Gerichtsbezirk Illyrisch-Feistritz

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Illyrisch-Feistritz
(slowenisch: sodni okraj Ilirska Bistrica)
Basisdaten
Bundesland Krain
Bezirk Adelsberg (Postojna okolica)
Sitz des Gerichts Illyrisch Feistritz (Ilirska Bistrica)
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Laibach
Fläche 203,07 km2
(1910)
Einwohner 12.037
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Jugoslawien


Der Gerichtsbezirk Illyrisch-Feistritz (bis 1902 Feistritz, slowenisch: sodni okraj Bistrica bzw. sodni okraj Ilirska-Bistrica) war ein dem Bezirksgericht Illyrisch-Feistritz unterstehender Gerichtsbezirk im Kronland Krain. Er umfasste Teile des politischen Bezirks Adelsberg (Postojna) und wurde 1919 dem Staat Jugoslawien zugeschlagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtsbezirk Feistritz entstand infolge eines Ministervortrags vom 6. August 1849, in dem die Grundzüge der Gerichtseinteilung festgelegt wurden. Nachdem im Dezember 1849 die Gebietseinteilung der Gerichtsbezirke sowie die Zuweisung der Gerichtsbezirke zu den neu errichteten Bezirkshauptmannschaften durch die „politische Organisierungs-Commission“ festgelegt worden war,[1] nahmen die Bezirksgerichte der Krain per 1. Juni 1850 ihre Tätigkeit auf.[2] Dem Bezirksgericht Feistritz wurden durch die Landeseinteilung der Krain im März 1850 die 33 Katastralgemeinden Berze, Dobropole, Dornegg, Feistritz, Grafenbrunn, Grossbukowitz, Harje, Jablanitz, Janeschouberdo, Jassen, Jurschitsch, Kleinbukowitz, Koritenze, Kosese, Kühlenberg, Meretsche, Obersemon, Parje, Postenje, Prem, Rotheschouberdu, Sagurie, Saretschie, Sartschitza, Schembie, Smerje, Terptschane, Tomigne, Topolz, Tschele, Untersemon, Verbou und Watsch zugewiesen.[3] Zusammen mit den Gerichtsbezirken Adelsberg (Postojna), Senosetsch (Senožeče) und Wippach (Vipava) bildete der Gerichtsbezirk Illyrisch-Feistritz den politischen Bezirk Adelsberg.

Der Gerichtsbezirk wies 1880 eine anwesende Bevölkerung von 10.502 Personen auf, wobei 10.448 Menschen Slowenisch und 17 Menschen Deutsch als Umgangssprache angaben.[4] 1910 wurden für den Gerichtsbezirk 12.037 Personen ausgewiesen, von denen 11.885 Slowenisch (98,7 %) und 21 Deutsch (0,2 %) sprachen.[5]

Im Zuge der Umbenennung des Gerichtssitzes Feistritz in „Illyrisch-Feistritz“ wurde auch der Gerichtsbezirk 1902 in „Illyrisch-Feistritz“ benannt.[6] Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Adelsberg zur Gänze dem Königreich Jugoslawien zugeschlagen.

Gerichtssprengel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel Illyrisch-Feistritz umfasste infolge der Zusammenfassung der Katastralgemeinden zu Gemeinden 1910 die elf Gemeinden Čelje (Tschele), Trnovo (Dornegg), Knežak (Grafenbrunn), Ilirska Bistrica (Illyrisch Feistritz), Jablanica (Jablanitz), Janeževo Brdo (Janeschouberdu), Kilovče (Killenberg), Prem, Ratečevo Brdo (Rateschouberdu), Smerje und Zagorje (Sagorje).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain (Obširen imenik Krajev na Krajnskem). Wien 1884 (Special-Orts-Repertorien der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder)
  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VI. Krain)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain Jahrgang 1849, III. Stück, Nr. 26. „Kundmachung der politischen Organisierungs-Commission für das Kronland Krain vom 23. December 1849.“
  2. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, VI. Stück, Nr. 134. „Kundmachung der k. k. inneröst. küstenl. Appelationsgerichtes vom 18. April 1850. Ueber den Zeitpunkt des Beginnes der Wirksamkeit der neuen Gerichte.“
  3. Landes-Gesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Krain. Jahrgang 1850, IV. Stück, Nr. 92. „Kundmachung der k. k. Statthalterei für Krain vom 8. März 1850. Landeseintheilung von Krain nach Landesgerichten, Bezirkshauptmannschaften, Strafberzirksgerichten, Bezirksgerichten, Steuerämtern, Katastralgemeinden und Ortschaften.“
  4. k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Special-Orts-Repertorium von Krain. (Obširen imenik Krajev na Krajnskem) Wien 1884, S. 4
  5. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Krain. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1919, S. 5
  6. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 102, Nr. 55 „Verordnung des Justizministeriums vom 16. März 1902, betreffend die Bezeichnung des Bezirksgerichtes Feistritz in Krain“