Gymnasium am Münsterplatz
Gymnasium am Münsterplatz | |
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Schulform | Gymnasium |
Gründung | 1589 |
Adresse | Münsterplatz 15 Postfach 4001 Basel |
Kanton | Basel-Stadt |
Staat | Schweiz |
Koordinaten | 611487 / 267285 |
Schüler | 640 (2015/16) |
Lehrkräfte | etwa 100 |
Leitung | Eugen Krieger |
Website | www.gmbasel.ch |
Das Gymnasium am Münsterplatz (ehemals Humanistisches Gymnasium, Pädagogium, Münsterschule, Schule auf Burg) ist das älteste Gymnasium der Stadt Basel und nach dem Collège Calvin in Genf das zweitälteste der Schweiz.
Seit dem 11. Jahrhundert existierte hier eine klerikale Lateinschule des Bischofs. Im Jahr 1529 wurde durch einen Beschluss des Grossen Rats die Bildung von der Kirche an die Stadt übergeben. Die Gründung der Schule erfolgte 1589. Sie befindet sich gegenüber dem Basler Münster.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schule geniesst in der Stadt einen guten Ruf und war zwischen 1600 und 1900 eine der wichtigsten und bekanntesten Schulen im deutschsprachigen Raum. Hier lehrten Friedrich Nietzsche und Jacob Burckhardt. Die Schule war nur männlichen Jugendlichen zugänglich und legte ihren Schwerpunkt auf Latein, Griechisch und Hebräisch.
Ab 1930 hiess die Schule Humanistisches Gymnasium (HG). 1968 durften die ersten Mädchen in das Gymnasium eintreten; 1973 bestand die erste Schülerin die Matur. Seit der kantonalen Schulreform von 1997 heisst die Schule Gymnasium am Münsterplatz; neu werden neben Latein und Griechisch auch Spanisch, PPP (Philosophie, Psychologie und Pädagogik) und Englisch als Schwerpunktfach angeboten. Zudem kann eine zweisprachige Matur (Deutsch und Englisch) sowie das Diploma des International Baccalaureate (IB) mit starkem Fokus auf sprachliche und naturwissenschaftliche Fächer erworben werden.
Im Schuljahr 2015/2016 besuchten 640 Schülerinnen und Schüler aus 34 Nationen in fünf Klassenstufen das Gymnasium. Rektor der Schule ist seit Sommer 2007 Eugen Krieger.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Platter der Ältere (1499–1582), Humanist
- Johann I Bernoulli (1667–1748), Mathematiker
- Friedrich Burckhardt (1830–1913), Mathematiker, 1875 bis 1902 Rektor
- Hans Gutzwiller (1913–1988), Altphilologe, 1946 bis 1973 Rektor
Lehrer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jakob Salzmann (1484–1526), Lehrer bis 1511 und Reformator
- Johannes Oporinus (1507–1568), Lehrer seit 1526
- Johannes Nysaeus Augustanus (1527–1599), Lehrer 1551–1556, Reformator und Superintendent in Baden-Hachberg
- Immanuel Stockmeyer (1814–1894), Religionslehrer
- Jacob Burckhardt (Lehrer und Schüler, 1818–1897), Historiker
- Christian Friedrich Schönbein (1799–1868), Chemiker
- August Bercht (1790–1861), Historiker
- Friedrich Nietzsche (1844–1900), Philosoph
- Karl Ludwig Roth (1811–1860), klassischer Philologe
- Alexandre Vinet (1797–1847), Theologe
- Wilhelm Vischer (1833–1886), Historiker und Politiker
- Wilhelm Bruckner (1870–1952), Lehrer für Griechisch, Latein, Deutsch und Geschichte
- Alfred Siegfried (1890–1972), verurteilter Lehrer
- Werner Günther (1898–1988), Deutschlehrer, Germanist und Hochschullehrer
- Lisette Bruderer-Goessler (1928–2007), erste weibliche Lehrerin am HG, Altphilologin
- Chester Gill (1928–2003), Jazzmusiker
- Georg Peter Landmann (1905–1994), Klassischer Philologe und Übersetzer
- Beat Raaflaub (* 1946), Dirigent
Absolventen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Lucius (1577–1642), reformierter Theologe und Hochschullehrer
- Johann Rudolf Wettstein (1594–1666), Politiker
- Jakob I Bernoulli (1655–1705), Mathematiker
- Nicolas Samuel de Treytorrens (1671–1728), Bürgermeister und Pietist
- Johann Rudolf Mieg (1694–1733), Mediziner, Botaniker und Hochschullehrer
- Daniel Bernoulli (1700–1782), Mathematiker und Physiker
- Leonhard Euler (1707–1783), Mathematiker und Physiker
- Johann Jakob Faesch (1752–1832), Oberpfarrer in Basel
- Johann Peter Hebel (1760–1826), Dichter
- Karl Ludwig Roth (1811–1860), klassischer Philologe
- Arnold Böcklin (1827–1901), Maler
- Jonas Breitenstein (1828–1877), Dichterpfarrer
- Martin Birmann (1828–1890), Politiker, Philanthrop und Schriftsteller
- Henri Vuilleumier (1841–1925), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer
- Johann Jakob Stutz (1842–1913), Jurist und Politiker
- Carl Spitteler (1845–1924), Schriftsteller
- Alfred Dreyfus (1859–1935), französischer Offizier (Dreyfus-Affäre)[1]
- Eduard Riggenbach (1861–1927), Theologe
- August Burckhardt (1868–1935), Historiker und Bibliothekar
- Anton Rimathé (1874–1943), Gewerkschaftsfunktionär und Politiker
- Carl Gustav Jung (1875–1961), Psychologe
- Hans Bernoulli (1876–1959), Architekt (Nationalrat)
- Fritz Liebrich (1879–1936), Lehrer und Schriftsteller in Mundart
- Lukas Christ (1881–1958), Geistlicher
- Gottlob Wieser (1888–1973), evangelischer Geistlicher
- Hans Martin Sutermeister (1907–1977), Fehlurteilsjäger
- Hans Wildberger (1910–1986), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer
- Werner Bieder (1911–1999), evangelischer Geistlicher und Missionswissenschaftler
- Hans-Peter Tschudi (1913–2002), Politiker (Regierungsrat BS, Bundesrat)
- Hans Erzer (1915–2009), Jurist und Politiker (Regierungsrat SO)
- Jean-Jacques von Allmen (1917–1994), evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer in Neuenburg
- Felix Tschudi (1917–2010), Theologe
- Werner Schmalenbach (1920–2010), deutsch-schweizerischer Kunsthistoriker und Museumsdirektor
- Lukas Vischer (1926–2008), Theologe
- Klaus Linder (1926–2009), Pianist, Direktor der Musik-Akademie der Stadt Basel
- Hans Fünfschilling (* 1940), Politiker (Regierungsrat BL, Ständerat)
- Thüring Bräm (* 1944), Dirigent und Komponist, Rektor der Musikhochschule Luzern
- François Conod (1945–2017), Schriftsteller
- Werner Müller (* 1933), Mediziner und Hochschullehrer
- Moritz Leuenberger (* 1946), Politiker (Bundesrat)
- Ralph Eichler (* 1947), Physiker
- Felix Gutzwiller (* 1948), Politiker (Ständerat)
- Claude Janiak (* 1948), Politiker (Nationalrat)
- Andreas Burckhardt (* 1951), Politiker (Grossrat BS)
- Hans Martin Tschudi (* 1951), Politiker (Regierungsrat BS)
- Rudolf Rechsteiner (* 1958), Politiker (Nationalrat)
- Ludwig Theodor Heuss (* 1961), Arzt und Verleger
- Black Tiger (* 1972), Rapper
- Nubya (* 1974), Sängerin
- Lukas Engelberger (* 1975), Politiker (Regierungsrat BS)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Markus Kutter: Eine alte Schule wird jung – 400 Jahre Humanistisches Gymnasium. In: Basler Stadtbuch 1988, S. 208–214.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gem. Heiko Haumann: Juden in Basel und Umgebung. Schwabe, Basel 1999, ISBN 3-7965-1202-X, S. 23.