Gerhart-Hauptmann-Gymnasium (Wernigerode)
| Gerhart-Hauptmann-Gymnasium | |
|---|---|
| |
| Hauptgebäude, Straßensicht | |
| Schulform | Gymnasium |
| Gründung | 1538 |
| Adresse |
Westernstraße 29, |
| Land | Sachsen-Anhalt |
| Staat | Deutschland |
| Träger | Landkreis Harz |
| Schüler | 470 (Schuljahr 2020/21)[1] |
| Leitung | Raimund Witte[2] |
| Website | www.ghgwr.de |
Das Gerhart-Hauptmann-Gymnasium in Wernigerode ist ein 1538 gegründetes und heute staatliches Gymnasium in Trägerschaft des Landkreises Harz.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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Das heutige Gymnasium wurde mit der Übergabe am 29. März 1538 als städtische Schule begründet, nachdem die St.-Sylvestri-Kirche auf ihre Lateinschule verzichtete, die schon 1262 als Stiftsschule erwähnt worden war. 1730 wurde das Lyzeum am Oberpfarrkirchhof 7 als Barockbau neu errichtet. Das Haus wurde 1872 vom Progymnasium zur Knabenmittelschule und später zur gemischten Mittelschule.[3]
Bis 1926 besaß das Fürstenhaus Stolberg-Wernigerode das Patronat über die Schulen der Stadt, da die Stadt Wernigerode nicht in der finanziellen Lage war, die seit 1863 von Preußen geforderten Schulneubauten zu errichten. Deshalb kam Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode 1869–1871 für den Neubau des Gymnasiums in der Westernstraße auf.[4] Der Entwurf des Gebäudes stammt von Ernst Bösser, der es nach von Baurat Carl Frühling abgewandelten Plänen erbaute.[5][6] Es wurde am 28. August 1871 als Gräflich-Stolberg'sches Gymnasium eingeweiht und erhielt später den Namen Fürst-Otto-Gymnasium nach seinem Stifter. Im Jahr 1872/1873 besuchten 239 Schüler das Gymnasium.[7] Das Gymnasium unterhielt eine eigene Schülerfeuerwehr, die von 1865 bis 1945 bestand.[8][4] Das Fürst-Otto-Gymnasium war den männlichen Schülern vorbehalten, während die Mädchen das Fürstin-Anna-Lyceum besuchten. In der DDR wurde das Gymnasium in Gerhart-Hauptmann-Oberschule umbenannt und als Erweiterte Oberschule geführt.
Im Hauptgebäude am Westerntor werden heute die Schüler der Sekundarstufe II unterrichtet. Das Gebäude für die Sekundarstufe I ist seit 1991 die ehemalige Wilhelm-Raabe-Schule, welche 1912/13 als Knaben-Mittelschule am Heltauer Platz, damals Bahnhofstraße 18, errichtet wurde. Aus den 1964 von Friedrich Krell an der damaligen Erweiterten Oberschule gegründeten Spezialklassen für Musik ging 1991 das neugegründete eigenständige Landesgymnasium für Musik Wernigerode hervor.[9]
In einigen Klassenstufen wird bilingualer Unterricht angeboten.[10]
Im September 2022 beschloss der Kreistag die Schulentwicklungsplanung, die eine Fusion der beiden Wernigeröder Gymnasien zum Schuljahr 2023/24 vorsieht. Hauptstandort und Sitz der Schulleitung soll das Schulgebäude in der Westernstraße in Wernigerode werden, die anderen Schulgebäude sollen für die fusionierte Schule erhalten bleiben.[11]
Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1974: Der Chor der Gerhart-Hauptmann-Oberschule: Im Schönsten Wiesengrunde, LP[12]
Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
ehemalige Schüler:
- Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803), Dichter und Literaturmäzen
- Martin Heinrich Klaproth (1743–1817), Chemiker
- Eckart Friedrichson (1930–1976), Schauspieler, Sänger und Synchronsprecher
ehemalige Lehrkräfte:
- Friedrich Krell (1928–2020), Chorpädagoge und Chorleiter, ab 1951
Schulleiter
- Wilhelm Bachmann (1860–1888)
- Otto Riedel (1888–1901)
- Albrecht Jordan (1901–1919)
- Paul Menge (1919–1939)
- Walter Brockmöller (1939–1945)[13]
- Gerhard Waldhausen (1991–2006)[14]
- Reiner Schulz 2008–?[15]
- Herbert Siedler
- Raimund Witte (seit 1. Februar 2019)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Schulentwicklungsplanung des Landkreises Harz, Teilabschnitt Gymnasien. Februar 2022. Abgerufen am 10. Juli 2022. Download PDF
- ↑ Schulorganisation. In: www.ghgwr.de. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Georg von Gynz-Rekowski: Wernigerode in alten Ansichten. 2. Auflage. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 2001, ISBN 90-288-5165-8, S. 54 (Erstausgabe: 1991).
- ↑ a b Georg von Gynz-Rekowski: Wernigerode in alten Ansichten. 2. Auflage. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 2001, ISBN 90-288-5165-8, S. 52–53 (Erstausgabe: 1991).
- ↑ Deutsches Jahrbuch über die Leistungen und Fortschritte auf den Gebieten der Theorie und Praxis der Baugewerbe. Scholtze, Leipzig 1873, S. 614 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Reinhard Glaß: Carl Frühling. In: glass-portal.homepage.t-online.de. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Wilhelm Bachmann: Jahresbericht 1873 des Gräflich Stolbergischen Gymnasiums zu Wernigerode. B. Angerstein, Wernigerode 1873, S. 19 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Hermann D. Oemler: Wernigerode (= Die Reihe Archivbilder). Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-096-0, S. 48.
- ↑ Landesgymnasium für Musik – Geschichtliches. In: landesgymnasium.de. Abgerufen am 11. Juli 2022.
- ↑ Schulleiter (m/w/d) am Gerhart-Hauptmann-Gymnasium Wernigerode. (PDF) Ministerium für Bildung, 19. September 2018, abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Beschlussvorlage III.WP-337/2022 zur Schulentwicklungsplanung, abgerufen am 15. Januar 2023 und Protokoll der 22. Sitzung des Kreistages am 21. September 2022, abgerufen am 15. Januar 2023
- ↑ Chor der Gerhart-Hauptmann-Oberschule – Im Schönsten Wiesengrunde bei Discogs
- ↑ Georg von Gynz-Rekowski: Wernigerode in alten Ansichten. 2. Auflage. Europäische Bibliothek, Zaltbommel/Niederlande 2001, ISBN 90-288-5165-8, S. 52 (Erstausgabe: 1991).
- ↑ Geschichte in Stichworten (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive) In: gerhart-hauptmann-gymnasium.de
- ↑ Reiner Schulz leitet traditionsreiches Gerhart-Hauptmann-Gymnasium. (PDF) In: kreis-hz.de. Januar 2008, abgerufen am 11. Juli 2022 (Harzer Kreisblatt Nr. 1/2008, S. 5).
