Görne (Adelsgeschlecht)
Görne (auch Goerne, Gaehren) ist der Name eines Adelsgeschlechts aus der Altmark.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint erstmals, als Ritzsicke van Görne bzw. Ritzardus de Dalchov am 15. September 1323 eine Urkunde siegelt.[2] Um 1503/1510 beginnt die Stammreihe mit Hans von Görne, Herr auf Dalchow und Niedergörne.
1375 waren die von Görne im Besitz von Käthen und Schäplitz bei Vinzelberg. Auch Dalichow an der Elbe bei Stendal und 1471 urkundlich Hohengörne[3] waren Teil ihres Erbbesitzes. Später erwarb die Familie auch Besitz in Kützkow, Plaue und in Westpreußen.
1685 starb eine Linie mit dem Namen „von Dalchow“ („von Dalchau“) aus.[4] Der Linie von Dalchau hatte das Gut Möllendorf in der Altmark zugestanden,[5] das sich dann um 1800 im Besitz derer von Görne befand.[6] Ebenso besaßen die von Görne zu jener Zeit die Güter Herrenholz (Herrenhölzer) und Möser im Havelland sowie Gollwitz im Zaucheschen Kreis.[7]
Am 13. Juli 1821 erhielt der 1793 geborene Georg Heinrich, natürlicher Sohn des preußischen Premierleutnants a. D. Georg Heinrich von Görne auf Gollwitz und Plötzin und der Christiane Pemplin, zusammen mit dem Familienwappen die preußische Adelslegitimation.[8]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Schild in dem Siegel von 1323 ist mit Kleeblättern bestreut, darin ein schrägrechts gelegtes Hackebeil.[9]
- Das Wappen zeigt in Silber drei (2:1) grüne Kleeblätter, dazwischen waagerecht ein gold(rot)-begrifftes natürliches Weinmesser. Auf dem Helme mit blau(rot)-silbernen Decken ein natürliches (rotes) Hirschgeweih, dazwischen ein grünes Kleeblatt.[10]
- Die Nebenlinie von Dalchow (Dalchau) führte das gleiche Wappen, allerdings sind die Kleeblätter auf der Grabtafel des kurbrandenburgischen Obristleutnants Erdmann Christoph von Dalchau (1643–1679), auf Möllendorf, 1:2 gestellt und als Helmzier drei Straußenfedern dargestellt.[11] Die Grabtafel seiner verwitweten Mutter Sophia von Dalchau, geb. von Kannenberg (1610–1688), zeigt hingegen noch das Hirschgeweih als Helmzier.[12]
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Wappen aus dem Siegel des Ritzsicke von Görne (1323), nach Siebmacher (1900)
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Wappen von Gaehren (Görne), nach Siebmacher (1701)
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Wappen derer von Dalchau, nach Siebmacher (1701)
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Wappen derer von Görne, nach Siebmacher (1753)
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Wappen derer von Görne, nach Siebmacher (1878)
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Wappen derer von Görne, nach Siebmacher (1905)
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Wappen derer von Goerne, nach Adolf Matthias Hildebrandt
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adalbert Richard von Goerne (1903–1949), deutscher Autor
- Christoph von Görne (lebte um 1631), protestantischer Domherr von Magdeburg um 1631[13]
- Friedrich von Görne (1670–1745), preußischer Minister
- Friedrich Christoph von Görne (1734–1817), preußischer Staatsminister
- Friedrich Heinrich Ernst von Görne (1867–1944), Chemiker und Großherzoglich-Sächsischer Hoflieferant
- Hermann von Görne (1823–1904), preußischer Generalleutnant
- Jürgen von Goerne (1908–2001), deutscher Oberst und Unternehmer
- Karl Gottfried von Görne (1718–1783), preußischer Oberst
- Leopold von Görne (1715–1769), preußischer Beamter und Schlossbesitzer
- Lewin Werner von Görne (1685–1711), Schlossherr in Plaue
- Richard von Görne (1851–1906), preußischer Generalmajor
- Wilhelm von Goerne (1869–1941), preußischer Generalmajor (ehrenhalber)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Schmidt: Zur Genealogie der Familie v. Görne auf Niedergöhren. In: Der Deutsche Herold 14, Hrsg. Herold (Verein), Berlin 1883, S. 110.
- Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 3, Friedrich Voigt, Leipzig 1861, S. 566–567.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: GHdA, Adelslexikon, Band IV, Band 67 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg/Lahn 1978, S. 166–167.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A (Uradel), Jahrgang 38, Justus Perthes, Gotha 1939, S. 144.
- J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, Bauer & Raspe (Emil Küster), Nürnberg.:
- Otto Titan von Hefner, Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute, III. Band, 2. Abteilung, 1. Band, 1878, S. 145, Tfl. 192
- George Adalbert von Mülverstedt, Adolf Matthias Hildebrandt: Ausgestorbener Preussischer Adel: Provinz Sachsen, VI. Band, 6. Abteilung, 1884, S. 53, Tfl. 34.
- George Adalbert von Mülverstedt: Abgestorbener Preussischer Adel Provinz Brandenburg, VII. Band, 3. Abteilung, B, Supplement, 1900, S. 8, Tfl. 4.
- George Adalbert von Mülverstedt: Ausgestorbener Anhaltischer Adel, VI. Band, 11. Abteilung, 1905, S. 22, Tfl. 12.
- Leopold von Ledebur: Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Band 1, Ludwug Rauh, Berlin 1855, S. 271–272; Band 3, Berlin 1858, S. 263–264.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Adelsgeschlecht Görne bei worldhistory.de.
- Wappen derer von Dalchau und von Gaehren in Siebmachers Wappenbuch von 1701, Tafel 145, Brandenburgische
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Herren von Görne. In: worldhistory – Personen der Weltgeschichte. Abgerufen am 1. April 2020.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel (Hrsg.): Codex diplomaticus Brandenburgensis, Band 6, Berlin 1846, S. 188.
- ↑ Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, Band 6, Berlin 1846, S. 221.
- ↑ Friedrich August Voßberg: Die Siegel der Mark Brandenburg, S. 40; Ernst Fidicin (Hrsg.): Kaiser Karl’s IV. Landbuch der Mark Brandenburg nach den handschriftlichen Quellen. Verlag von J. Guttentag, Berlin 1856, S. 110.
- ↑ Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon, Band 5, Leipzig 1839, S. 118.
- ↑ Heinrich Christoph Steinhart: Ueber die Altmark, Stendal 1800, S. 37.
- ↑ Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark, Band 1, Berlin 1804, S. 43.
- ↑ GHdA, Adelslexikon, Band IV, Band 67 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1978, S. 166.
- ↑ George Adalbert von Mülverstedt, J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch, VII. Band, 3. Abteilung, B; Abgestorbener Preussischer Adel Provinz Brandenburg. Supplement, 1900, S. 8, Tafel 4
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil A, Jahrgang 38, Justus Perthes, Gotha 1939, S. 144.
- ↑ Datenbank historischer Grabmäler der Altmark: Erdmann Christoph von Dalchau
- ↑ Datenbank historischer Grabmäler der Altmark: Sophia von Dalchau
- ↑ Germania Sacra Online. Abgerufen am 2. April 2020.