Franco Bernard

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Franco Bernard

Franco Bernard (* 19. Juli 1957 in Meran, Südtirol) ist ein italienischer Schuldirektor, Lehrer, Schauspieler und ehemaliger Parteivorsitzender (Landessprecher) der Südtiroler Grünen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausbildung und Beruf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernard absolvierte ein Studium der modernen Sprachen und Literaturen an der Universität Padua, das er 1982 mit einer Arbeit über den Südtiroler Schriftsteller Joseph Zoderer abschloss. Ab 1985 arbeitete er als Lehrer an der Wirtschaftsfachoberschule „Franz Kafka“ in Meran. In den Jahren 2015–2019 leitete er den Schulsprengel Algund.[1]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1990 wurde Franco Bernard auf der Liste der Grünen in den Meraner Gemeinderat gewählt, dem er für drei Amtszeiten angehörte, ab 1998 als Fraktionsvorsitzender seiner Partei.[2] 2005 kandidierte er mit Unterstützung der Grünen und der Rifondazione Comunista für das Amt des Bürgermeisters seiner Heimatstadt Meran und verfehlte den Einzug in die Stichwahl der besten zwei nur äußerst knapp.[3] Zwischen Februar 2006 und Januar 2009 bekleidete Franco Bernard das Amt des Landessprechers der Südtiroler Grünen.[4] Im Frühjahr 2010 legte Bernard im Zuge seiner Bewerbung als Kinder- und Jugendanwalt Südtirols[5] alle Parteiämter nieder.

Als einer der ersten Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen in Südtirol leistete Bernard von Ende 1980 bis Anfang 1982 seinen Zivildienst beim Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) in Bozen ab. Als Folge übernahm er die Meraner Sektion des VKE, die er bis heute ehrenamtlich leitet.[6]

Bernard ist festes Mitglied der Ensembles des „Theaters in der Klemme“, bis 2014 unter der Regie von Franco Marini, sowie des „Zeit-Theaters“ in Meran.[7] Er trat wiederholt in Produktionen des lokalen Rundfunks und Fernsehens auf, bei Kabaretts, Operetten (z. B. Im weißen Rößl), Musicals sowie Produktionen des Sprechtheaters mit Schwerpunkt Johann Nestroy[8] und Ödön von Horváth, die ihn zu einer bekannten Person des Südtiroler Kultur- und Theaterlebens machten. 1994 spielte er an der Seite von Mario Adorf und Marianne Sägebrecht in der Filmproduktion Der kleine Lord.[9]

Franco Bernard ist langjähriges Redaktionsmitglied beim cactus, dem alternativen Stadtmagazin Merans. In der Vergangenheit hat er auch Gastbeiträge bei salto.bz veröffentlicht.[10] Seit seiner Pensionierung im September 2019 ist Bernard als Reiseleiter[11] und Wanderführer tätig.[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dr. Bernard Franco – Erteilung eines Führungsauftrags als Schulführungskraft. (PDF) In: Dekret des Schulamtsleiters Nr. 8979/2015. Autonome Provinz Bozen - Südtirol, abgerufen am 13. April 2020.
  2. Grüner 4-er Klee: i nostri consiglieri, Cactus Meran, 15. September 2000, S. 10 
  3. Meran. Bürgermeisterkandidaten. In: Gemeinderatswahlen 2005. Autonome Region Trentino Südtirol, abgerufen am 16. April 2020.
  4. Hermann Atz: Die Grünen Südtirols. StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2007, ISBN 978-3-7065-4070-4, Leadership bei den Grünen, S. 106.
  5. Acht Top-Anwärter für einen Top-Job. In: Dolomiten, 7. April 2010, S. 13. Athesia, Bozen, abgerufen am 13. April 2020.
  6. VKE Meran. In: Sektionen. Verein für Kinderspielplätze und Erholung, abgerufen am 13. April 2020.
  7. Sonja Steger: Franco Marini. So ein Theater – che spettacolo. Edizioni alfabeta Verlag, Meran 2015, ISBN 978-88-7223-257-6, Kurzbiografien, S. 146.
  8. Archiv. Theater in der Altstadt, abgerufen am 13. April 2020.
  9. Der kleine Lord. new video - Das Filmlexikon, abgerufen am 13. April 2020.
  10. http://web.archive.org/web/20210501051830/https://salto.bz/de/users/franco-bernard/
  11. Franco Bernard. Verein der Fremdenführer und Reiseleiter Südtirols, abgerufen am 13. April 2020.
  12. Karin Gamper: Vom Direktor zum Wanderführer, Neue Südtiroler Tageszeitung, 11. September 2019