Glück für Jim

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Glück für Jim (engl. Originaltitel: Lucky Jim) ist der 1954 erschienene satirische Debütroman des britischen Schriftstellers Kingsley Amis. Hauptfigur des zu Beginn der 1950er Jahre spielenden Romans ist James (Jim) Dixon, der entgegen seinen Absichten und Neigungen wenige Monate zuvor Hilfsdozent für mittelalterliche Geschichte an einer Universität der englischen Provinz geworden ist. Nach einem von Missgeschicken geprägten Berufsstart muss er um die Verlängerung seines Lehrvertrages fürchten. Jeder Versuch, den darüber entscheidenden Professor für sich einzunehmen, führt jedoch zu weiteren Desastern.

Kingsleys Roman wurde 1954 mit dem Somerset Maugham Award ausgezeichnet und zählt heute zu den Klassikern der britischen Nachkriegsliteratur. Toby Young und Christopher Hitchens haben diesen Roman als einen der komischsten des 20. Jahrhunderts beziehungsweise der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bezeichnet.[1][2] Das US-amerikanische Magazin Time zählte ihn 2005 zu den besten 100 englischsprachigen Romanen, die zwischen 1923 und 2005 erschienen. Die britische Zeitung The Guardian nahm den Roman in ihre Auswahl der tausend Romane auf, die jeder gelesen haben muss.[3] 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler den Roman zu einem der bedeutendsten britischen Romane.[4]

In der Romanhandlung findet sich kein direkter Hinweis auf das Jahr der Handlung, es wird jedoch in der Literaturwissenschaft davon ausgegangen, dass der Roman nicht später als 1951 spielt.[5] David Nicholls weist darauf hin, dass es Amis gelungen sei, ein besonderes treffendes Porträt dieser Zeit zu zeichnen, in dem Busse dahinschleichen und Zigaretten noch gehortet werden.[6]

Jim Dixon unterrichtet mittelalterliche Geschichte an einer der britischen Redbrick Universities, den Universitäten, die zum Ende des 19. und Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet wurden. Angesiedelt ist die nicht näher bezeichnete Universität in den Midlands. Der Humor des Romans resultiert aus Dixons Rebellion gegen die Phrasen und Anmaßungen, denen er im akademischen Alltag begegnet und von denen auch zunehmend sein Privatleben dominiert wird.

Dixon stammt aus Nordengland, hat keine Privatschule besucht und gehört der unteren Mittelklasse an. Er fühlt sich unwohl mit den pseudo-intellektuellen Werten, denen er in seiner akademischen Umgebung begegnet. Er hofft vergeblich auf gut aussehende Studentinnen in seinem Seminar; stattdessen wird er von einem besserwisserischen Studenten verfolgt. Trotzdem hofft Dixon darauf, dass er am Ende seines Probejahres eine Festanstellung erhalten wird. Um das sicherzustellen, muss er endlich einen wissenschaftlichen Artikel publizieren, aber sein Artikel verschwindet in den Mühlen des akademischen Publikationsbetriebs. Sein Bemühen um eine Festanstellung beruht außerdem darauf, eine gute Beziehung zu Professor Welch, dem Leiter seines Fachbereichs, aufzubauen. Welch ist ein zerstreuter, fader Pedant, seine Frau ist von arroganter Verkniffenheit gezeichnet und seine Söhne sind von sich selbst eingenommene Künstler.

Sein Privatleben wird durch seine schwierige Beziehung zu seiner Kollegin Margaret Peel zusätzlich durcheinandergebracht. Margarets Beziehung zu einem anderen jungen Mann ist gerade zerbrochen und sie erholt sich als Hausgast der Welchs von einem gescheiterten Selbstmordversuch. Durch emotionale Erpressung appelliert sie an Dixons Pflichtgefühl und Mitleid, um mit ihm eine weitgehend undefinierte und vor allem sexfreie Beziehung aufrechtzuerhalten. Wie sie ist er Gast während Professor Welchs Kulturwochenende, das von Madrigal- und Blockflötenmusik, allerlei Scharaden und dünnem Tee geprägt ist. Welch erwartet von Jim engagierte Teilnahme und für Jim scheint es die Chance, endlich die Wertschätzung seines Fachbereichs zu erringen, auf die er so dringend angewiesen ist. Aber auch das geht katastrophal schief: In betrunkenem Zustand verbrennt er Bettdecke, Teppich und Nachttisch im Haus seiner Gastgeber. Sein Versuch, dieses zu vertuschen, macht alles noch viel schlimmer. Während des Wochenendes lernt Jim auch Christine Callaghan kennen, eine junge Londonerin und gleichzeitig die aktuelle Freundin von Bertrand, Professor Welchs ältestem Sohn. Er ist Maler und seine Affektiertheit bringt ihn noch mehr auf. Nach einem schlechten Beginn stellt Dixon fest, dass er sich zunehmend von Christine angezogen fühlt. Jims offensichtliches Werben um Christine bringt Bertrand gegen ihn auf, der auf die Förderung von Christines wohlhabendem und gut vernetztem Onkel hofft.

Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt mit Dixons öffentlicher Vorlesung zu Merrie England, jener (vermeintlich) idyllischen Periode vor dem industriellen Zeitalter, an die Professor Welch so fest glaubt. Um seine Nerven zu beruhigen, hat Dixon zuvor reichlich Alkohol getrunken und die Vorlesung wird zu einer kabarettartigen Veranstaltung, bei der es Jim sich nicht verkneifen kann, die Phrasen und das prätentiöse Gehabe von Welch zu imitieren. Die Vorlesung endet in einem Tumult, bei dem Dixon am Ende bewusstlos zu Boden sinkt. Welch informiert seinen Mitarbeiter, dass er keinerlei Aussicht auf eine Festanstellung mehr habe. Christines Onkel, der von Jims Respektlosigkeit und Ehrlichkeit angetan ist, bietet ihm eine Stelle als Assistent in London an, eine Position, die sehr viel besser bezahlt ist als Jims Dozententätigkeit. Wenig später trifft er auf Margarets ehemaligen Freund. Statt zu einer Auseinandersetzung kommt es zu einer Aufklärung: Margarets Exfreund macht ihm deutlich, dass es nie eine ernsthafte Beziehung zwischen ihm und Margaret gab. Ihr Selbstmordversuch war nur vorgetäuscht, um beide Männer emotional zu erpressen. Mittlerweile hat sich auch Christine von Bertrand getrennt, der sie betrogen hat. Jim und Christine werden ein Paar und lassen erleichtert die Universitätsstadt in den Midlands hinter sich zurück, um nach London zu gehen.

Einzelne Aspekte des Romans

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Genre-Einordnung

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Glück für Jim gehört zu den sogenannten Universitätsromanen, deren Handlung hauptsächlich in und um das Gelände einer Universität spielen. Der Roman wird gewöhnlich als ein früher Vertreter dieses Genres eingeordnet. David Nicholls weist in seiner Einleitung zu Glück für Jim darauf hin, dass Studenten in diesem Roman kaum vorkommen. Abgesehen von den schemenhaft bleibenden Studentinnen, auf deren Seminaranmeldung Jim vergeblich hofft, spielt nur ein Student eine Rolle: Michie ist allerdings eine Art „Antistudent“. Der Ex-Soldat hat während der Landung der alliierten Streitkräfte an der Küste von Anzio einen Panzertrupp kommandiert und schüchtert Dixon mit seiner Professionalität und seinem überlegenen Wissen ein.[7]

Nicholls weist auch darauf hin, dass der Roman alle Merkmale einer romantischen Komödie aufweist: A ist mit B zusammen, würde aber viel lieber mit C zusammen sein. C dagegen ist mit D zusammen, wäre aber besser dran, wenn A der Partner wäre. Und bevor alle, die zusammen gehören, zueinander finden, müssen verschiedene Hindernisse überwunden werden. In diesem Fall ist es zwar nur ein besonders langsam fahrender Bus und die finale Liebeserklärung ist ein verhaltenes Ich mag Dich, aber alle Muster einer traditionellen Romanze sind vorhanden.[8]

Merritt Moseley sieht in Glück für Jim auch eine Abwandlung des Aschenputtel-Mythos: Jim wird ungerechtfertigt ein niedriger sozialen Status zugeordnet. Er sieht sich gezwungen, sich gegenüber unwürdigen und im Grunde sogar bösartigen Menschen diensteifrig zu verhalten: Um seinen Job zu behalten, muss er sich gegenüber Professor Welch unterwürfig verhalten, klaglos dessen Literatur-Recherchen übernehmen und an seinen faden Partys teilnehmen. Gleichzeitig ist er in einer unbefriedigenden Beziehung mit Margaret Peel gefangen, einer bissigen und manipulativen Kollegin, die einen Selbstmordversuch vortäuscht, um gleich zwei Männer emotional zu erpressen.

Kingsley Amis hat seinen Roman seinem Freund, dem Dichter, Autor und Jazzkritiker Philip Larkin gewidmet. Amis selber hat behauptet, dass ihm die Idee zu dem Roman gekommen sei, als er Larkin an der Leicester University besuchte.[6] Die Figur der Margaret Peel basiert mutmaßlich auf Monica Jones, der Muse und der zeitweiligen Begleiterin von Larkin.[5]

Autobiografische Züge

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Kingsley Amis hat einmal festgehalten, dass alle Literatur letztlich autobiografisch sei, da ein Autor nicht über etwas schreiben könne, das er nicht selber erfahren habe. Amis hat Jim zwar Züge verliehen, die Amis nicht teilt: So kommt Jim aus Lancaster, ist ein Biertrinker, lehrt Geschichte und nicht Englisch und hasst den „stinkigen Mozart“. Kingsley und Dixon ist aber sprachliche Sorgfalt, eine Verachtung für Clichés, Affektiertheit und Schlampigkeit gemeinsam.[9]

Jim Dixon reagiert auf vieles, was mit Kultur assoziiert wird, mit heftiger Ablehnung — so spricht Amis an einer Stelle von „filthy Mozart“ - „stinkigem Mozart“[10] und bezeichnet an anderer Stelle ein Werk moderner Kunst als Kritzeleien eines Kindergarten-Deppen.[11] Einige Kritiker hat dies dazu verleitet, Jim Dixons Banausentum mit Amis’ Einstellung zu verwechseln. Ein Literaturkritiker sah sich sogar gezwungen festzuhalten, dass Amis doch eigentlich viel zu kultiviert sei, um Kultur so sehr zu hassen.[12] Moseley verweist darauf, dass es nicht nur ein Fehler sei, Dixons Haltung mit der von Amis zu verwechseln. Es sei außerdem falsch, Jim Dixon, der Mozart als Komponist eines in einem im Badezimmer dahingeträllerten Liedes identifiziert, tatsächlich Kulturlosigkeit zu unterstellen. Jims Reaktionen seien vielmehr die eines gewöhnlichen Mannes, der sich an einem pompösen und wichtigtuerischen Umgang mit Kunst störe.[13]

Sozial- und kulturkritische Bedeutung

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In Lucky Jim greift Kingsley Amis ein Grundthema auf, das auch seine späteren Romane prägt: die Unwahrhaftigkeit derjenigen Vertreter einer sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft, die sich als Kulturträger begreifen, sich jedoch nicht von den leeren oder ausgehöhlten Vorstellungen und Wertmaßstäben der Vergangenheit lösen können. Professor Welch als Lehr- oder Kulturautorität wird in dem Roman charakterisiert durch seine prätentiöse Selbsteinschätzung, die in unmittelbarer Beziehung zu der Frustration derjenigen Figuren wie Jim Dixon steht, die in den universitären Institutionen in das Räderwerk einer „durch Selbstbespiegelung und Langeweile gekennzeichneten Scheinwelt geraten“, aus der sie aufgrund ihrer eigenen Schwäche oder Unsicherheit nicht ausbrechen können. Ihren Höhepunkt erreicht die Bloßstellung dieser Scheinwelt durch die Weigerung des Protagonisten, sich davon beeindrucken oder darin einbeziehen zu lassen. Konkret und wirksam wird diese Demaskierung der Unredlichkeit und Anmaßung in Lucky Jim dadurch, dass der (betrunkene) Jim Dixon nicht die Institutionen als solche, sondern die von ihnen ausgehenden gekünstelten Verschrobenheiten bzw. Manieriertheiten karikiert. Dixons Nachahmung des affektierten Tonfalls und der sinnlosen Füllwörter seines Professors sowie des College-Rektors deuten neben der Situationskomik vor allem darauf hin, dass nicht die Autorität selber, sondern vielmehr der überhebliche Autoritätsanspruch der Amtsinhaber angeprangert werden soll. Macht und Stellung fallen denjenigen zu, die weniger durch ihre Fähigkeiten, sondern vielmehr durch ihre „glatten Manieren, ihren >gebildeten< Tonfall“ und ihre soziale Herkunft hervortreten; Kultur wird damit zu dem Privileg einer exklusiven Gruppe, in die nur der aufgenommen wird, der die entsprechende soziale Herkunft hat bzw. aus der „richtigen“ Schule kommt.[14]

Allerdings ironisiert Dixon nicht nur andere, sondern zugleich sich selbst, als er Gesichter im Spiegel schneidet; er hält nicht viel von seiner eigenen Intelligenz, gesteht offen seine Unlust zur Arbeit ein und räumt sich wie auch anderen die Angst ein, man könne ihm hinter die Schliche kommen. Wie er ebenso offen enthüllt, hat er mittelalterliche Geschichte als sein Spezialgebiet gewählt, da dies für ihn der einfachste Weg ist, als Dozent an einer Universität unterzukommen. Die Bloßstellung des Opportunismus sowie der Verlogenheit und Entleertheit des Universitäts- und Kulturbetriebs erfolgt am Ende der Vorlesung Jim Dixons nahezu gegen dessen eigenen Willen, als ihm bewusst wird, dass er nichts mehr retten kann, und er seine eigene Angst davor überwindet, seine Verachtung dieser Unwahrhaftigkeit und Unredlichkeit zu bekennen.[15]

Literaturgeschichtliche Einordnung

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Glück für Jim gilt als einer der Schlüsselromane der 1950er Jahre Großbritanniens, der gleichzeitig die englische Literatur nachhaltig veränderte. Malcolm Bradbury hat festgehalten, dass Glück für Jim in den 1950er Jahren in ähnlicher Weise die Literatur Großbritanniens veränderte wie John Osbornes zeitgleiches Theaterstück Blick zurück im Zorn die britische Theaterliteratur veränderte. Bradbury misst Amis einen ähnlichen Einfluss auf die britische Literatur zu wie Evelyn Waugh ihn auf die britische Literatur der 1920er Jahre hatte.[16] Einflussreich war nicht nur die Art und Weise, wie der Roman geschrieben worden ist, sondern auch Thema und der Typus des Helden, die Amis gewählt hat. David Lodge sagte über den Roman:

Glück für Jim ist ein Buch von großer Wortgewandtheit, die sich hinter einer scheinbaren Schwerfälligkeit verbirgt, aber gleichzeitig in der englischen Tradition der Situationskomik verwurzelt ist, die Joyce immer fremdartig geblieben ist. Glück für Jim ist für mich ein magisches Buch - wie für so viele meiner englischen Altersgenossen, die einen ähnlichen Hintergrund wie ich haben: Aufwärtsstrebend, Stipendiengewinner und erste Generation von Universitätsabgängern. Es gab uns genau die sprachliche Ausdrucksmöglichkeit, die wir brauchten, um unser Gefühl von sozialer Identität, dieses schwierige Zwischending zwischen Unabhängigkeit und Selbstzweifel, Ironie und Hoffnung auszudrucken.“

David Lodge[17]

Andere Literaturkritiker haben betont, dass Amis mit Jim Dixon eine archetypische Figur geschaffen habe, mit der sich eine ganze Generation identifizieren konnte: respektlos, machtlos und gegen die Kräfte des „Establishments“ rebellierend ist er kein Anti-Held, sondern ein Nicht-Held. Dixon ist ein ganz gewöhnlicher Mann mit gewöhnlichen Wünschen und einer alltäglichen Reaktion auf seine Erlebnisse. Trotz seiner Tätigkeit an der Universität ist er kein Intellektueller, seine Arbeit langweilt ihn und seine Beziehung zu seinem Vorgesetzten ist die eines alltäglichen Stelleninhabers.[18] Amis’ Roman führte dazu, dass man ihn teilweise zu den sogenannten Angry Young Men zuordnete.

Eine solche zunächst naheliegende Zurechnung blieb in der nachfolgenden literaturwissenschaftlichen Diskussion allerdings nicht unstrittig. So wurde unter anderem darauf hingewiesen, dass Amis’ Art des Schreibens keinesfalls „zornig“ sei und einer solchen Einordnung entgegenstehe. Ebenso stehe einer solchen Einordnung die Tatsache entgegen, dass Jim Dixon trotz seiner Selbstwahrnehmung als Außenseiter keinerlei Anklagen gegen die Gesellschaft erhebe. Sein Unmut richte sich nicht weniger gegen sich selbst, gegen seine eigene Beschränktheit und Bedingtheit als gegen konkrete Gestalten seines Umfelds. Gerade dadurch erreiche Amis in seinem Roman sowohl Glaubwürdigkeit als auch Identifikationsmöglichkeiten. Das befreiende Gelächter, das sein Roman hervorriefe, sei „auf lange Sicht gesehen wirksamer und ehrlicher als die drohend erhobene Faust“ beispielsweise des Jimmy Porter in John Osbornes Look Back in Anger.[19]

In der englischen Literaturwissenschaft bzw. Literaturkritik wurde Amis mit seinem Erstlingsroman Lucky Jim zusammen mit Philip Larkin (Jill, 1946; A girl in winter, 1947), John Wain (Hurry on down, 1953) und Iris Murdoch (Under the net, 1954) ebenfalls der Gruppe von Romanciers des sogenannten Movement zugerechnet. Da diese Autoren zumeist auch an einer Universität lehrten, wurden sie auch, in Anlehnung an die University Wits des ausgehenden 16. bzw. frühen 17. Jahrhunderts, als die New University Wits bezeichnet, deren Werke einen gemeinsamen Hintergrund aufweisen: Sie spiegeln die sozialen und kulturellen Veränderungen, die sich durch die Auflösung des britischen Weltreichs und die Errichtung des Wohlfahrtsstaates sowie die Verwischung der Klassengegensätze und den damit verbundenen Verlust der Selbstidentifikation ergaben. Ähnlichkeiten bestehen hier auch in der Art und Weise, wie soziale, literarische und auch persönliche Fragen thematisiert werden, nämlich in realistischer und unpathetischer sowie satirischer bzw. ironisch-kritischer Form.[20]

Der Somerset Maugham Award wird für den besten Debütroman verliehen. Kingsley Amis gewann diesen Preis 1954 mit Glück für Jim, sein Sohn Martin Amis erhielt denselben Preis 19 Jahre später für seinen Roman Das Rachel-Tagebuch.[21]

  • Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1 (englisch).
  • Gerd Haffmans (Hrsg.): Kingsley Amis & Philip Larkin. Die Geschichte einer wunderbaren literarischen Freundschaft. Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-942048-12-5 (= Jill & Jim oder die Romane einer wunderbaren literarischen Freundschaft).
  1. http://www.theatlantic.com/past/docs/issues/2002/05/hitchens.htm
  2. A Good Read, BBC Radio 4, 11:00PM Fri, 25 March 2011
  3. 1000 Novels everyone must read: the definitive List, abgerufen am 8. August 2014.
  4. The Guardian:The best British novel of all times - have international critics found it?, aufgerufen am 2. Januar 2016
  5. a b John Sutherland: Introduction to the Folio Society's edition of Lucky Jim. 2012.
  6. a b David Nicols: Einleitung zu Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. VII.
  7. David Nicols: Einleitung zu Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. V.
  8. David Nicols: Einleitung zu Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. X.
  9. David Nicols: Einleitung zu Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. VIII.
  10. Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. 63.
  11. Lucky Jim. Penguin Books, London 2010, ISBN 978-0-14-195804-0, S. 180.
  12. Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1. S. 21
  13. Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1. S. 22.
  14. Vgl. Wolfgang P. Rothermel: Kingsley Amis. In: Horst W. Drescher (Hrsg.): Englische Literatur der Gegenwart in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 399). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456542965, S. 150–172, hier S. 158 f.
  15. Vgl. Wolfgang P. Rothermel: Kingsley Amis. In: Horst W. Drescher (Hrsg.): Englische Literatur der Gegenwart in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 399). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456542965, S. 150–172, hier S. 159 f.
  16. Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1. S. 19
  17. zitiert nach Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1. S. 20. Im Original lautet das Zitat: Lucky Jim (1954), a book of grad verbal dexterity disguising itself as clumsiness, but rooted in an English tradition of comedy of manners quite foreign to Joyce. Lucky Jim was another magic book for me - and for most English readers of my age and background, upwardly mobile, scholarship-winning, first-generation university graduates - for it established precisely the linguistic register we needed to articulate our sense of social identitiy, a precarious balance of independence and self-doubt, irony and hope.
  18. Merritt Moseley: Understanding Kingsley Amis. University of South Carolina Press, Columbia 1993, ISBN 0-87249-861-1. S. 20 und S. 21
  19. Wolfgang P. Rothermel: Kingsley Amis. In: Horst W. Drescher (Hrsg.): Englische Literatur der Gegenwart in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 399). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456542965, S. 150–172, hier S. 152 f.
  20. Wolfgang P. Rothermel: Kingsley Amis. In: Horst W. Drescher (Hrsg.): Englische Literatur der Gegenwart in Einzeldarstellungen (= Kröners Taschenausgabe. Band 399). Kröner, Stuttgart 1970, DNB 456542965, S. 150–172, hier S. 153.
  21. Martin Amis: The Rachel Papers, deutsch Das Rachel-Tagebuch, übersetzt von Joachim Kalka, Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-15504-5.