Heinrich Schrader (Musiker)

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Heinrich Schrader (* 13. Juni 1844 in Jerxheim; † 30. Juli 1911 in Braunschweig[1]) war ein deutscher Organist, Musikdirektor, Chorleiter und Musikpädagoge.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinrich Schrader besuchte von 1862 bis 1865[2] das Lehrerseminar in Braunschweig.[1] Er absolvierte anschließend sein Musikstudium am Stern’schen Konservatorium in Berlin, unter anderem bei Friedrich Kiel.[3][4] Nach seiner Rückkehr nach Braunschweig wirkte er ab 1869 als Organist an der St.-Andreas-Kirche, bevor er 1882 zum Hof- und Domorganisten am Braunschweiger Dom ernannt wurde.[4][5] Parallel dazu lehrte er ab 1882 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1904 als Musikpädagoge am Herzoglichen Lehrerseminar.[3]

Prinzregent Albrecht ernannte Schrader 1886 zum Herzoglichen Musikdirektor. Im Jahr 1901 wurde ihm der Professorentitel verliehen.[1][4]

Besonders die Förderung der Chormusik war Schrader ein großes Anliegen. So leitete er ab 1873 den Männergesangverein „Euterpe“[3] und gründete 1879[1] den Schrader’schen A-capella-Chor, der als gemischter Chor teilweise über 200 Mitglieder hatte und deutschlandweit bekannt war.[4] Er komponierte zahlreiche Orgel- und Chorwerke, insbesondere für Männerchor, sowie Lieder.[1][4]

Schrader engagierte sich sehr für Wohltätigkeit, indem er Benefizkonzerte veranstaltete oder seine Konzerteinnahmen für soziale Zwecke spendete.[4] Er starb am 30. Juli 1911 nach längerer Krankheit.[2] Seine Grabstätte befindet sich auf dem Hauptfriedhof Braunschweig.[4]

Kompositionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lieder

  • Es haben zwei Blümlein geblühet. Wildt, Dortmund [1950].
  • Kein Lieb, kein Lenz. Wildt, Dortmund [1950].
  • Vagantenlied. Wildt, Dortmund [1950].
  • Vier Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte op. 12. Bauer, Braunschweig um 1900.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Hugo Riemann: Schrader, Heinrich. In: Musik-Lexikon. Zweiter Band. BoD – Books on Demand, 2017, ISBN 978-9925-07752-6, S. 1004 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Dezember 2022]).
  2. a b Neue Zeitschrift für Musik. Annemarie Schnase, Reprint Department, 1969, S. 497 (google.com [abgerufen am 23. Dezember 2022]).
  3. a b c Bernhard Schuster: Die Musik. M. Hesse, 1911 (google.com [abgerufen am 23. Dezember 2022]).
  4. a b c d e f g Kurzbiografie Heinrich Schraber. In: Hauptfriedhof Braunschweig: Grabstätten berühmter Persönlichkeiten in Braunschweig (siehe unter Nr. 10 – Heinrich Schrader)
  5. Emil Breslaur, Anna Morsch: Musikpädagogische Blätter ...: Zentralblatt für das gesamte musikalische Unterrichtswesen. W. Peiser Verlag, 1882, S. 193 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 23. Dezember 2022]).
  6. Neue Zeitschrift für Musik. B. Schott, 1969, S. 956 (google.com [abgerufen am 23. Dezember 2022]).