Georg Christian Strecker

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Georg Christian Strecker (* 30. August 1800 in Darmstadt; † 19. Juni 1874 in Tübingen) war ein deutscher Politiker und Revolutionär.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Strecker war der Sohn des großherzoglich-hessischen Vizedirektors der Rentkammer Arnsburg Georg Ludwig Karl Strecker (1762–1804) und dessen Ehefrau Anna Sybilla, geborene Dietz. Strecker, der evangelischen Glaubens war, heiratete am 1. Januar 1825 Karoline geborene Bansa, die Tochter des Kammerrates Johann Conrad Bansa. Er damit war mit Christian Bansa und Karl Jaup verschwägert.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg Strecker besuchte ein Darmstädter Gymnasium. Zum Studium der Rechtswissenschaften ging er nach Jena, Heidelberg und Gießen. Er schloss sich in diesen Orten der Urburschenschaft (1818/19), der Alten Heidelberger Burschenschaft (1819) und der Alten Burschenschaft Germania Gießen (1820) an. 1824 wurde er zum Dr. iur. utr. promoviert.

Da er den Gießener Schwarzen Christian Sartorius verteidigte, wurde er aus dem Staatsdienst ausgeschlossen.

1832 leitete er die Mainzer Delegation zum Hambacher Fest und wurde dort zum Mitglied der provisorischen Regierung gewählt. Im Juli 1832 führte er den Vorsitz bei einem Treffen liberaler Politiker in Frankfurt. Dazu hatten die Burschenschafter Friedrich Siegmund Jucho und Franz Karl Gärth eingeladen. 1840 organisierte er ein Treffen mit 40 Liberalen auf einem Dampfschiff.

Von 1832 bis 1834 gehörte er der Zweiten Kammer der hessischen Landstände an. Er wurde für den Wahlbezirk Oberhessen 11/Hungen gewählt. 1849/50 war er Abgeordneter in der Ersten Kammer des hessischen Landtags.

Später ging seine Weinhandlung in Konkurs. Als Direktor der Düsseldorfer Dampfschifffahrtsgesellschaft war er maßgeblich an der Auswanderung vieler liberaler Politiker beteiligt.

Im Revolutionsjahr 1848 war er Mitglied des Vorparlaments.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 542–543.
  • Peter Kaupp (Bearb.): Stamm-Buch der Jenaischen Burschenschaft. Die Mitglieder der Urburschenschaft 1815–1819 (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen. Bd. 14). SH-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-89498-156-3, S. 141.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 375.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 890.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 250–251.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]