Gonfanon
Das Gonfanon (von ital. gonfalone, port. gonfalào, sp. confalon, frz. gonfalon, alle aus altfränk. gundfano (‚Kampffahne‘)) bezeichnet eine rechteckige Fahnen- oder Bannerart des Mittelalters, die von einem vertikalen Stab weht und die am wehenden Ende aus mehreren Streifen oder Bändern besteht. Heute versteht man darunter besonders die Kirchenfahne.
Funktion und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gonfanons wurden vor allem von italienischen Republiken sowie in religiösen Prozessionen benutzt. Sie dienten aber auch als Kampffahnen des Rittertums, aus denen sich dann die Ritterstandarten entwickelten.
Daraus entwickelte sich auch die Kirchenfahnen, das sind Vortrags- oder Prozessionsfahnen. Sie unterscheiden sich durch ihre Größe und dass es sie auch ohne Hängel gibt. Sie werden mit Querbügel und Fahnenstab (hinter dem Tuch) dargestellt. Die Verwendung im Wappenschild ist selten (typisch ist sie als Emblem der Pfalzgrafen von Tübingen und Montfort), dafür aber als Prachtstücke möglich.
In Italien wird das Gonfanon versehentlich auch manchmal Ombrellino genannt. Das Missverständnis entstand daraus, dass auf päpstlichen Gonfanones manchmal Ombrellini dargestellt waren.
Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- als Reiterbanner
Ein berittener Ritter mit einem Gonfanon (Schwerin)
Eine Kirchenfahne, geviert rot-silber, an einer Lanze in natürlichen Farben, schräg (Hochstift Würzburg)
- Kirchenfahne
Gonfanon (Auvergne FR)
nach Montforter Art (Vorarlberg AT)
naturalistisch (Montebuono IT)
naturalistisch (Senarica IT)