Ferdinand Schönhals

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Peter Ferdinand Schönhals (* 15. September 1842 in Hassenhausen bei Marburg; † 1. November 1915 in Berlin-Lichterfelde) war ein deutscher Architekt und Baubeamter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schönhals war der Sohn des Pastors Johann Jakob Schönhals. Er besuchte die Höhere Gewerbeschule in Kassel, wo er Schüler von Georg Gottlob Ungewitter war. 1863 wurde er Mitarbeiter im Architekturbüro von Conrad Wilhelm Hase in Hannover, 1866 Zeichner bei der Dombauhütte in Köln und in den Jahren 1866 bis 1869 wieder Mitarbeiter von Hase und im Stadtbauamt Kiel. Dann ging er nach Berlin. Dort heiratete er 1869 Johanna Eleonore Haase, geb. Rissmann (* 1832),[1] machte 1871 seine Baumeisterprüfung[2] und war danach in Reichenbach i. Schlesien tätig. 1875 wurde er Land-Baumeister und technischer Hilfsarbeiter bei der Regierung in Bromberg (Dienstort Breslau)[3] und 1877 Garnison-Bauinspektor.[4] 1878 wurde er zum Intendantur- und Baurat der Bauabteilung im preußischen Kriegsministerium ernannt.[5] 1889 wurde er zum Geheimen Baurat und vortragenden Rat,[6] 1892 zum Geheimen Oberbaurat[7] und 1905, beim Ausscheiden aus dem Dienst, zum Wirklichen Geheimen Oberbaurat befördert.[8]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1866–1869: Gymnasium Andreanum, Hildesheim, Goslarer Straße (Bauleitung zusammen mit Baukondukteur Carl Fischer nach Entwürfen von Oberlandbaumeister G. W. Mittelbach und Conrad Wilhelm Hase; im Zweiten Weltkrieg zerstört)
  • 1881–1884: Kasernen-Anlage für das Garde-Schützen-Bataillon, Groß-Lichterfelde (Entwurf; Entwurfsbearbeitung und Bauausführung durch Regierungsbaumeister Ernst August Roßteuscher); Denkmalschutz[9]
  • 1891–1893: Kaserne des 4. Garderegiments zu Fuß, Berlin-Mitte, Ortsteil Moabit, Rathenower Straße 11/12[10]; Denkmalschutz[11]
  • 1892–1893: Kaserne des Eisenbahn-Regiments Nr. 2, Berlin-Tempelhof (Ausführung: Böhm, Herrman Böhmer und Zappe)[12]
  • 1894–1897: Evangelische Garnisonkirche St. Katharinen, Thorn/Westpreußen (Entwurf und Oberbauleitung; Bauleitung: Baurat Leeg, Regierungsbaumeister Cuny u. a.)[13]
  • 1895–1897: Kaserne des Garde-Kürassier-Regiments, Kaserne des Kaiserin-Augusta-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4, Berlin-Kreuzberg, Friesenstraße 16, Golßener Straße 6, Jüterboger Straße 3 (Ausführung: Vetter, Müssigbrodt, Lilienstern und Carl Schäfer); Denkmalschutz[14]
  • 1897–1900: Evangelische Garnisonkirche, Graudenz/Westpreußen (Entwurf und Oberbauleitung; Bauleitung: Garnison-Bauinspektor Otto Rahmlow, Regierungsbauführer Borowski; im Zweiten Weltkrieg zerstört)[15]
  • 1900–1902: Dienstwohngebäude für den Kommandierenden General des 3. Armeekorps, Berlin-Charlottenburg, Hardenbergstraße[16]
  • 1902–1905: Dienstwohngebäude für den Kommandierenden General des XVI Corps, Metz[17]
  • Garnisonkirche, Dieuze/Lothringen

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomaskirche Berlin, Heiraten 1864–1870, S. 67. In: Ancestry.com. Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500–1971 [database on-line].
  2. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 5, Nr. 25. Kommissionsverlag, Berlin 1871, S. 200. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  3. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 9, Nr. 29. Kommissionsverlag, Berlin 1875, S. 148. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  4. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 11, Nr. 67. Kommissionsverlag, Berlin 1877, S. 330. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  5. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 12, Nr. 93. Kommissionsverlag, Berlin 1877, S. 476. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  6. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 23, Nr. 1. Kommissionsverlag, Berlin 1889, S. 4. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  7. Personal-Nachrichten. In: Deutscher Architekten- und Ingenieur-Verein (Hrsg.): Deutsche Bauzeitung. Band 26, Nr. 30. Kommissionsverlag, Berlin 1892, S. 180. (Volltext in der Google-Buchsuche).
  8. Amtliche Mitteilungen, Deutsches Reich. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 25. Jahrgang 1905, Nr. 1, S. 1. (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2022)
  9. Eintrag 09065812,T in der Berliner Landesdenkmalliste Kaserne des Garde-Schützen-Batallions
  10. Kaserne des 4. Garderegiments zu Fuß im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
  11. Eintrag 09050343 in der Berliner Landesdenkmalliste Kaserne des 4. Garde-Regiments zu Fuß
  12. Eintrag 09055133,T in der Berliner Landesdenkmalliste Kaserne General-Pape-Straße
  13. Die neue evangelische Garnisonkirche in Thorn. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 19. Jahrgang 1899, Nr. 1, S. 1–3, 5 (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2022)
  14. Eintrag 09031083 in der Berliner Landesdenkmalliste Kaserne des Garde-Kürassier-Regiments, Kaserne des Kaiserin-Augusta-Garde-Grenadier-Regiments Nr. 4
  15. Die neue evangelische Garnison-Kirche in Graudenz. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 77, S. 469–471, 473 (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2022)
  16. Dienstwohngebäude für den Kommandierenden General des 3. Armeecorps im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
  17. Dienstwohngebäude für den Kommandierenden General des XVI Corps, Metz im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin
  18. Personal-Nachrichten. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 8. Jahrgang 1888, Nr. 42, S. 450. (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2022)
  19. Ordens-Verleihungen am Krönungs- und Ordensfeste. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 22. Jahrgang 1902, Nr. 7, S. 41. (Digitalisat, zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2022)