Fania Fénelon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Dezember 2012 um 21:15 Uhr durch Timk70 (Diskussion | Beiträge) (Typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fania Fénelon (* 2. September 1922 in Paris als Fania Goldstein; † 19. Dezember 1983 ebenda) war eine französische Chansonsängerin.

Sie wurde als Tochter eines jüdischen Kaufmannes geboren. In Paris besuchte sie die Musikhochschule und arbeitete nebenbei nachts als Sängerin unter dem Pseudonym Fania Fénelon in Bars.

Im Zweiten Weltkrieg unterstützte sie den Widerstand gegen die Nationalsozialisten und wurde ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie Mitglied des Mädchenorchesters von Auschwitz war. Später wurde sie nach Bergen-Belsen verlegt, wo sie 1945 befreit wurde.

Fania Goldstein wurde unter ihrem Pseudonym zu einer bekannten Chansonsängerin. 1966 zog sie mit ihrem Lebensgefährten nach Ost-Berlin, kam aber nach dessen Tod wieder nach Frankreich zurück. In dieser Zeit lehrte sie zeitweise das Fach Chanson an der Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig.

Von 1973 bis 1975 schrieb sie den Roman Das Mädchenorchester in Auschwitz, in dem sie ihre Erlebnisse verarbeitete. Als Gedächtnisstütze benutzte sie ihr Tagebuch aus der Lagerzeit. Das Buch wurde von den meisten anderen Überlebenden des Mädchenorchesters scharf kritisiert, vor allem wegen der negativen Darstellung Alma Rosés.

Literatur

Arthur Miller verfilmte das Buch unter dem Titel Das Mädchenorchester in Auschwitz – Spiel um Zeit.
Stefan Heucke wurde vom Buch zu seinem Opernprojekt Das Frauenorchester von Auschwitz angeregt.