Guihaia

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Guihaia

Guihaia argyrata

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Guihaia
Wissenschaftlicher Name
Guihaia
J.Dransf., S.K.Lee & F.N.Wei

Guihaia ist eine in China und Vietnam heimische Palmengattung. Die Arten der Gattung werden selten als Zierpflanzen kultiviert, ansonsten aber nicht genutzt.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vertreter sind zwergwüchsige, mehr oder weniger stammlose Fächerpalmen. Sie sind mehrstämmig, unbewehrt oder bewehrt, mehrmals blühend und zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Der Stamm ist niederliegend oder aufrecht, sehr kurz und mit den ausdauernden Blattstielbasen und Blattscheiden bedeckt.

Die Chromosomenzahl ist 2n = 36.

Blätter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blätter sind reduplicat, fächerförmig und vertrocknen an der Pflanze (Marzeszenz). Die Blattscheiden zerfallen in eine Masse von verwobenen, groben, schwarzen, stachelartigen Fasern oder in ein zungenförmiges Netz von groben, flachen Fasern. Der Blattstiel ist mäßig lang, unbewehrt, mit scharfen Rändern und wollig behaart. Die Hastula auf der Oberseite ist rundlich, kahl oder mit wolligem Haar besetzt. Die Blattspreite ist kreisrund oder keilförmig. Sie ist auf 3/4 bis 4/5 des Radius geteilt in rund 20 linealische, einfach oder selten doppelt reduplicat gefaltete Segmente. Die Ränder der Segmente sind gezähnt oder glatt. Die Oberseite der Spreite ist dunkelgrün und kahl mit Ausnahme von Schuppen entlang der Blattrippen. Die Unterseite ist dicht mit silbernen wolligen Haaren besetzt oder auch kahl.

Blütenstände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenstände stehen einzeln in den Blattachseln und zwischen den Blättern. Sie sind bis vierfach verzweigt. Männliche und weibliche Blütenstände sind ähnlich. Das Vorblatt ist lang, röhrig, zweikielig, dünn und etwas ledrig. An der Spitze reißt es an zwei Seiten ein. Der Blütenstandsstiel ist lang, etwas abgeflacht und trägt keine Hochblätter. Die Blütenstandsachse trägt zwei bis fünf Hochblätter, die dem Vorblatt ähneln, aber nicht zweikielig sind. Es gibt vier bis fünf Seitenzweige erster Ordnung. Die blütentragenden Seitenachsen (Rachillae) sind abstehend, wenige bis zahlreich, sehr schlank und gerade. Sie tragen einzeln stehende Blüten an kleinen Schwellungen in spiraliger Anordnung.

Blüten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die männlichen Blüten sind sehr klein und symmetrisch. Die drei Kelchblätter sind nur an der Basis kurz verwachsen, ansonsten frei. Sie sind rundlich bis oval, die Außenseite ist behaart und durch Wollhaare fransig besetzt. Die Kronblätter sind länger als die Kelchblätter und zu einem Drittel bis zur Hälfte verwachsen. Die Kronzipfel sind rundlich und kahl. Es gibt sechs Staubblätter, deren Filamente keine Röhre bilden, aber vollständig mit der Krone verwachsen sind. Die Antheren sind rundlich und entspringen scheinbar direkt der Krone. Ein Stempelrudiment fehlt. Der Pollen ist ellipsoidisch, bisymmetrisch bis leicht asymmetrisch und misst an der längsten Achse 17 bis 24 µm.

Die weiblichen ähneln den männlichen Blüten, sind aber etwas rundlicher. Die Kelchblätter gleichen denen der männlichen Blüten. Die Länge der Kronblätter reicht von wenig länger als bis doppelt so lang wie die Kelchblätter. Sie sind im unteren Drittel miteinander verbunden. Es gibt sechs Staminodien, die direkt an den Kronblättern sitzen. Die drei Fruchtblätter sind frei, kahl und am oberen Ende abrupt in einen kurzen Griffel verschmälert. Die Samenanlage sitzt basal.

Früchte und Samen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frucht entwickelt sich nur aus einem Fruchtblatt. Sie ist rund bis ellipsoidisch, von blau-schwarzer Farbe und hat eine dünne, weiße Wachsschicht. Der Narbenrest steht apikal, die nicht entwickelten Fruchtblattreste basal. Das Exokarp ist kahl, das Mesokarp sehr dünn und fleischig, das Endokarp papieren. Der Samen ist an einer Seite abgeflacht, hat einen seitlichen Nabel (Hilum) und einen deutlich ausgeprägten Einwuchs des Integuments. Das Endosperm ist homogen. Der Embryo sitzt lateral.

Verbreitung und Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guihaia argyrata ist endemisch in Südchina (Guangxi und Guangdong), Guihaia grossifibrosa im Norden von Vietnam und Südwest-Guangxi. Beide Arten kommen nur auf den steilen Hängen und in den Felsspalten des Karst-Hügellandes vor, wo sie nur bis etwa 200 m Seehöhe steigen. Sie wachsen in warm-temperiertem bis subtropischem Klima bis etwa 26° nördlicher Breite.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Guihaia J.Dransf., S.K.Lee & F.N.Wei wird innerhalb der Familie Arecaceae in die Unterfamilie Coryphoideae, Tribus Trachycarpeae, Subtribus Rhapidinae gestellt. Die Monophylie der Gattung wurde noch nicht untersucht. Ihre Schwestergruppe ist je nach Untersuchung Rhapis oder Trachycarpus.

In der World Checklist of Selected Plant Families der Royal Botanic Gardens, Kew, werden die folgenden Arten anerkannt:[1]

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • John Dransfield, Natalie W. Uhl, Conny B. Asmussen, William J. Baker, Madeline M. Harley, Carl E. Lewis: Genera Palmarum. The Evolution and Classification of Palms. Zweite Auflage, Royal Botanic Gardens, Kew 2008, ISBN 978-1-84246-182-2, S. 249–251.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Guihaia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 15. April 2020..

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Guihaia auf der Homepage des Fairchild Tropical Botanic Garden