Harald Renz
Harald Renz (* 22. Oktober 1960 in Bremerhaven) ist ein deutscher Mediziner und Direktor sowie Professor des Instituts für Laboratoriumsmedizin des Universitätsklinikums Gießen und Marburg. Er ist außerdem Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL).
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Renz wurde 1960 in Bremerhaven geboren. Er absolvierte dort sein Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium. Er begann 1979 sein Studium der Humanmedizin an der Philipps-Universität Marburg und schloss dieses 1986 an der Neurologischen Universitätsklinik mit einer Dissertation Schweregradanalyse bei Patienten mit Parkinson-Syndrom: Ein Vergleich zwischen klinischen Bewertungsskalen, ortsgebundenen- und telemetrischen EMG-Ableitungen und lichtspurfotografischen Untersuchungen ab.
Seit 1994 ist er Facharzt für Laboratoriumsmedizin und trägt die Zusatzbezeichnung Allergologie. Im Jahre 1995 folgte die Habilitation über Immunpathogenetische Konzepte allergischer Erkrankungen. In den Jahren 1993 bis 1999 war Renz als Oberarzt am Institut für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie am Universitätsklinikum Charité, Berlin, tätig.
Seit 1999 ist Renz Professor der Philipps-Universität Marburg. 2011 wurde er stellvertretender Sprecher des Universitäten Gießen and Marburg Lung Center (UGMLC), einem von fünf Standorten des 2012 gegründeten Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL). Sein Forschungsinteresse gilt der Pathogenese von Allergien und Asthma. Renz leistete ferner Beiträge auf dem Gebiet der Entstehung von Asthma unter Berücksichtigung der prä- und postnatalen Umwelt. Von 2015 bis 2021 war er CMO des Universitätsklinikums Gießen und Marburg GmbH, Standort Marburg, und stellvertretender Sprecher des Medical Board der Rhön-Klinikum AG.
Zudem war er von 2010 bis 2016 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI) und ist seit 2022 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL). Derzeit hat er auch mehrere Gastprofessuren im Ausland inne. Der aktuelle H-Index von Renz beträgt 76 (Stand 08/2021).
Renz und seine Frau wohnen in Marburg und sind Eltern zweier Kinder.
Koordinationsaufgaben (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2003–2009: Gründungsdirektor des Biomedizinischen Forschungszentrums (BMFZ) der Medizinischen Fakultät der Philipps-Universität Marburg
- seit 2007: Verschiedene Aufgaben Standort-Koordinator des EU TEMPUS-Programms (New Medical Curriculum at Syrian Universities) (2007–2010), des Unterstandorts Marburg des UGMLC (Universities of Giessen and Marburg Lung Center) (seit 2011), Marburg im MIRACUM-Netzwerk (Medizin-Informatik-Initiative der Bundesregierung; Netzwerk mit 12 Universitätskliniken) (seit 2018) und der NUM-Initiative (Netzwerk Universitätsmedizin SARS-CoV-2/COVID-19) (seit 2020)
- seit 2015: Stellvertretender Sprecher des Medical Board der Rhön-Klinikum AG
- 2015–2021: Ärztlicher Geschäftsführer des Universitätsklinikums Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Marburg
Internationale Aktivitäten (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- seit 1992: Research Associate der National Jewish Center for Immunology and Respiratory Medicine, Denver, USA
- seit 2011: Verschiedene Gast-Professuren, u. a. Harvard Medical School, Boston (USA), Hebrew University Jerusalem (Israel), Erste Staatliche Medizinische Setschenow-Universität Moskau (Russland)
- seit 2018: Koordination Klinikspartnerschaft (Programm des Entwicklungshilfeministeriums) mit Kilimanjaro Christian Medical Center (KCMC) Moshi, Tansania
Funktionen in Fachgesellschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2003: Sekretär und Sprecher der Sektion Immunologie in der European Academy of Allergology and Clinical Immunology (EAACI)
- 1998–2018: Verschiedene Funktionen innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie e.V. (DGAKI), u. a. Sektionssprecher, Generalsekretär und (Past)-Präsident
- 2015–2016, seit 2018: Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)
- seit 2022: Präsident der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL)
Funktionen in der akademischen Selbstverwaltung (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- seit 2011: Gewähltes Mitglied des Senats der Philipps-Universität Marburg
- 2008–2014: Strukturkommission des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg
Ehrungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1996: Karl Hansen-Gedächtnispreis DGAKI[1] und Herbert-Herxheimer-Preis DGAKI
- 2017: Paul-Martini-Preis für Innovative Medikamentenentwicklung[2]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herausgeberschaft
- Praktische Labordiagnostik. Ein Lehrbuch zur Laboratoriumsmedizin, Klinischen Chemie und Hämatologie. De Gruyter, Berlin/New York 2010, ISBN 978-3-11-019576-7, DOI:10.1515/9783110212044.
- mit Werner Heppt, Martin Röcken: Allergologie. Springer, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-662-05660-8, DOI:10.1007/978-3-662-05660-8.
- Der Corona Atlas. De Gruyter, Berlin 2022, ISBN 978-3-11-075257-1, DOI:10.1515/9783110752595.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- National Library of Medicine: Publikationen von Renz
- Harald Renz auf der Website des Instituts für Laboratoriumsmedizin und Pathobiochemie, Molekulare Diagnostik des UKGM, Marburg
- Lebenslauf (PDF; 127 kB) Paul Martini Stiftung, Stand 27. Februar 2017
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Preisträger von DGAKI-Preisen. DGAKI, abgerufen am 22. August 2021.
- ↑ Paul-Martini-Preis 2017 dzl.de;
Paul-Martini-Preis für wegweisende Arbeit zur Behandlung von allergischem Asthma idw-online.de
Personendaten | |
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NAME | Renz, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Mediziner |
GEBURTSDATUM | 22. Oktober 1960 |
GEBURTSORT | Bremerhaven |