Gekko yakuensis

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Gekko yakuensis

Gekko yakuensis

Systematik
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Geckos (Gekkonidae)
Gattung: Gekko
Art: Gekko yakuensis
Wissenschaftlicher Name
Gekko yakuensis
Matsui & Okada, 1968

Der Gekko yakuensis (japanisch ヤクヤモリ, Yaku-Yamori) ist eine Geckoart aus der Gattung Gekko, die im Süden Japans verbreitet ist.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gekko yakuensis hat eine Gesamtlänge von etwa 98 bis 135 mm. Die Grundfarbe ist dorsal (rückenseitig) grau mit unregelmäßigen schwarzen Querbändern. Ventral (bauchseitig) finden sich schwarze Flecken. Der Schwanz ist an der Oberseite dunkelgrau und heller auf der Unterseite, jedoch mit vielen dunkelbraunen Flecken versehen. Der Kopf ist groß und von der Form dreieckig.[1]

Ähnliche Arten und Hybride[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ähnelt äußerlich Gekko tawaensis, unterscheidet sich aber in Beschuppung und Größe. G. yakuensis ist dabei größer als G. tawaensis, welcher typischerweise 66 bis 70 mm lang ist. G. yakuensis unterscheidet sich weiterhin durch das Vorhandensein von 250–300 granulierten, winzigen Schuppen an Kopf und Rumpf und verstreuten, deutlich größeren, konischen Schuppen. Die Oberseite des Schwanzes ist mit winzigen, gleichförmigen Schuppen und mit 20 oder mehr Querfurchen bedeckt.[1] Hybride der Art mit Gekko hokouensis lassen sich nach morphologischen Kriterien nur schwer erkennen.[2]

Karyotyp[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Karyotyp besteht aus 2n=38 Chromosomen mit insgesamt 56 Chromosomenarmen (fundamental number). Die ersten beiden Chromosomenpaare sind deutlich größer als die nachfolgenden Paare. Dabei ist das Paar 1 submetazentrisch (Centromer zwischen Mitte und Ende) und Paar 2 metazentrisch (Centromer in der Mitte). Von den übrigen Paaren ist 18 metazentrisch, 15 submetazentrisch, 3, 5, 7, 9 und 16 subtelozentrisch und die restlichen Paare 4, 6, 8, 10–15, 17 und 19 akrozentrisch (Centromer am Ende, der kürzere Arm sehr klein). Bei Paar 19 gibt es neben dem Centromer noch eine sekundäre Einschnürungsstelle. Der Karyotyp ist in Anzahl und Morphologie der Chromosomenpaare identisch mit der Art Gekko tawaensis.[3]

Lebensweise und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gekko yakuensis bewohnt immergrüne Laubwälder sowie felsige Küstengebiete und umliegende Vegetation und Steinmauern. Zur Beute gehören kleine, wirbellose Tiere wie Insekten. Die Weibchen legen vermutlich mehrmals pro Jahr Gelege von jeweils zwei Eiern.[4]

Verbreitungsgebiet und Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Ōsumi-Inseln
Diploderma polygonatum, ein neuer Nahrungskonkurrent

Gekko yakuensis ist in Japan endemisch und kommt dort hauptsächlich auf der Ōsumi-Gruppe im Nordosten der Ryūkyū-Inseln auf Yakushima, Tanegashima und Mageshima vor. Darüber hinaus findet sie sich in Küstengebieten im Süden Kyūshūs und auf einigen vorgelagerten Inseln insbesondere Inseln der Präfektur Nagasaki.[4]

Die IUCN stuft die Art Gekko yakuensis als potentiell gefährdet (near threatened) ein, da der Bestand rückläufig ist.[5] Auf der nationalen Roten Liste gefährdeter Reptilien des Japanischen Umweltministeriums ist die Art dagegen bereits als gefährdet (vulnerable) eingestuft.[6] Eine Bedrohung ist die Verdrängung der Art durch Gekko japonicus und Gekko hokouensis, die jeweils offenere Habitate bevorzugen. Dies betrifft einige Subpopulationen aufgrund von Habitatveränderungen. Es kommt dabei häufig zur Hybridisierung mit G. hokouensis im Süden Kyūshūs und durch die Einführung von G. hokouensis auch auf Yakushima. Hybride sind überlebensfähig und stellen eine weitere mögliche Bedrohung für die ursprüngliche Art dar.[2] Auch die Nahrungskonkurrenz mit der Eidechsenart Diploderma polygonatum, die von den südlichen Ryūkyū-Inseln aus in Kyūshū und Yakushima eingeschleppt wurde und in ähnlichen Habitaten vorkommt, wird als Bedrohung angesehen.[4]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wurde 1968 von Takaji Matsui und Yaichirō Okada erstbeschrieben. Es werden keine Unterarten unterschieden.[7] Entdeckt wurde sie von Schülern der Kyoto Heian Oberschule bei einer biologischen Studie der Insel Yakushima, als ihnen ein ungewöhnlich großer Gekko auffiel, der sich äußerlich von G. japonicus unterschied.[1]

Weitere in Japan verbreitete Arten der Gattung Gekko sind:[8]

Davon sind die letzten drei Arten G. shibatai, G. tawaensis und G. vertebralis in Japan endemisch, wohingegen G. hokouensis und G. japonicus auch in China und Taiwan bzw. China und Südkorea vorkommen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gekko yakuensis – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c T. Matsui and Y. Okada. 1968. A new species of Gekko found in Yakushima, one of the small island [sic] south of Kyushu. Acta Herpetologica Japonica, 3:1–4 doi:10.5358/hsj1964.3.1_1
  2. a b M. Toda, S. Okada, H. Ota and T. Hikida. 2001. Biochemical assessment of evolution and taxonomy of the morphologically poorly diverged geckos, Gekko yakuensis and G. hokouensis (Reptilia: Squamata) in Japan, with special reference to their occasional hybridization. Biological Journal of the Linnean Society 73: 153–165.
  3. Hidetoshi Ōta 1989. Karyotypes of five species of Gekko (Gekkonidae: Lacertilia) from east and southeast asia. Herpetologica 45(4): 438–443. online
  4. a b c M. Toda. 2014. Yaku gecko. In: Ministry of Environment (ed.), Red Data Book 2014.-Threatened Wildlife of Japan -: Reptilia /Amphibia, GYOSEI Corporation, Tokyo.
  5. Gekko yakuensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017. Eingestellt von: Noriko Kidera & Hidetoshi Ota, 2016. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  6. 環境省レッドリスト2020 (Rote Liste 2020). (PDF, 662 KB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 29. Oktober 2021 (japanisch).
  7. Gekko yakuensis In: The Reptile Database; abgerufen am 29. Oktober 2021.
  8. Species of genus Gekko within Japan In: Reptile Database, abgerufen am 29. Oktober 2021