Georg Wilhelm von Willich

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Georg Wilhelm von Willich (* 8. Juli 1718 in Celle; † 5. März 1792 ebenda) war Vizepräsident des Oberappellationsgerichts Celle. Er war der Schwiegervater von Albrecht Daniel Thaer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er entstammte der brandenburgischen Familie Willich und war der Sohn des Celler Landphysikus Friedrich Wilhelm Willich (1683–?) und der Gertrud Elisabeth von Bilderbeck.[1][2] Willich wurde am 21. März 1765 in Wien in den Reichsadelsstand erhoben und erhielt am 1. Juli 1766 auch die braunschweigisch-lüneburgische Anerkennung seines Adels.[3][4]

Willich studierte im Jahr 1738 Rechtswissenschaft an der Universität Göttingen und trat in diesem Jahr der gerade dort gegründeten „Deutschen Gesellschaft“ bei (auch: „Göttinger Gesellschaft“).[5] Er begann seine Berufslaufbahn als Sekretär an der königlichen Justizkanzlei seiner Heimatstadt, als der er auch 1748 noch immer als Mitglied der „Deutschen Gesellschaft“ erwähnt wird.[6] Danach wurde er von den Landständen der Grafschaft Hoya zu deren Syndikus und Rechtsberater der Hoyaschen Landschaft in Nienburg/Weser bestellt. In dieser Funktion begleitete später die gesamten Verhandlungen zwischen der Calenberger und der Hoyaschen Landschaft sowie der kurfürstlichen Regierung in Hannover bezüglich der Zusammenarbeit in der Feuerversicherung.[7] Im Jahr 1759 wurde er zum kurfürstlich braunschweig-lüneburgischer Oberappellationsrat ernannt und 1786 zum zweiten Vizepräsident des Oberappellationsgerichts befördert. Dieses Amt hatte er bis 1791 inne.[8]

Willich heiratete Dorothea Elisabeth Dietrichs. Beider Tochter Philippine verlobte sich 1785 mit dem Stadtphysikus und Hofmediziner Albrecht Thaer (1752–1828), nachdem er sie von schwerer Krankheit geheilt hatte, und heiratete ihn im Jahr 1786.[9][10] Die Tochter Henriette (1755–1782) heiratete den Juristen Georg Ernst von Rüling und starb früh an Schwindsucht. Nach ihrem Tod wurde sie durch ihr Grab, das „Geöffnete Grab“ auf dem hannoverschen Gartenfriedhof, bekannt.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Simons: Albrecht Thaer; nach amtlichen und privaten Dokumenten aus einer grossen Zeit, Seite 3, Verlag Paul Parey, 1929 (Auszug)
  2. Eintrag in genealogy.net
  3. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band XVI, Seite 224, Band 137 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2005, ISBN 3-7980-0837-X
  4. Willich, Nr. 952 in: Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, Band 3 (1791), Seite 752 (Digitalisat)
  5. Heinrich Kraeger: Der Byronsche Heldentypus, Seite 24, Verlag C. Haushalter, München 1898
  6. Johann Christoph Strodtmann, Gabriel Wilhelm Goetten, Ernst Ludwig Rathlef: Beyträge zur historie der Gelahrtheit, 1748, Seite 262 (Digitalisat)
  7. Ein „ersprießlich und gedeyhlich Werk“ – Die Gründung der Calenberger Brand-AssekurationsSozietät. In: Festschrift aus Anlass des 250-jährigen Gründungsjubiläums der Brandkasse für die Grafschaften Hoya und Diepholz, Seite 14 u. 15 (Willich-Wappen) (Memento des Originals vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hoya-diepholzsche-landschaft.de (PDF-Datei; 2,36 MB)
  8. Annalen der Braunschweig-Lüneburgischen Churlande, Band 6, Seite 595, Hannover 1792 (Digitalisat)
  9. Theodor Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Band 2 (1863), Seite 229 (Digitalisat)
  10. Wilhelm Körte: Albrecht Thaer. Sein Leben und Wirken, Seite 50, Brockhaus Verlag, Leipzig 1839 (Digitalisat)
  11. Dirk Böttcher: Rüling, Henriette von In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 303.