Flusskostenrechnung

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Die Flusskostenrechnung (FKR) ist in der Betriebswirtschaftslehre eine Kostenrechnung, welche insbesondere den Materialfluss und Energiefluss während des Produktionsprozesses berücksichtigt.

Allgemeines[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flusskostenrechnung ist ein material- und energieflussbezogener Kostenrechnungsansatz und erlaubt Aussagen zur Ressourceneffizienz.[1] Ziel der FKR ist mithin ein effizienter und reduzierter Material- und Energieeinsatz.

Flusskosten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flusskosten sind die Summe aus Materialkosten, Systemkosten und Kosten für die Lieferung und Entsorgung:[2]

Methodik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Materialflussmodell beginnend wird eine Materialflussrechnung und eine Systemkostenrechnung erstellt.

	1) Materialflussrechnung:
	        a) Materialflussmengenrechnung,
	 	b) Materialflusswerterechnung,
	 	c) Materialflusskostenrechnung.
	2) Systemkostenrechnung:
          Systemkostenabgrenzung > Systemkostenzuordnung > Systemkostenverrechnung

Wirtschaftliche Aspekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Berechnung und verursachungsgemäße Verrechnung der Umweltkosten können vereinzelt Kostensenkungspotenziale aufgedeckt werden. Um dies zu erreichen, müssen insbesondere bei Abfall, Abwasser und Ausschuss sämtliche von diesen Stoffflüssen verursachten Kosten berücksichtigt werden. Ein vollständiges Bild dieser Kosten erhält man jedoch nur, wenn neben den Materialkosten auch die Kosten erfasst werden, die in den vorgelagerten Produktionsprozessen entstanden sind, bevor ein Stoff etwa als Abfall anfällt.[5] Diese Kostenstruktur, welche die Umweltkostenrechnung nicht aufdecken kann, wird von der Flusskostenrechnung systematisch berücksichtigt, indem sie die Stoffflüsse als Kostentreiber interpretiert. Im Gegensatz zur traditionellen Kostenrechnung und Umweltkostenrechnung bildet die Flusskostenrechnung das Kostenverhalten vollständig ab.[6]

Die FKR eignet sich besonders für materialintensive und energieintensive Unternehmen mit hohen Material- und Energiekosten sowie Unternehmen mit bisher ungenügendem Umweltmanagement.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Management, 2013, S. 103
  2. Springer Fachmedien Wiesbaden (Hrsg.), Kompakt-Lexikon Management, 2013, S. 103 f.
  3. Heinz Karl Prammer, Integriertes Umweltkostenmanagement, 2009, S. 255
  4. Heinz Karl Prammer, Integriertes Umweltkostenmanagement, 2009, S. 255
  5. Klaus Fichter/Uwe Schneidewind, Umweltschutz im globalen Wettbewerb, 2000, S. 207
  6. Klaus Fichter/Uwe Schneidewind, Umweltschutz im globalen Wettbewerb, 2000, S. 208