Gilberte de Courgenay (Film)
Film | |
Titel | Gilberte de Courgenay |
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Produktionsland | Schweiz |
Originalsprache | Schweizerdeutsch, Französisch |
Erscheinungsjahr | 1941 |
Länge | 115 Minuten |
Stab | |
Regie | Franz Schnyder |
Drehbuch | Kurt Guggenheim, Rudolf Bolo Maeglin (Roman), Richard Schweizer |
Produktion | Lazar Wechsler |
Musik | Robert Blum |
Kamera | Emil Berna |
Schnitt | Hermann Haller und Käthe Mey |
Besetzung | |
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Gilberte de Courgenay ist ein 1941 entstandener Film des Regisseurs Franz Schnyder über die Schweizerin Gilberte Montavon aus Courgenay im Kanton Bern (heute Kanton Jura), die unter dem Namen Gilberte de Courgenay zur patriotischen Kultfigur wurde. Der Film gilt als einer der besten Filme, welche die Schweizer Geistige Landesverteidigung hervorgebracht hat, und wurde von der Praesens-Film hergestellt.
Handlung
Im Winter 1915/16 quartiert sich die Artilleriebatterie 38 in Courgenay ein. Anfangs noch der Meinung, dass bis Weihnachten der Krieg vorbei sei und die Armee wieder demobilisiert werden würde, werden die Männer enttäuscht, das Weihnachtsfest nicht im Familienkreis feiern zu können. Gilberte, die Wirtstochter des Hôtel de la Gare, organisiert für diese Männer ein Weihnachtsfest und wird schnell zum Idol der Soldaten. Heimlich liebt sie den Kanonier Hasler, der darunter leidet, dass seine Verlobte Tilly in Bern seine Briefe nicht beantwortet.
Tillys Vater, der reiche Hotelier Odermatt, fängt Haslers Briefe nämlich ab und versteckt sie in seinem Schreibtisch. Als ein Kamerad von Hasler mit einem kranken Pferd nach Bern fahren muss, erfährt Tilly von der Sache und fährt umgehend in den Jura. Sie trifft dort ein, als die Soldaten gerade ein Lied anstimmen, das Hasler zu Ehren von Gilberte komponiert hat. Selbstlos verzichtet Gilberte auf Hasler, um ihn Tilly zu überlassen, kann sich dabei aber eine Träne nicht verkneifen.
Hintergrund
Im Film stellt Anne-Marie Blanc Gilberte de Courgenay als arbeitsame Soldatenmutter dar, die sich um die Nöte ihrer Soldaten kümmert und sie notfalls auf ihre patriotischen Pflichten aufmerksam macht. Sie verkörpert damit das Rollenideal der Frau während der Geistigen Landesverteidigung, nämlich als einfühlende, dienende Unterstützerin des Mannes, die selber stark ist und nicht weint. Das zeigt sich auch am Schluss des Filmes in Gilbertes schmerzhaftem Verzicht. Stets bleibt sie – als überhöhte Madonna und patriotische Heldin – opferbereit, keusch und selbstgenügsam.
Die Städterin Tilly ist im Film gereift; in den Kleidern der Gilberte gewinnt sie ihren Hasler. Ihr Warten hat sich ausgezahlt.
Der Film wurde nach dem gleichnamigen Roman von Rudolf Bolo Maeglin, erschienen 1939, gedreht.
Kritiken
„Verhalten gestaltet, ist der Film ein interessantes Dokument über die Atmosphäre jener Zeit.“
Literatur
- Janine Schmutz: Idéal de femme suisse: die Heldin des Schweizer Spielfilms «Gilberte de Courgenay» (1941) als Frauenleitbild, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Bd. 53 (2003), S. 174-196 (Volltext).
- Thomas Kramer, Martin Prucha: Film im Lauf der Zeit - 100 Jahre Kino in Deutschland, Österreich und der Schweiz. S. 175–181, Ueberreuter Verlag, Wien 1994, ISBN 3-8000-3516-2.