Gunhild von Dänemark

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Königin Gunhild, mittelalterliche Buchillustration

Gunhild von Dänemark, auch Kunigunde, in angelsächsischen Quellen Chunihildis oder Chunelinda genannt, (* um 1019; † 18. Juli 1038) war von 1036 bis zu ihrem frühen Tod 1038 die erste Ehefrau des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Heinrichs III.

Leben

Gunhild − Tochter des anglo-skandinavischen Königs Knut des Großen und seiner zweiten Frau Emma von der Normandie − diente Ende 1025 im Alter von etwa sechs Jahren als Friedenspfand zwischen Kaiser Konrad II. und ihrem Vater. In dieser Eigenschaft kam sie an den deutschen Hof.

Im Mai 1035 wurde sie mit dem Thronfolger Heinrich III. verlobt und Pfingsten 1036 fand in Nimwegen die Hochzeit statt, zu der eine Gesandtschaft ihres Bruders Hardeknut anreiste, der inzwischen seinem Vater auf dem dänischen Thron gefolgt war.

Königin Gunhild war freundschaftlich verbunden, mit Bischof Azecho von Worms. In einem Brief vom August 1036 berichtete der Hofkleriker Immo (später Bischof von Arezzo) seinem Oberhirten Azecho, dass Gunhild seit dessen Abreise traurig seit, da sie nun niemand mehr mit Mandelkernen beschenke und mit väterlichen Worten tröste.[1]

Ende 1037 oder Anfang 1038 gebar die Königin in Italien die Tochter Beatrix. Bald darauf, am 18. Juli 1038, verstarb Gunhild dort, möglicherweise an Malaria.

Sie war die Halbschwester (gleiche Mutter) des heilig gesprochenen englischen Königs Eduard des Bekenners.

Ihr einziges Kind, Prinzessin Beatrix († 1061), amtierte als Äbtissin im Stift Gandersheim und im Stift Quedlinburg.

Grabstätte

Grab der Königin Gunhild, in der Kirchenruine von Kloster Limburg bei Bad Dürkheim

Gunhilds Leichnam überführte man gemäß urkundlicher Überlieferung einbalsamiert ins Kloster Limburg und bestattete ihn dort im Langhaus vor dem Chor. Nach der Zerstörung der Abtei (1504) verschwanden alle sichtbaren Überreste der Grabstätte. Erst 1935 fand der Historiker Friedrich Sprater das offenbar beraubte Grab an zentraler Stelle der Kirchenruine wieder auf. Die Königin lag in einem Steinsarg, dessen Deckel gesprungen war, wodurch Wasser eindringen konnte. Ein Gutachten des Anthropologischen Instituts der Universität München konstatierte dass die vorhandenen Knochenreste von einer jugendlichen, auffallend zarten weiblichen Person stammten. Pläne, Königin Gunhild im Speyerer Dom beizusetzen, scheiterten an der Weigerung der Stadt Bad Dürkheim, als Eigentümerin der Limburg. Die Skelettreste begrub man daher am 13. Dezember 1942 wieder am ursprünglichen Platz, nun jedoch in einem wasserdicht verschlossenen Schrein. Bei der Wiederbestattung wurde auch die heute noch vorhandene Grabplatte verlegt.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hansmartin Schwarzmaier: Von Speyer nach Rom. Wegstationen und Lebensspuren der Salier. Sigmaringen 1991, ISBN 3-7995-4132-2, S. 72 u. 73
  2. Lokalhistorische Webseite mit zusätzlichen Quellenangaben
VorgängerAmtNachfolger
römisch-deutsche Königin
1036 bis 1038

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