Gillarens
Gillarens | ||
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Staat: | Schweiz | |
Kanton: | Freiburg (FR) | |
Bezirk: | Glane | |
Gemeinde: | Rue | |
Postleitzahl: | 1673 | |
frühere BFS-Nr.: | 2077 | |
Koordinaten: | 553605 / 159298 | |
Höhe: | 677 m ü. M. | |
Fläche: | 1,99 km² | |
Einwohner: | 177 (2000) | |
Einwohnerdichte: | 89 Einw. pro km² | |
Karte | ||
Gillarens (Freiburger Patois ) ist eine Ortschaft und früher selbständige politische Gemeinde im Distrikt Glâne des Kantons Freiburg in der Schweiz. Am 1. Januar 2001 wurde Gillarens nach Rue eingemeindet.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gillarens liegt auf 677 m ü. M., dreieinhalb Kilometer südlich von Rue und 14 Kilometer südwestlich des Bezirkshauptortes Romont (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich am östlichen Talhang der Broye an aussichtsreicher Lage rund 100 m über dem Talboden, im Molassehügelland des südwestlichen Freiburger Mittellandes. Die ehemalige Gemeindefläche betrug rund 2,0 km². Das Gebiet reichte von der Broye ostwärts über den breiten Talboden und den sanft geneigten Hang von Gillarens bis auf die Höhe von Chapelle (bis 760 m ü. M.).
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit 177 Einwohnern (2000) zählte Gillarens vor der Fusion zu den kleinen Gemeinden des Kantons Freiburg. Seit 1950 (272 Einwohner) verzeichnete die Gemeinde durch starke Abwanderung eine Bevölkerungsabnahme von rund 35 %. Zu Gillarens gehören einige Hofsiedlungen und Einzelhöfe.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gillarens war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die Landwirtschaft geprägtes Dorf. An der Broye wurde früher eine Mühle betrieben. Noch heute haben die Milchwirtschaft, die Viehzucht und in geringerem Mass der Ackerbau einen wichtigen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. Einige weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Seit 1993 ist Gillarens Standort eines Behindertenheims der Stiftung Eben-Ezer. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in der Region Oron arbeiten.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt abseits der grösseren Durchgangsstrassen, ist aber von Oron-la-Ville leicht erreichbar. Gillarens selbst besitzt keinen Anschluss an das Netz des öffentlichen Verkehrs. Die Buslinie der Transports publics Fribourgeois, die von Romont via Ursy und Oron-la-Ville nach Palézieux-Gare verkehrt, hält an einer Kreuzung der Broyetalstrasse rund 700 m vom Ortskern entfernt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im 12. Jahrhundert unter dem Namen Gislerens. Später erschienen noch die Schreibweisen Gislarens (1225) und Gillerens (1302). Der heutige Name Gillarens ist seit 1273 bezeugt. Der Ortsname leitet sich von dem germanischen Personennamen Giselher ab (althochdeutsch: Gisilheri oder Gisilhari bzw. Gisillar; spätere Schreibweisen im Burgundischen sind: Gislar oder Gillar und Gisler oder Giller) und bedeutet mit dem Suffix -ens so viel wie „bei den Nachkommen/Leuten des Giselher“.
Gillarens war im Hochmittelalter im Besitz der Abtei Saint-Maurice, welche die Siedlung mit ihrem Umland um 1150 der Abtei Haut-Crêt übergab. Als die Berner 1536 das Waadtland eroberten, kam das Dorf unter die Herrschaft von Freiburg und wurde der Vogtei Rue zugeordnet. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Gillarens während der Helvetik und der darauf folgenden Zeit zum Bezirk Rue und wurde 1848 in den Bezirk Glâne eingegliedert. Mit Wirkung auf den 1. Januar 2001 wurde Gillarens nach Rue eingemeindet. In kirchlichen Angelegenheiten gehört Gillarens zur Pfarrei Promasens.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evelyne Maradan: Gillarens. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Luftaufnahmen des Dorfes