Gekko

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Gekko

Tokeh (Gekko gecko)

Systematik
ohne Rang: Sauropsida
Überordnung: Schuppenechsen (Lepidosauria)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Geckos (Gekkonidae)
Gattung: Gekko
Wissenschaftlicher Name
Gekko
Laurenti, 1768

Gekko ist eine Gattung kleiner Echsen aus der Familie der Geckos. Die Vertreter der Gattung sind nachtaktiv und überwiegend an unberührte Lebensräume, zum Teil aber auch synanthrop an menschliche Siedlungsbereiche angepasst.[1]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adulte Exemplare erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 5 bis 19,1 cm, die Kopf-Rumpf-Länge ist gleich oder kleiner der Schwanzlänge. Der Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt und je nach Art unterschiedlich stark dorsoventral abgeflacht. Die Schnauze ist breiter als lang und im Bereich der paarigen Nasenlöcher konkav. Gekko-Augen sind groß mit transparenter Brille, die Pupillen sind vertikal geschlitzt. Der Körper ist zylindrisch bis leicht dorsoventral abgeflacht, der Bauch flach. Die hinteren Gliedmaßen sind länger als die vorderen. Die breiten[1] Finger und Zehen sind gut entwickelt[2], alle sind mit ungeteilten Scansorien (Haftlamellen) ausgestattet. Digitus I (Daumen, Großzehe) fehlt die Kralle. Haut zwischen den Zehen ist rudimentär bis deutlich vorhanden. Die Schwanzbasis ist nicht oder nur leicht verdickt und rund oder leicht dorsoventral abgeflacht, unregenerierter Schwanz mit mehr oder weniger ausgeprägten Wirteln. Die Körperoberseite ist körnig, Tuberkel sind auf Kopf, Körper, Gliedmaßen und dorsaler Schwanzoberfläche vorhanden oder fehlend. Der Hemipenis ist langgestreckt, an der Spitze geteilt mit zwei Lappen gleicher Größe.[1]

Die Grundfärbung ist hauptsächlich braun in verschiedenen Tönen, zusammen mit Grau, Gelb, Grün und Rot. Nur wenige Arten haben eine gleichmäßige graue, braune oder grüne Grundfarbe. Der Kopf ist mit oder ohne Zeichnung, die Zeichnung ist meist Y- oder W-förmig. Dorsal sind meist Bänder oder Flecken vorhanden, einige Arten zeigen auch symmetrische oder asymmetrische helle Flecken. Streifen als Zeichnungen, wie zum Beispiel bei Gekko vittatus, sind selten. Der Schwanz ist mehr oder weniger gebändert. Jungtiere haben in der Regel deutliche, kontrastreiche helle und dunkle Schwanzbänder.[1]

Die Embryos haben paarige Eizähne die an der Spitze zusammenstehen.[1]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertreter dieser Gattung besiedeln vor allem den Indomalayischen Raum von Indien im Westen bis Korea im Osten und südwärts bis zu den Salomonen (Santa-Cruz-Inseln) und Vanuatu. Durch menschlichen Einfluss wurden über die Schifffahrt der Tokeh (Gekko gecko) und andere Arten auf der ganzen Welt eingeführt, wobei sich viele Populationen außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes nicht etabliert haben. Etwa die Hälfte der Gekko-Arten sind ausschließlich auf dem asiatischen Festland verbreitet (Bangladesch, Kambodscha, China, Indien, Korea, Laos, Myanmar, Nepal, Thailand, Malaysia, Singapur, Vietnam), die anderen Arten auf den Inseln Indonesien, Japan, Papua-Neuguinea, Philippinen, Republik Palau, Taiwan, auf den Salomonen, Vanuatu sowie in Brunei (Borneo) und Osttimor. Nur wenige Gekko-Arten kommen auf dem Festland und auf Inseln vor.[1]

Lebensraum und Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gekko-Arten bewohnen Bäume und Felsen. Das Gelege besteht aus ein bis zwei kalkschaligen Eiern die an ein hartes Substrat wie Holz oder Steine geklebt werden. Manche Gekko-Arten zeigen Brutpflege.[1]

Forschungsgeschichte und Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Goldgecko (Gekko badenii)
Gekko japonicus mit Ohrwurm als Beute
Gekko hokouensis
Gekko kikuchii
Gekko lauhachindai
Gekko monarchus
Gekko smithii
Gekko tawaensis
Gekko vittatus mit für die Gattung untypischen Streifen
Gekko yakuensis in einem Haus auf der japanischen Insel Yakushima

Die Taxonomie der Gattung begann 1768 mit der Gattungsdiagnose Laurentis, die zum Teil auf Sebas (1734) Angaben und Illustrationen beruhte. Am Ende des 19. Jahrhunderts waren nur acht Arten der Gattung zugehörig, erst durch Taylors Forschungen auf den Philippinen (1920–1921) und in Thailand (1958–1960) wurde die Gattung um fünf Arten und später von Brown und Alcala zwischen 1962 und 1978, ebenfalls auf den Philippinen, um weitere drei Arten ergänzt. Die neueste Übersicht der Familie der Geckos von Kluge (2001) listet 28 Arten und von 2004 bis 2011 wurden weitere 14 Arten beschrieben. Die Phylogenetik der Gattung ist jedoch weiter schlecht bekannt und weitgehend ungelöst, eine umfassende Überprüfung der Arten fehlt noch.[1]

Es werden sechs morphologische beziehungsweise phänotype Artengruppen unterschieden: Die Gekko gecko, Gekko japonicus, Gekko monarchus, Gekko petricolus, Gekko porosus und die Gekko vittatus Gruppe.[1] Stand Oktober 2021 werden von The Reptile Database die folgenden 81 Arten für die Gattung Gekko aufgeführt:[3]

Zur Gattung Gekko zählen heute auch die Faltengeckos (Ptychozoon), die ursprünglich den Rang einer eigenständigen Gattung hatten, heute aber als Untergattung von Gekko angesehen werden,[4] da man 2012 bei einer Untersuchung gleitfähiger südostasiatischer Echsen feststellte, dass Ptychozoon tief in die Gattung Gekko eingebettet ist.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i Herbert Rösler et al.: Phylogeny, taxonomy, and zoogeography of the genus Gekko Laurenti, 1768 with the revalidation of G. reevesii Gray, 1831 (Sauria: Gekkonidae). 2011 in Zootaxa 2989, S. 1–50. (Online)
  2. Rudolf Malkmus, Ulrich Manthey, Gernot Vogel, Peter Hoffmann, Joachim Kosuch: Amphibians & reptiles of Mount Kinabalu (North Borneo). Gantner, Vaduz 2002, ISBN 3-904144-83-9, S. 260.
  3. Gekko In: The Reptile Database; abgerufen am 20. April 2015.
  4. Hmar Tlawmte Lalremsanga, Lal Muansanga, Mathipi Vabeiryureilai und Zeeshan A. Mirza. 2023. A New Species of Parachute Gecko of the Subgenus Ptychozoon (Sauria: Gekkonidae: Gekko) from the Indo-Burma Region. SALAMANDRA. 59(2): 125–135.
  5. Matthew P. Heinicke, Eli Greenbaum, Todd R. Jackman und Aaron M. Bauer: Evolution of gliding in Southeast Asian geckos and other vertebrates is temporally congruent with dipterocarp forest development. Biol Lett. Dez. 2012, 8(6): 994–997. doi: 10.1098/rsbl.2012.0648

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gekko – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien