Gershausen (Heimarshausen)

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Koordinaten: 51° 10′ 37″ N, 9° 11′ 2″ O

Karte: Hessen
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Gershausen (Heimarshausen)

Gershausen ist eine Dorfwüstung in der heutigen Gemarkung von Heimarshausen, einem Stadtteil von Naumburg im nordhessischen Landkreis Kassel.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort lag etwa 1,5 km westsüdwestlich von Heimarshausen, unweit der historischen Grenze der Landgrafschaft Hessen zur Grafschaft Waldeck, auf 364 m Höhe an einer am Nordfuß des Sandküppels (352,9 m) entspringenden Quelle. In unmittelbare Nähe steht dort heute ein kommunaler Wasserbehälter innerhalb des Waldrands. Die Niveau-Karte des Kurfürstentums Hessen von 1840 bis 1861 zeigt dort den Flurnamen „Gershausen“.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Geschichte des Orts ist nahezu nichts bekannt, auch nicht, wann er aufgegeben wurde.

  • Die möglicherweise erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1253, als der Amtsgraf Berthold von Felsberg seine sämtlichen Eigen- und Lehnsgüter, einschließlich solcher in Gershausen, dem Kloster Breitenau zu einem ewigen Seelgerät übergab,[2] kann, muss sich aber nicht auf diesen Ort beziehen, denn zu dieser Zeit gab es in Nordhessen mehrere Orte, deren Name in Urkunden so oder so ähnlich erscheint.[3]
  • Auch bei der einzigen weiteren Erwähnung bestehen Zweifel, ob sie hier zutrifft. Am 3. Oktober 1353 erlaubte Kuno II. von Falkenstein, Propst des Mainzer Domkapitels und während des Mainzer Schismas (1346 bis 1353) Verweser des Erzstifts Mainz, dem Ritter Reinhard von Dalwigk, die Wüstung Gershusen samt dem Gericht um 50 Pfund Heller[4] von Hermann Hund, dem sie das Erzstift verpfändet hatte, einzulösen – aber dies dürfte sich wohl eher auf das zum kurmainzischen Amt Naumburg gehörende Gershausen bei Altenstädt beziehen.[5]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kurfürstentum Hessen 1840-1861 – 30. Fritzlar. Historische Kartenwerke. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. HStAM Fonds, Urk. 16, No. 16
  3. So ist eine Wüstung in der Gemarkung von Waltersbrück im Schwalm-Eder-Kreis wohl eher der betreffende Ort. Siehe Gerzhausen, Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS)..
  4. 240 Heller = 1 Pfund.
  5. Siehe auch Altenstädt - Unsere Geschichte (Memento des Originals vom 17. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/altenstaedt.de.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Landau: Historisch-topographische Beschreibung der wüsten Ortschaften im Kurfürstenthum Hessen und in den großherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue, am Oberlahngaue und am Ittergaue (= Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde. Supplement 7, ZDB-ID 200295-4). Theodor Fischer, Kassel 1858, S. 153.
  • Heinrich Reimer (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen). Elwert, Marburg, 1974, S. 167.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]