Gabriele Münter Preis
Der Gabriele Münter Preis ist ein nach der Malerin Gabriele Münter benannter Kunstpreis. Er gilt als renommierteste Auszeichnung für bildende Künstlerinnen in der Bundesrepublik Deutschland.[1] Er ist europaweit der erste Kunstpreis, der sich an bildende Künstlerinnen wendet, die älter als vierzig Jahre sind.
Trägerschaft und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gabriele Münter Preis 2025 wird ausgelobt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) in Zusammenarbeit mit dem BBK Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, der GEDOK – Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V. und dem Deutschen Künstlerbund.
Er ist europaweit der erste Kunstpreis, der sich an professionelle bildende Künstlerinnen wendet, die älter als vierzig Jahre sind. Diese Begrenzung wurde gewählt, weil Frauen dieser Altersgruppe bei hochdotierten Preisen deutlich unterrepräsentiert sind.[1] Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.
Von 1994 bis 2017 wurde der Preis ausgelobt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, der GEDOK und dem Frauenmuseum Bonn. Die Ausstellungen der ausgewählten Künstlerinnen wurden anfangs im Bonner Frauenmuseum gezeigt, später dann zuerst im Berliner Martin-Gropius-Bau und anschließend in Bonn. Im Jahre 2017 fand sie zuerst in der Berliner Akademie der Künste (Berlin) statt.[1] Die Ausstellungen werden immer anhand von Katalogen dokumentiert.[2]
2012 hatte die damals zuständige Ministerin Kristina Schröder die Förderung zunächst ausgesetzt und dann gestrichen.[3] Dadurch entstand in der Vergabe des Preises, der generell alle drei Jahre vergeben wird, eine ungewöhnlich große Lücke von sieben Jahren.[4] Nach der 7. Vergabe des Preises im Jahr 2017 wurde eine erneute Förderung erneut abgesagt.[5]
Seit der letzten Vergabe im Jahr 2017 engagieren sich der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), der Deutsche Künstlerbund und der Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstfördernden (GEDOK) in einer gemeinsamen Arbeitsgemeinschaft (AG) für die erneute Vergabe des Preises. Auf Basis eines neuen Konzeptes sind im Sommer 2024 professionelle Bildende Künstlerinnen ab einem Alter von 40 Jahren zur Bewerbung aufgerufen. Eine unabhängige neunköpfige Jury mit international erfahrenen Künstlern und Kuratoren wird eine Longlist, eine Shortlist und schließlich die Preisträgerin in einem mehrstufigen Verfahren auswählen. In feierlichem Rahmen wird im Frühjahr 2025 die Preisverleihung stattfinden. Die Ausstellung mit Werken der Preisträgerin und der Künstlerinnen der Shortlist folgt im Herbst 2025 in der Europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz im Museum Gunzenhauser.
Bisherige Preisträgerinnen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1994: Thea Richter und Gudrun Wassermann (beide Installationskünstlerinnen)
- 1997: Valie Export (Multimedia-Künstlerin)
- 2000: Rune Mields (Malerin)
- 2004: Cornelia Schleime (Malerin) und
- 2004: Ulrike Rosenbach (Performancekünstlerin)
- 2007: Leni Hoffmann (Installationskünstlerin)
- 2010: Christiane Möbus (Bildhauerin und Objektkünstlerin)
- 2017: Beate Passow (politische Installations-, Foto- und Collagekünstlerin)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Gabriele Münter Preis auf der Website des Bonner Frauenmuseums
- Offizielle Website
- Kunstforum International, Juli 2025
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Frauenmuseum Bonn - Gabriele-Münter-Preis. In: frauenmuseum.de. 6. Oktober 2009, archiviert vom am 28. März 2017; abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Der Gabriele Münter Preis. In: Frauenmuseum Bonn. Abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Gabriele-Münter-Preis vor dem Aus: Fördermittel gestrichen. In: welt.de. 12. März 2012, abgerufen am 5. März 2017.
- ↑ Iris Braun: Eine wackelige Ehre. In: Zitty. 18. April 2017, abgerufen am 13. Juni 2021.
- ↑ Der Gabriele Münter Preis liegt auf Eis