfreund Steckbrief bei Aqua4You.