Hardtknippen

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Hardtknippen
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 58′ 34″ N, 7° 10′ 27″ O
Hardtknippen (Bergisch Gladbach)
Hardtknippen (Bergisch Gladbach)

Lage von Hardtknippen in Bergisch Gladbach

Hardtknippen 1
Hardtknippen 1

Hardtknippen ist ein Ortsteil im Stadtteil Herkenrath von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name ist entstanden aus Hardt (= ein bewaldeter Berghang) und Knippen (darunter versteht man einen kleinen Hügel bzw. Höhenrücken). Der früheste Hinweis auf Hardtknippen datiert vom 23. Dezember 1772 mit einem Mutungsgesuch des Christian Welter auf das Eisensteinbergwerk „Am harten Knippen“ westlich vom Forsthaus Hardt.[1]

Zu dieser Zeit muss hier eine kleine Hofsiedlung mit dem späteren Namen Hardtknippen entstanden sein. 1860 werden hier zusammen mit der Siedlung Hardt 16 Einwohner gezählt. Hier verlaufen mehrere alte Hohlwege, die vom Milchborntal und von Lückerath nach Herkenrath geführt haben.[2]

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Hardtknippen zu dieser Zeit Teil Honschaft Herkenrath im bergischen Amt Porz war.[3]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Hardtknippen wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 unbenannt – als eine Hofstelle von Hardt – verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Hardtknippen oder ohne Namen verzeichnet.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Hardtknippen Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[4] 3 Bauergut Hardt gen.
1830[5] 5 Bauerngut Hardt gen.
1871[6] 18 2 Hofstelle
1885[7] 12 3 Wohnplatz
1895[8] 8 1 Wohnplatz
1905[9] 10 3 Wohnplatz

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fachwerkhaus Hardtknippen 1 ist als Denkmal Nr. 77 in die Liste der Baudenkmäler in Bergisch Gladbach eingetragen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • H. Jakob Schmitz: Das tausendjährige Herkenrath, Heider-Verlag, Bergisch Gladbach 1950

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herbert Stahl: Das Erbe des Erzes, Band 3, Die Gruben in der Paffrather Kalkmulde, Bergisch Gladbach 2006, S. 32ff., ISBN 3-932326-49-0
  2. Andree Schulte: Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, Bergisch Gladbach 1995, S. 201 f. ISBN 3-9804448-0-5
  3. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.