Haubenzwergfischer

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Haubenzwergfischer

Haubenzwergfischer (Corythornis cristatus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Rackenvögel (Coraciiformes)
Familie: Eisvögel (Alcedinidae)
Unterfamilie: Eigentliche Eisvögel (Alcedininae)
Gattung: Corythornis
Art: Haubenzwergfischer
Wissenschaftlicher Name
Corythornis cristatus
(Pallas, 1764)

Der Haubenzwergfischer (Corythornis cristatus, Syn.: Alcedo cristata), auch Malachiteisvogel genannt, ist eine Vogelart, die zu den Eisvögeln (Alcedinidae) gehört.

Er lebt an Binnengewässern, also an Flüssen, Seen und in Sumpfgebieten, und ist in Afrika südlich der Sahara, von Senegal und Äthiopien bis Südafrika, weit verbreitet.

Er wird 13 bis 14 Zentimeter lang. Der Scheitel ist ultramarinblau und schwarz gestreift. Seine namensgebende malachitgrüne Federhaube trägt er meist angelegt. Das Grünblau des Scheitels reicht bis zu den Augen. Der Rücken ist ultramarinblau, die Kehle weiß, die Seiten und der Bauch orange. Das unterschiedliche Blau der Federhaube und des Scheitels und des Rückens sind ein unverwechselbares Kennzeichen der Art. Der Schnabel der Jungvögel ist schwärzlich, der der ausgewachsenen Vögel rot.[1]

Corythornis cristatus

Wie der heimische Eisvogel ist der Haubenzwergfischer ein Stoßtaucher und an allen Gewässertypen zu finden, häufig auch in Mangroven. Er bevorzugt Sitzwarten, die weniger als 1 m über dem Wasser liegen, und, im Vergleich zu anderen Eisvogelarten, mit denen er sich den Lebensraum teilt, eher flachere Gewässerbereiche für die Jagd.[2] Der Haubenzwergfischer ernährt sich von kleinen Fischen und großen limnischen Insektenlarven (Libellenlarven), erbeutet aber auch Süßwasserkrabben und Süßwassergarnelen, Frösche und Kaulquappen und gelegentlich kleine Eidechsen und terrestrische Insekten wie Heuschrecken oder Fangschrecken.[3]

Sein Ruf ist ein scharfes, aber nicht sehr lautes teep, teep. Der Gesang wird als ii-tiii-cha-cha, chui chui tuiichui chui mit abschließendem Gekicher beschrieben.[1]

Der Haubenzwergfischer brütet in selbst gegrabenen Erdhöhlen in sandigen Uferbänken. Beide Altvögel beteiligen sich an den Grabarbeiten.[1] Für die Anlage ihrer Bruthöhlen bevorzugen sie sandige Sedimente mit einem moderaten Anteil an Ton- und Silt-Fraktion.[4] Die Wahl stellt einen Kompromiss zwischen der Leichtigkeit, mit der der Boden von den Vögeln bearbeitet werden kann, und der Stabilität der fertig ausgehobenen Bruthöhle dar („Heneberg-Kompromiss“).[5]

Die Weibchen legen 2–4 Eier, die 15–16 Tage lang in der Erdhöhle bebrütet werden. Die geschlüpften Jungvögel verbleiben für weitere 16–17 Tage in der Bruthöhle.[6] In anderen Quellen wird die Gelegegröße mit 3–6 Eiern angegeben. Die Brutsaison kann sich über 4–6 Monate hinziehen und einzelne Paare können mehrmals pro Saison brüten.[1]

Commons: Corythornis cristatus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d C. H. Fry, K. Fry & A. Harris: Kingfishers, Bee-eaters and Rollers. 344 S., A&C Black Publishers, 2010, ISBN 978-0-7136-5206-2 (Leseprobe)
  2. C. Bonnington, D. Weaver & E. Fanning: The habitat preference of four kingfisher species along a branch of the Kilombero River, southern Tanzania. In: African Journal of Ecology, Vol. 46, S. 424–427, 2007. (Digitalisat)
  3. R. Libois & A. Laudelout: Food niche segregation between the Malachite Kingfisher, Alcedo cristata, and the Pied Kingfisher, Ceryle rudis, at Lake Nokoué, Bénin. In: Ostrich, Vol. 75, S. 32–38, 2004. (Digitalisat)
  4. R. Kisasa Kafutshi & J. A. Komanda: The impact of soil texture on the selection of nesting sites by the Malachite Kingfisher (Alcedinidae: Alcedo cristata Pallas 1764). In: Ostrich, Vol. 82, Nr. 3, S. 243–246, 2011. (Digitalisat)
  5. I. Smalley, R. Blake-Smalley, K. O’Hara-Dhand, Z. Jary & Z. Svircev: Sand martins favour loess: How the properties of loess ground facilitate the nesting of sand martins/bank swallows/uferschwalben (Riparia riparia Linnaeus 1758). In: Quaternary International, Vol. 296, S. 216–219, 2013. (Digitalisat)
  6. R. Kisasa Kafutshi: Contribution à l’étude de la biologie de reproduction du Martin-pêcheur huppé Alcedo cristata. In: Malimbus, Vol. 34, S. 92–101, 2012. (Digitalisat)