Bedeutende Kurstädte Europas

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Great Spas of Europe (englisch Bedeutende Kurorte Europas) ist ein Zweckbündnis von 16 traditionsreichen europäischen Kurstädten, die einen Eintrag als UNESCO-Welterbe anstreben.

Sechs Städte davon liegen in Deutschland, zwei in Österreich. Die Orte sind historische Mode- und Kurbäder, die vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert das Phänomen Kur und die Reise- und Kurgesellschaft in Europa prägten. Sie waren damit bedeutende Ankerpunkte in der Entwicklung des globalen Tourismus. Seebäder wurden bislang nicht im Antrag berücksichtigt.

Vorgeschichte

Das tschechische Luhačovice konnte mit seinem Antrag 2008 die UNESCO nicht überzeugen. Bald wurde klar, dass nur ein Gruppenantrag Aussicht auf Erfolg haben würde. In Deutschland wurde zunächst eine Vergleichsstudie Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts durch Andreas Förderer im Auftrag der Stadt Baden-Baden erarbeitet. Kriterien für die Aufnahme als UNESCO-Erbestätte sind dabei die Medizin- und Architekturgeschichte und der Grad an Internationalität eines Ortes.

Vorgehen

Eine besondere Rolle spielt in Deutschland die Kultusministerkonferenz. Sie erstellte im Jahr 2013 eine Tentativliste mit zehn Orten, die neben den Kurorten auch die Hamburger Speicherstadt, die Schwetzinger Sommerresidenz, die Heidelberger Altstadt und das Ensemble des Schweriner Schlosses enthalten.

Der Antrag

Die Bewerbung erfolgt unter Federführung der Stadt Karlsbad (Karlovy Vary). Auch wenn die Bewerbung als Gruppe erfolgt, muss jede Stadt der Gruppe für sich genommen die Kriterien einer UNESCO-Welterbestätte erfüllen.

Der von den Städten eingerichteten unabhängigen internationalen Expertengruppe kommt nun eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Formulierung eines gemeinsamen sogenannten „Outstanding Universal Values“ (außergewöhnlicher universeller Wert) für die serielle Bewerbung zu.

Im Jahr 2014 soll die endgültige Bewerberliste feststehen. Im Jahr 2015 will Tschechien die Bewerbung unter dem Projektnamen „Great Spas of Europe“ der UNESCO vorlegen.