Gut Bremer

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Herrenhaus

Das Gut Bremer (auch Gut Cadenberge) in der niedersächsischen Samtgemeinde Land Hadeln, Gemeinde Cadenberge, Graf-Bremer-Straße und Straße Im Park, im Landkreis Cuxhaven, stammt von Anfang des 20. Jahrhunderts. Aktuell (2024) wird es als Hotel, Café, Veranstaltungszentrum, Laden und zum Wohnen genutzt. Im Herrenhaus ist ein Internat.

Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz (siehe auch Liste der Baudenkmale in Cadenberge).[1]

Ehemaliges Sandsteinportal mit Inschrift

Die Siedlung Cadenberge am Geestrand wurde 1146 erstmals erwähnt und um 1319 das Rittergut von Bremer. Die Familie besaß ein Gut in der Nähe der Kirche. Das Gut liegt bis heute am Nordostrand des Ortes am Übergang zur Marsch. Ein früheres Herrenhaus wurde 1520 gebaut, das später verfiel. Gutsherr Diederich Bremer baute 1724 das erhaltene Herrenhaus. dass auch Schloss genannt wird. Der zum Graf erhobene Georg von Bremer erbte 1853 das Gut.

Der Gutshof, auf heute mit 6000 m² Fläche, besteht aus:

  • dem zweigeschossigen traufständigen Herrenhaus von 1724 (Inschrift) im Stil der Weserrenaissance in Backstein mit ziegelgedecktem Krüppelwalmdach, mit symmetrischer Fassadengliederung, Mittelachse betont durch die Eingänge, darüber liegend in der Südfassade ein Dachhaus und auf dem First eine oktogonale Laterne mit Dachplattform, Haupteingang ehemals auf der Nordseite, hier ein geschmücktes Sandsteinportal (heute Fenster) mit Inschrift,[2]
Große Scheune
  • der giebelständigen Großen (Vieh-)Scheune von 1747 (Inschrift) durch Gutsbesitzer Benedikt Bremer als Zweiständerr-Hallenhaus in Fachwerk mit Steinausfachungen, mit reetgedecktem Satteldach, mit zwölf Fach Länge, Giebel auskragend über reich profilierte Knaggen; 1925 im Osten durch zwei Zwerchhäuser mit großen Toren als Querdurchfahrt ergänzt; mit Grooter Door und Terrasse davor,[3]
  • dem traufständigen historisierenden Taubenhaus von um 1870 mit reetgedecktem Krüppelwalmdach; im EG aus Backstein (vermutlich älterer Schweinestall), im über Knaggen auskragenden OG in Fachwerk mit Steinausfachung mit auffälliger Konstruktion als Andreaskreuze, Hofseitig angesetzt achtseitiger Fachwerkturm mit Steinausfachung, mit reetgedecktem Kegeldach, OG auskragend; im unteren Bereich eingebunden, oben freistehend; Fachwerk mit Andreaskreuzen; auf hofabgewandter Ostseite mittiges Zwerchhaus in Fachwerk,[4]
Taubenhaus
Rentamt
Gutspark
  • dem zweigeschossigen traufstädnigen Verwaltungsbau bzw. Rentamt von 1900 mit flachgeneigtem Satteldach, Fassadengliederung mit Lisenen und deutschem Band in Backstein,[5]
Park mit Graben
  • dem Gutsparke nördlich und westlich vom Gutshof und Herrenhaus, seit Mitte des 19. Jh. unter Graf Georg von Bremer ein weitläufiger Englischer Landschaftsgarten, gestaltet vom Hannoverschen Gartenarchitekt Christian Schaumburg, mit seltenen Bäumen, Lindenrondell und barocken Elementen,[6]
  • der einbogige Gewölbebrücke aus Backstein mit Feldsteinen ergänzt, die den östlichen Wassergraben überspannt,[7]
  • dem künstlichen Wassergraben an drei Seiteb,[8]
  • sowie weitere nicht denkmalgeschützte Anlagen wie Bullenstall, Kälberscheune und das neue Gästehaus im Schlosspark von 1968. Es beherbergt als Hauptgebäude Klassen- und Fachräume, modernste Großküchen, Metall – und Kraftfahrzeugwerkstätten und die Aula der 1925 gegründeten Berufsbildenden Schulen Cadenberge (BBS) für die Bereiche Agrarwirtschaft, Bautechnik, Holztechnik, Hauswirtschaft/Ernährung, Metall- und Fahrzeugtechnik sowie Wirtschaft und Verwaltung.[9]

Das Landesdenkmalamt befand u. a.: „ … An der Erhaltung der historisch gewachsenen Gesamtanlage besteht aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen wegen des orts-, bau- und kunstgeschichtlichen, gebäudetypischen, orts- und landschaftsbildprägenden Zeugniswerts ein öffentliches Interesse. … .“

Gut Bremer heute

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Das Herrenhaus wurde saniert und danach zog in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Internat ein.

Taubenhaus, Große Scheune und Verwaltergebäude wurden im Mai 2021 verkauft und dienen heute (seit 2022) als Gutscafé (seit 1950er Jahre) mit Landboutique und Kino (Große Scheune und Terrasse), Boutique-Hotel (Große Scheune, Gästehaus) und Wohngemeinschaft (Taubenhof und andere Gebäude) (gefördert durch Niedersachsen).

Im ehemaligen Bullenstall und der Kälberscheune werden unter anderem Kunsthandwerker-Märkte veranstaltet.

Einzelnachweise

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  1. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  2. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  3. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  4. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  5. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  6. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  7. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  8. Beschreibung/Bilder im Denkmalatlas Niedersachsen
  9. Webseite der BBS Cadenberge

Koordinaten: 53° 46′ 29,6″ N, 9° 4′ 1,2″ O