Fritz Tomann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Grabmal in Graz

Fritz Tomann, eig. Friedrich Tomann, (* 4. Juli 1890 in Preßburg; † 21. Dezember 1955 in Graz) war ein österreichischer Offizier und Ritter des Militär-Maria-Theresien-Ordens.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er diente während des Ersten Weltkriegs im k.u.k. Infanterieregiment „Graf von Khevenhüller“ Nr. 7. 1915 hat er als Oberleutnant den Österreichisch-kaiserlicher Orden der Eisernen Krone 3. Klasse mit Kriegsdekoration erhalten.[1] In der k. u. k. Armee war Tomann zuletzt Major. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde ihm vom Ordenskapitel des Militär-Maria-Theresien-Ordens das Ritterkreuz dieses Ordens für seine Tapferkeit als Kompaniekommandant und Oberleutnant bei Gefechten in Iwanse am Dnestr am 15. Juli 1915 zugesprochen.[2] Nach dem Ersten Weltkrieg diente er im steirischen Kontingent des Österreichischen Bundesheeres.[3] 1921 wurde Tomann im legitimistischen Corps Danubia Graz aktiv.[4] Er studierte an der Universität Graz Staatswissenschaften und promovierte 1923.[5] Seit 1925 gehörte er dem Verwaltungsrat der Steirerversicherung an und wurde deren Generaldirektor. Nach dem Anschluss wurde er 1939 wegen Bilanzmanipulationen bei der Steirerversicherung angeklagt[6] und am 14. Mai 1939 zu einer Kerkerstrafe verurteilt.[7][8]

1930 erwirbt er eine Villa in Graz, Schubertstraße 45,[9] diese musste später verkauft werden und die Familie zog in die Herdergasse 45 um, wo heute seine Enkelin Monika Specht-Tomann mit ihrer Familie wohnt. Er besaß ab 1933 das Forstgut Hahnenschloss am Herzogberg bei Edelschrott.[10][11] Seine späteren Jahre verbrachte er zumeist am Herzogberg, wo er als Gutsbesitzer lebte. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter sowie einen gleichnamigen Sohn; dieser hat später das Forstgut übernommen. Tomann ist am Friedhof St. Leonhard in Graz beigesetzt. Auf dem Grabstein wird er als Fritz Freiherr von Tomann genannt – ein Titel, der ihm zu Zeiten der k.u.k. Monarchie als Ritter des Militär-Maria-Theresien-Ordens zugestanden hätte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hof- und Staatshandbuch der österreichisch-ungarischen Monarchie für das Jahr 1916, Wien 1916, S. 102, Druck und Verlag der k.k. Hof- und Staatsdruckerei.
  2. Danzers Armee-Zeitung, 7. September 1923, abgerufen am 21. September 2021.
  3. Danzers Armee-. Zeitung, 3. November 1922, abgerufen am 21. September 2021.
  4. Kösener Corpslisten 1996, 30/10
  5. Danzers Armee-Zeitung, 27. Juni 1923, abgerufen am 21. September 2021.
  6. Völkischer Beobachter, 4. Juni 1939, abgerufen am 21. September 2021.
  7. Agrarische Post, 24. Juni 1939, abgerufen am 21. September 2021.
  8. Das kleine Volksblatt, 15. Juni 1939, abgerufen am 21. September 2021.
  9. Grazer Tagblatt, 2. April 1930, abgerufen am 21. September 2021.
  10. Weststeir. Volkszeitung vom 31. Dezember 1955 Beilage Steir. Landesbibliothek
  11. SO-Tagespost vom 23. Dezember 1955 S. 8; Steir. Landesbibliothek