Grigfarm Rotter

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Grigfarm Rotter GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1969
Auflösung 2011
Sitz Wittinsburg, Schweiz
Leitung Georgina Rotter (Gesellschafterin und Geschäftsführerin)
Branche Tierzucht
Website www.grigfarm.ch (Memento vom 27. Februar 2011 im Internet Archive)
Steppengrille (Gryllus assimilis)

Die Grigfarm Rotter GmbH war ein Schweizer Betrieb zur Zucht von Futterinsekten, speziell Grillen. Das Angebot richtete sich verstärkt an Terrarianer, die Reptilien und Amphibien halten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grigfarm wurde 1969 vom tschechischen Herpetologen Jiři Rotter (1930–2009) als Grigfarm, J. Rotter & Co. gegründet, nachdem dieser nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 in die Schweiz geflohen war. Das Wort Grig ist ein älteres, englisches Wort für Grille, kann aber auch fröhlicher Kerl und guter Mensch bedeuten.

Die Grigfarm war der erste Großzuchtbetrieb für Futterinsekten, der zuverlässig lebendige Futtertiere lieferte. Das anfängliche Angebot bestand aus Haus- (Acheta domesticus), Steppen- (Gryllus assimilis), Kurzflügel- (Grillodes sigillatus) und Zweifleckgrillen (Gryllus bimaculatus). Erste größere Kunden waren der Zoologische Garten Frankfurt, der Zoo Basel und der Zoo Zürich, einzelne Sendungen gingen nach Asien.

Mit der Grigfarm wurden Grillen als wichtigste Futtertiere für insektenfressende Heimtiere etabliert, nachdem zuvor verstärkt andere Futtertiere wie Mehlwürmer (Tenebrio molitor) gefüttert wurden, welche ungünstigere Nährstoffverhältnisse (etwa Verhältnis Kalzium:Phosphor) aufweisen. 1990 verkaufte die Grigfarm rund 10,5 Millionen Insekten.

Im Mai 2008 übergab Jiři Rotter die Firmenleitung an seine Frau Ruzena Rotter, wonach das Unternehmen als Grigfarm Rotter weitergeführt wurde. 2010 wurde die als Einzelunternehmen geführte Grigfarm Rotter in eine GmbH umgewandelt und das Sortiment um Larven des Eulenspinnenschmetterlings (Chilcomadia moorei), Tauwürmer (Lumbricus terrestris), Wachsmaden (Galleria mellonella), Mehlwürmer (Tenebrio molitor) und Larven der Goldfliege («Pinkies», Lucilia Sericata) erweitert.

2011 wurde die Grigfarm geschlossen.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • G. Rotter (2009): Jiri Rotter (1930-2009): Tierfreund, Herpetologe und Grillenzüchter mit Pioniergeist. elaphe 17(3), S. 34–37

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volksstimme Nr. 87 - 2011 - Warum es auf der Grigfarm nicht mehr zirpt (pdf) (Memento vom 16. August 2012 im Internet Archive)