Grillenberg (Sangerhausen)

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Grillenberg
Wappen von Grillenberg
Koordinaten: 51° 32′ N, 11° 19′ OKoordinaten: 51° 31′ 58″ N, 11° 18′ 38″ O
Höhe: 244 m
Fläche: 9 km²
Einwohner: 282 (1. Jan. 2013)[1]
Bevölkerungsdichte: 31 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 2005
Postleitzahl: 06528
Vorwahl: 03464
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Karte
Lage von Grillenberg in Sangerhausen
Blick auf Grillenberg
Blick auf Grillenberg

Grillenberg ist ein Stadtteil der Stadt Sangerhausen im Land Sachsen-Anhalt.

Lage

Der Ort liegt rund neun Kilometer nördlich der Kreisstadt am Rand des Harz. Seit dem 27. November 2006 trägt Grillenberg den Titel "Staatlich anerkannter Erholungsort".

Geschichte

Blick zur Dorfkirche

In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis der Zehnten des Klosters Hersfeld wurde Grillenberg vermutlich als zehntpflichtiger Ort 'Coriledorpf' erstmals erwähnt. 1147 erschien das 'Burgamt Grillenberg' als Teil der alten Herrschaft Sangerhausen. Das Amt wurde abgetrennt und dem Thüringischen Grafen Lambertius (von Gleichen) gegeben, der sich 'comes de Monte' nannte. Am Burgamt wechselten die Besitzer und deren Verwalter. In einer Fehde wurde 1361 die Burg mit Amt und Ort vom Mansfelder Grafen eingenommen. 1362 musste der Mansfelder Graf alles wieder hergeben. Den Bauern des Dorfes wurden, da sie bei der Belagerung der Burg viel Schaden erlitten hatten, für drei Jahre alle Abgaben und Dienste erlassen. 1430 werden 22 verlassene Ortschaften, die zum Burgamt gehörten, erwähnt. 1525 kam das Burgamt wieder zu Sangerhausen. Der letzte Bewohner der Burg war 1683 der 'Königliche Forst- und Zeugknecht' Hans Lehmann.

Die Dorfkirche, die seit dem 13. Jahrhundert besteht, ist dem Heiligen Nikolaus geweiht.

Bergbaulich wurde hier nach Kupfer, Silber und Steinkohle gesucht.

Grillenberg war 1607–1614 von Hexenverfolgung betroffen. Dorothea Krause geriet in einen Hexenprozess und wurde 1608 verbrannt. 1614 widerstand eine Frau zweimaliger Folter und wurde des Landes verwiesen.[2]

Am 1. Oktober 1972 wurde der Ort nach Obersdorf eingemeindet. Am 21. März 1990 wurde er durch Ausgliederung aus Obersdorf wieder selbständig.[3]

Bis 2005 war Grillenberg eine politisch eigenständige Gemeinde. Am 1. Oktober 2005 wurde sie nach Sangerhausen eingemeindet.[4]

  • Einwohner: 330 (2008)
  • Postleitzahl: 06526

Einzelnachweise

  1. http://www.sangerhausen.de/ortsteile/grillenberg
  2. Manfred Wilde, Die Zauberei- und Hexenprozesse in Kursachsen. Köln, Weimar, Wien 2003, S. 565f.; Ronald Füssel: Die Hexenverfolgungen im Thüringer Raum. Veröffentlichungen des Arbeitskreises für historische Hexen- und Kriminalitätsforschung in Norddeutschland, Band 2, Hamburg 2003, S. 250.
  3. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
Commons: Grillenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien