Grabowo (Gołdap)
Grabowo | ||
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? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | |
Powiat: | Gołdap | |
Gmina: | Gołdap | |
Geographische Lage: | 54° 13′ N, 22° 14′ O
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Höhe: | 245 m n.p.m. | |
Einwohner: | 615 (31. März 2011[1]) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 87 | |
Kfz-Kennzeichen: | NGO | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DW 650: Gołdap↔Węgorzewo–Stara Różanka | |
Pogorzel/DK 65 und Czerwony Dwór→Grabowo | ||
Eisenbahn: | Angerburg–Goldap – stillgelegt |
Grabowo [polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Gołdap (Goldap) im Powiat Gołdapski (Kreis Goldap).
] (deutsch Grabowen, 1938–1945 Arnswald) ist ein Dorf in derGeographische Lage und Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grabowo liegt westlich der Seesker Höhen (polnisch: Wzgórza Szeskie) an der Woiwodschaftsstraße 650 (ehemalige deutsche Reichsstraße 136), die von Gołdap (Goldap) (10 km) über Węgorzewo (Angerburg) (44 km) nach Barciany (Barten) (70 km) führt. Im Ort endet eine aus Pogorzel (Hegelingen, bis 1906 Pogorzellen) (11 km) bzw. Czerwony Dwór (Rothebude) (12 km) kommende Nebenstraße.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die früher Grabowen genannte Landgemeinde wurde am 18. März 1874 namensgebender Ort eines neu errichteten Amtsbezirks.[2] Er gehörte zum Landkreis Goldap im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen.
Im Jahre 1910 zählte Grabowen 450 Einwohner,[3] 1933 waren es 478 und 1939 noch 466.[4]
Am 3. Juni 1938 (mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938) wurde Grabowen in „Arnswald“ umbenannt.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt die Bezeichnung „Grabowo“. Zwischen 1946 und 1954 sowie 1973 und 1976 war Grabowo Sitz einer Gmina. Heute ist Grabowo ein Ortsteil der Gmina Gołdap im PowiatGołdapski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren (von 1946 bis 1965 und 1973 bis 1975 Woiwodschaft Białystok, von 1975 bis 1998 Woiwodschaft Suwałki).
Amtsbezirk Grabowen/Arnswald
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1874 bildeten neun Landgemeinden den Amtsbezirk Grabowen:[2]
Name (bis 1938) | Name (1938–1945) | Polnischer Name |
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Flösten | Bornberg (Ostpr.) | Włosty |
Grabowen | Arnswald | Grabowo |
Groß Rosinsko | Großfreiendorf | Rożyńsk Wielki |
Juckneitschen | Steinhagen (Ostpr.) | Juchnajcie |
Klein Rosinsko | Bergershof | Rożyńsk Mały |
Marczinowen | ab 1934:Martinsdorf | Marcinowo |
Ossöwen | Ossau | Osowo |
Reutersdorf | Reutersdorf | Marcinowska Wólka |
Sokollen | Hainholz (Ostpr.) | Sokoły |
Am 25. Juli 1939 wurde der Amtsbezirk Grabowen in „Amtsbezirk Arnswald“ umbenannt. Bis 1945 waren alle neuen „Ursprungs“-Gemeinden – wenn auch mit veränderten Namen – in den Amtsbezirk eingegliedert.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1899 bis 1945 war Grabowen Bahnstation an der Reichsbahnstrecke von Goldap nach Angerburg, die von der Polnischen Staatsbahn nach dem Zweiten Weltkrieg nicht in Betrieb genommen wurde.
Religionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchengebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Kirchenbau[5][6] in Grabowen entstand im Jahre 1588 und wurde aus Feldsteinen und Ziegeln errichtet. Das Gotteshaus hatte ein Satteldach, und der Turm wurde 1695 errichtet. Im Jahre 1732 erfolgte der Bau des Kanzelaltars.
1914/15 entstanden große Zerstörungen an der Ausstattung der Kirche aufgrund von Vandalismus russischer Soldaten. 1928 endeten umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten, bei denen 1925 eine neue Orgel eingebaut wurde.
Die Beschädigungen des Kirchengebäudes durch Kriegseinwirkung 1944/45 waren geringfügig. 1960 wurde die Kirche instand gesetzt.
357 Jahre lang war die Grabower Kirche ein evangelisches Gotteshaus. 1945 wurde sie zugunsten der katholischen Kirche enteignet, die ihr den Namen Kościół MB Różańcowej gab.
Kirchengemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Pfarrei wurde in Grabowen im Jahre 1589 errichtet. Damals gehörte sie zur Inspektion Angerburg (heute polnisch: Węgorzewo). Zuletzt war Grabowen in den Kirchenkreis Goldap (Gołdap) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union eingegliedert.
Bis 1910 wurden in Grabowen Gottesdienste in deutscher und polnischer Sprache gefeiert. 1944 umfasste das Kirchspiel 38 Orte mit etwa 4.600 Gemeindegliedern.
Heute besteht in Grabowo eine katholische Pfarrei, die dem Dekanat Gołdap (Goldap) im Bistum Ełk (Lyck) der Katholischen Kirche in Polen zugeordnet ist. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Kirchengemeinde Gołdap, die eine Filialgemeinde von Suwałki (Suwalken) in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen ist.
Kirchspielorte (bis 1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Kirchspiel Grabowen (Arnswald) gehörten vor 1945 insgesamt 40 Orte, Ortschaften und Wohnplätze[7] (Ein * kennzeichnet einen Schulort):
Deutscher Name | Änderungsname 1938 bis 1945 |
Polnischer Name | Deutscher Name | Änderungsname 1938 bis 1945 |
Polnischer Name | |
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*(Alt) Bodschwingken | (Alt) Herandstal | Boćwinka | *Kallnischken | Kunzmannsrode | Kalniszki | |
*Altenbude | Siedlisko | *Kamionken | Eichicht | Kamionki | ||
Blandau | Kettenberg | Okrasin | ||||
Borreck, Forst | Klein Duneyken | Klein Duneiken | Dunajek Mały | |||
Duneyken, Forst | Duneiken, Forst | Dunajek | Klein Jesziorken | Kleinschöntal | Jeziorki Małe | |
Eichenort | Dąbie | Kowalken | Beierswalde | Kowalki | ||
*Flösten | Bornberg | Włosty | Lewkabude | Brettmannswalde | Lewkowo | |
Friedrichswalde | Cicholaski | Löbental | ||||
Gerehlischken | Gerwalde | Gieraliszki | *Marczinowen | Martinsdorf | Marcinowo | |
*Glasau | Głażejewo | Naujehnen | Neuengrund | Nowiny | ||
*Glowken | Thomasfelde | Główka | Neu Bodschwingken | Neu Herandstal | Nowa Boćwinka | |
Grabowen | Arnswald | Grabowo | *Nossuten | Nasuty | ||
*Groß Duneyken | 1928–38: Duneyken 1938–45: Duneiken |
Dunajek | Olschöwen | Ellerholz | Olszewo | |
*Groß Jesziorken | ab 1930: Schöntal | Jeziorki Wielkie | *Rothebude | Czerwony Dwór | ||
*Groß Rosinsko | Großfreiendorf | Rożyńsk Wielki | *Rudzien | Rodenstein (Ostpr.) | Rudzie | |
Gustavshöh | Głażejewko | Sokollen | Hainholz (Ostpr.) | Sokoły | ||
Herzogsthal | Gieraliszki, später: Moskorzyn |
Theerofen, Forst | Koniszki | |||
Hohenbrück | Skup | Waldkater | Leśny Zakątek | |||
Jakobien | Wiersbianken | Lichtenhain | Wierzbianki | |||
Juckneitschen | ab 1935: Steinhagen (Ostpr.) |
Juchnajcie | Ziegenberg |
Pfarrer (bis 1945)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen 1589 und 1945 amtierten 18 evangelische Geistliche in Grabowen[8]:
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Kirchenbücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zahlreiche Kirchenbuchunterlagen des Kirchspiels Grabowen haben sich erhalten und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin-Kreuzberg aufbewahrt:[9]
- Taufen: 1761 bis 1915
- Trauungen: 1833 bis 1928
- Beerdigungen: 1776 bis 1928
- Konfirmationen: 1915 bis 1937
- Kommunikanten: 1917 bis 1941
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku, 31. März 2011, abgerufen am 21. April 2019 (polnisch).
- ↑ a b Rolf Jehke: Amtsbezirk Grabowen/Arnswald
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Goldap
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Goldap. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kreisgemeinschaft Goldap, Kirchen im Kreis Goldap ( des vom 30. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Grabowo-Grabowen/Arnswald bei ostpreussen.net ( des vom 30. Juni 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 479
- ↑ Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, Seite 45
- ↑ Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin. Teil I: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union. 3. Auflage, Berlin 1992, S. 47–48