Samtgemeinde Land Hadeln
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Cuxhaven | |
Fläche: | 406,57 km2 | |
Einwohner: | 27.066 (31. Dez. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einwohner je km2 | |
Verbandsschlüssel: | 03 3 52 5411 | |
Verbandsgliederung: | 14 Gemeinden | |
Adresse der Verbandsverwaltung: |
Marktstraße 21 21762 Otterndorf | |
Webpräsenz: | ||
Samtgemeinde- bürgermeister: |
Harald Zahrte (parteilos) | |
Lage der Samtgemeinde Land Hadeln im Landkreis Cuxhaven | ||
Die Samtgemeinde Land Hadeln ist eine Samtgemeinde im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen. In ihr haben sich 14 Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zusammengeschlossen. Verwaltungssitz der Samtgemeinde ist die Stadt Otterndorf, in Cadenberge und Ihlienworth befinden sich Außenstellen mit Bürgerbüros.
Inhaltsverzeichnis
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gebiet der Samtgemeinde liegt an der Niederelbe-Seite des Landkreises Cuxhaven in Niedersachsen. Es ist Teil des historisch-kulturellen Landstriches Land Hadeln im Elbe-Weser-Dreieck und umfasst in etwa den mittleren Teil des „Hadler Hochlandes“ zwischen dem heutigen Stadtgebiet der Stadt Cuxhaven und der Mündung der Oste in die Elbe. Die Nordgrenze der Samtgemeinde bildet die Mündung in die Elbe. Im Süden schlossen sich im Sietland die Moorrandsehen bei Bad Bederkesa (Dahlemer-, Halemer und Bederkesaer See) ab. Die frühere Westgrenze zum Stadtgebiet Cuxhaven ist unregelmäßig und nicht historisch gewachsen, seit die bis dahin selbstständigen Hadler Gemeinden Altenbruch und Lüdingworth nach Cuxhaven eingemeindet worden sind. Die Landschaft ist geprägt durch den fruchtbaren Marschboden und die Küstenlage. Das wichtigste Gewässer auf dem Gebiet bildet die Medem, die zusammen mit dem Hadler Kanal bei Otterndorf in die Elbe mündet.
Die schwierige Entwässerung des südlich gelegenen Sietlandes erfolgt über die Emmelke, die Alte Aue und die Gösche, die sich bei Ihlienworth zur Medem vereinigen, sowie eine große Anzahl von landschaftsgestaltenden Wettern, Vorflutern und Gräben. Ohne den 1853 gebauten Hadelner Kanal und das Schöpfwerk Otterndorf würde es aber, wegen der topographischen Lage von teilweise bis zu zwei Meter unter Meeresspiegel, zu regelmäßigen Überschwemmungen kommen. Nur im Westen der Samtgemeinde, in der Wannaer Geest und im Ahlen, findet sich etwas erhöhter und sandiger Untergrund. In dem Dreieck zwischen Wanna, Ihlienworth und Steinau erstreckt sich das größtenteils kultivierte Ahlenmoor.
Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Samtgemeinde setzt sich aus den Mitgliedsgemeinden Belum. Bülkau, Cadenberge, Ihlienworth, Neuenkirchen, Neuhaus (Oste), Nordleda, Oberndorf, Odisheim, Osterbruch, Otterndorf, Steinau, Wanna und Wingst zusammen. Verwaltungssitz und Zentrum ist die Stadt Otterndorf.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Land Hadeln blickt auf eine lange Zeit politisch eigenständiger Entwicklung zurück. Erst als das Königreich Hannover nach dem preußisch-österreichischen Krieg 1866 von Preußen annektiert wurde, endete der Sonderstatus des Landes Hadeln.
Im Mittelalter wurde das Hadelner Sietland (von niederdeutsch: siet = „niedrig“) unter dem Namen „Fünf Kirchspiele“ zusammengefasst. (Bis ins 14. Jahrhundert existierte, neben den Kirchen in Wanna, Ihlienworth, Steinau und Odisheim auch eine Kapelle in Süderleda.) Zusammen mit dem Hadler Hochland („Sieben Kirchspiele“) und den Einwohnern der Stadt Otterndorf, bildete das Sietland einen der drei „Stände“ der Hadler Selbstverwaltung (siehe Warningsacker). Von 1388 bis etwa 1484 unterstand das Sietland jedoch der bremischen Vogtei Bederkesa. An die Stelle des Kirchspiels Süderleda war zu dieser Zeit Wester-Ihlienworth (neben Oster-Ihlienworth) als fünftes Kirchspiel getreten, dass durch die mittelalterliche Hollerkolonisation an Bevölkerung gewonnen hatte. Danach kamen die Fünf Kirchspiele wieder an das Land Hadeln.
Die Samtgemeinde Sietland war von 1970/72 bis 2011 der Zusammenschluss der vier Gemeinden Ihlienworth, Odisheim, Steinau und Wanna. Zum 1. Januar 2011 sind die bisherigen Samtgemeinden Sietland und Hadeln zu der neuen Samtgemeinde Land Hadeln zusammengeschlossen worden.[2] Auf einer Fläche von 228,46 km² lebten 15.321 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2015).
Zu einer zweiten Neubildung der Samtgemeinde Land Hadeln kam es am 1. November 2016, bei der die Samtgemeinde Am Dobrock mit der Samtgemeinde Land Hadeln fusionierte. Verwaltungssitz dieser neuen Samtgemeinde Land Hadeln ist wiederum in Otterndorf.[3][4]
Zur Geschichte der Region vor 1866 siehe auch: Geschichte von Hadeln und Wursten.
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr | 1987 | 1992 | 1997 | 2002 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
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Einwohner | 14.810 | 15.100 | 15.477 | 16.048 | 15.848 | 15.639 | 15.639 | 15.644 | 15.467 | 15.319 | 15.286 | 15.237 | 15.376 | 27.345 |
(jeweils zum 31. Dezember)[5]
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Entwicklung vor 2011
- Samtgemeinde Hadeln (jeweils zum 31. Dezember)[5]
Jahr | 1987 | 1992 | 1997 | 2002 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 9.074 | 9.344 | 9.613 | 10.281 | 10.242 | 10.143 | 10.190 | 10.222 |
- Samtgemeinde Sietland (jeweils zum 31. Dezember)[5]
Jahr | 1987 | 1992 | 1997 | 2002 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 5.736 | 5.756 | 5.864 | 5.767 | 5.606 | 5.496 | 5.449 | 5.422 |
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Samtgemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Rat der Samtgemeinde Land Hadeln besteht aus 40 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 40.000 und 50.000 Einwohnern.[7] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2016 und endet am 31. Oktober 2021.
Stimmberechtigt im Rat der Samtgemeinde ist außerdem der hauptamtliche Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte (parteilos).
Die letzte Kommunalwahl am 11. September 2016 ergab das folgende Ergebnis:[6]
Partei | Anteilige Stimmen | Anzahl Sitze |
---|---|---|
CDU | 43,07 % | 17 |
SPD | 40,61 % | 16 |
GRÜNE | 6,04 % | 2 |
FDP | 4,64 % | 2 |
AfD | 2,95 % | 1 |
Freie Wähler | 1,53 % | 1 |
1,53 | 1,13 % | 1 |
Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2016 lag mit 62,82 %[6] über dem niedersächsischen Durchschnitt von 55,5 %.[8]
Ratsvorsitzender ist Eugen Böhm (CDU).
Samtgemeindebürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hauptamtlicher Samtgemeindebürgermeister ist Harald Zahrte (parteilos). Bei der Bürgermeisterwahl am 11. September 2016 wurde er (als einziger Bewerber) mit 83,9 Prozent der Stimmen wiedergewählt.[9]
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: „Gespalten; vorn neunmal geteilt von Schwarz und Gold, überdeckt mit einem schrägrechts gewendeten grünen Rautenkranz; hinten in Grün mit schwarzem Schildfuß der Bischof Nikolaus, in silbernem Chorkleid, unter grünem goldgerändertem Messgewand mit goldenen Schuhen, grüner goldgeränderter Mitra, mit silbernem Krummstab, dessen Krümme in einer goldenen fünfblätterigen Rose endet, die rechte Hand zum Segnen erhoben, mit goldenen Haaren und natürlicher Fleischfarbe.“[10] | |
Wappenbegründung: Der Rautenkranz aus dem Gemeinschaftswappen des sächsischen Hauses weist auf die Herrschaft hin, die die Lauenburger Herzöge bis zu ihrem Aussterben 1689 über das Land Hadeln ausübten. Der hl. Bischof Nikolaus, Schutzpatron der Schiffer und Küstenbewohner, kommt in den Siegeln des Landes Hadeln seit dem 13. Jahrhundert vor. |
Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Evangelisch-lutherische St. Johannis-d.-T.-Kirche in Steinau
- St. Wilhadi Kirche in Ihlienworth im romanischen Stil des 13. Jahrhunderts
- St. Nicolai-Kirche in Nordleda aus dem 11. Jahrhundert
- Bauernhäuser in Nordleda
- St.-Marien-Kirche in Neuenkirchen aus dem 14. Jahrhundert
- Häuser in Fachwerkarchitektur in Neuenkirchen
- St. Petri-Kirche von Osterbruch
- Kranichhaus in Otterndorf von 1585, umgebaut um 1760
- Heimatmuseum Wanna
- Kirche St. Georg in Westerwanna aus dem 14. Jahrhundert
- Hadler Sagenweg
Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Allgemein
- Hadler Haus und Bürgerbüro in Otterndorf, Marktstraße 21
- Bibliothek Otterndorf, Schleusenstraße 20
- Schulbibliothek in der Schule Am Dobrock, Oberreihe 11
- Freiwillige Feuerwehr Land Hadeln mit Ortsfeuerwehren in allen Mitgliedsgemeinden
Schulen
- Grundschule Otterndorf, Cuxhavener Straße 16
- Grundschule Neuenkirchen, Dorfstraße 52
- Grundschule Sietland in Ihlienworth, Rosenstraße 9
- Grundschule Wanna, Landesstraße 119
- Grundschule am Wingster Wald, Hasenbeckallee 11
- Grundschule Cadenberge, Heideweg 12a
- Grundschule Neuhaus an der Oste, Schulplatz 2
- Wittmackschule – Schule für Lernhilfe in Otterndorf, Cuxhavener Straße 16,
- Johann-Heinrich-Voß-Schule, Hauptschule und Realschule in Otterndorf, Schulstraße 2
- Gymnasium in Otterndorf, Schulstraße 2
- Gymnasium Warstade, Bürgermeister-Grube-Straße 1
- Schule Am Dobrock (Oberschule), Oberreihe 11
- Berufsbildende Schulen Cadenberge, Im Park 4
- Berufsbildungswerk Cadenberge e. V., Töpferstraße 4de Schulen Cadenberge, Im Park 4
- Volkshochschule im Landkreis Cuxhaven in Otterndorf, Sophienweg 1
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Samtgemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1950 Hinrich Wilhelm Kopf (* 6. Mai 1893 in Neuenkirchen (Land Hadeln); † 21. Dezember 1961 in Göttingen), Landrat des Kreises Land Hadeln 1928–1932 und erster Ministerpräsident des Landes Niedersachsen.
- Hermann Rauhe (* 6. März 1930 in Wanna) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Musikpädagoge
Personen, die mit der Samtgemeinde in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Heinrich Voß (* 20. Februar 1751 in Sommerstorf bei Waren (Müritz); † 29. März 1826 in Heidelberg) war ein deutscher Dichter und Übersetzer berühmter Klassiker.
- Helmut Salzinger (* 27. Dezember 1935 in Essen; † 3. Dezember 1993 in Odisheim) war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Kleinverleger
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 100 Bevölkerungsfortschreibung – Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2016 (Hilfe dazu).
- ↑ Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 10 vom 20. April 2010, 64. Jahrgang, S. 162.
- ↑ Informationen zur Fusion auf der Webseite der Samtgemeinde Land Hadeln, aufgerufen am 30. Oktober 2016
- ↑ Verkündung im Nds. GVBl. Nr. 19/2015 S. 317
- ↑ a b c LSKN-Online
- ↑ a b c Samtgemeinde Land Hadeln – Samtgemeinderatswahl 2016, abgerufen am 17. Februar 2017
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010; § 46 – Zahl der Abgeordneten, abgerufen am 17. Februar 2017
- ↑ Die CDU holt landesweit die meisten Stimmen. 12. September 2016, abgerufen am 17. Februar 2017.
- ↑ Wahl des Samtgemeindebürgermeisters der Samtgemeinde Land Hadeln auf den Seiten des NDR, aufgerufen am 14. September 2016
- ↑ Rudolf Lembcke: Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Hrsg.: Kreis Land Hadeln. Buchdruckerei Günter Hottendorff, Otterndorf 1976, S.5 (Wappenteil).