Glasbarsche

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Glasbarsche

Ambassis interrupta

Systematik
Acanthomorpha
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ovalentaria
incertae sedis
Familie: Glasbarsche
Wissenschaftlicher Name
Ambassidae
Klunzinger, 1870

Die Familie der Glasbarsche (Ambassidae, Syn. Chandidae) gehört zur Gruppe der Barschverwandten (Percomorphaceae) und umfasst 8 Gattungen mit über 50 Arten.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glasbarsche sind kleine, nur zwei bis 26 Zentimeter lange Fische. Sie haben einen hochrückigen, seitlich zusammengedrückten Körper. Viele Arten sind teilweise transparent, so dass Knochen und Innere Organe sichtbar sind. Glasbarsche haben eine hohe, erste Rückenflosse mit sieben oder acht harten Flossenstrahlen. Die zweite, weichstrahlige Rückenflosse hat sieben bis elf Strahlen, die Afterflosse hat drei Hart- und sieben bis elf Weichstrahlen.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fische leben im küstennahen Meer, im Brackwasser und im Süßwasser in der Region des Indischen Ozean und des westlichen, tropischen Pazifik von Madagaskar über Indien bis nach Australien. Im Brackwasser bzw. Meerwasser kommen nur einige Arten der Gattung Ambassis vor. Die anderen Gattungen leben ausschließlich in Süßgewässern.[1]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Glasbarsche fressen kleine Krebstiere. Zur Fortpflanzung heften sie ihre Eier an Wasserpflanzen oder legen pelagische Eier.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambassis jacksoniensis
Ambassis macleayi
Ambassis miops
Chanda nama
Parambassis pulcinella
Parambassis ranga
Parambassis thomassi

Die mit je 21 Arten relativ artenreichen Gattungen Ambassis und Parambassis sind nicht monophyletisch und wurden niemals durch Synapomorphien diagnostiziert. Die Familie der Glasbarsche hat ihren Ursprung in Australien vor ca. 55 Millionen Jahren. Die ersten Glasbarsche lebten in Süßgewässern. Von Australien aus besiedelten sie Meeresküsten und verbreiteten sie sich entlang der Küsten des Indischen Ozeans bis nach Madagaskar und Südafrika und über Indonesien, Neuguinea, die Philippinen und verschiedene kleine Inseln bis nach Fidschi im Südpazifik und den Ryūkyū-Inseln im nördlichen Westpazifik.[1]

Die Familie Ambassidae wurde 1870 durch den deutschen Zoologen Carl Benjamin Klunzinger eingeführt. Sie gehört innerhalb der Barschverwandten Fische zum Taxon Ovalentaria, das aus 48 Familien mit mehr als 6000 Arten besteht. Die Schwesterfamilie und damit die nächsten Verwandten der Glasbarsche sind die Meeräschen (Mugilidae).[2][1]

Aquarienhaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einige Arten werden in Aquarien gehalten. Sie gelten als empfindliche Pfleglinge, die nur Lebendfutter annehmen und sehr schreckhaft sind. Einige Arten wurden auch gezüchtet. Die Winzigkeit der Larven erschwert die Aufzucht sehr.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Siti Zafirah Ghazali, Sébastien Lavoué, Tedjo Sukmono, Ahasan Habib, Tan Min Pau, Siti Azizah Mohd Nor: Cenozoic colonisation of the Indian Ocean region by the Australian freshwater originating glassperch family Ambassidae (Teleostei). Molecular Phylogenetics and Evolution, 2023, 107832, doi: 10.1016/j.ympev.2023.107832
  2. Ava Ghezelayagh, Richard C. Harrington, Edward D. Burress, Matthew A. Campbell, Janet C. Buckner, Prosanta Chakrabarty, Jessica R. Glass, W. Tyler McCraney, Peter J. Unmack, Christine E. Thacker, Michael E. Alfaro, Sarah T. Friedman, William B. Ludt, Peter F. Cowman, Matt Friedman, Samantha A. Price, Alex Dornburg, Brant C. Faircloth, Peter C. Wainwright, Thomas J. Near: Prolonged morphological expansion of spiny-rayed fishes following the end-Cretaceous. Nature Ecology & Evolution (Juli 2022), doi: 10.1038/s41559-022-01801-3

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Glasbarsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien