Helm Jacob I.
Helm Jacob I. | |
---|---|
Angaben | |
Waffenart: | Schutzwaffe |
Bezeichnungen: | Helm Jakob I. von Aragon |
Verwendung: | Helm, Paradehelm |
Einsatzzeit: | etwa 1208–1276 |
Ursprungsregion/ Urheber: |
Spanien, Waffenschmiede |
Verbreitung: | Spanien |
Listen zum Thema |
Der Helm Jakob I. ist ein Helm, der dem spanischen König Jakob I. von Aragón (* 2. Februar 1208; † 27. Juli 1276), genannt „der Eroberer“, (katalanisch Jaume I. el Conqueridor) zugeschrieben wird. Er ist auf vielen Abbildungen wie Denkmälern und Bildern zu sehen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Helm Jakob I wurde wahrscheinlich als Paradehelm konstruiert. Der Helm unter dem Zimier ist eine stählerne Hirnhaube, die der damaligen Herstellungsart entspricht. Das Zimier, das einen Drachen mit ausgebreiteten Flügeln darstellt, besteht aus Pergament, das mit Gips überzogen und anschließend mit Blattgold bedeckt wurde. Andere Quellen bezeichnen das Zimier als „aus poliertem Stahl“ bestehend[1]. Die Materialien entsprechen den üblichen Materialien, die neben gesottenem (gekochtem) Leder, Holz, Stoffen und Pappmaché üblicherweise verwendet wurden. Diese Materialien wurden verwendet, da das Zimier nicht zu schwer werden durfte, um den Helm nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen und den Kopf des Trägers nicht zu sehr zu belasten.
Der Helm wurde am Ende des 18. Jahrhunderts von dem Wissenschaftler Josè M. Quadrado eingehend untersucht. Er schrieb danach einen Bericht über seine Forschungen, der als sehr kompliziert gilt. Er zog einen Vergleich zu der traditionellen Verwendung in verschiedenen Zeremonien der Reconquista auf den Balearen. Ebenfalls verglich er die Machart des Zimiers und der Materialien zu anderen Helmen. Die Machart der Herstellung aus gesottenem Leder (franz. „Cuir Bouilli“) war bekannt, jedoch haben sich nicht viele Exemplare erhalten. Ob der Helm wirklich von Jakob I. getragen wurde, ist nicht sicher.[2]
Ein sehr bekannter Helm mit einem Zimier gleicher Machart ist der Funeralhelm (Pranckhher Helm) der österreichischen Adelsfamilie von Pranckh[3], der aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stammt, 1878 für die kaiserliche Sammlung in Wien erworben wurde und sich aktuell in der Rüstkammer des Kunsthistorischen Museums in Wien befindet.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Archaeological Journal. Bd. 37, 1880, ISSN 0066-5983, S. 510.
- ↑ August Demmin: Die Kriegswaffen in ihrer historischen Entwickelung von der Steinzeit bis zur Erfindung des Zündnadelgewehrs. Ein Handbuch der Waffenkunde. E. A. Seemann, Leipzig 1869, S. 522.
- ↑ Ada Bruhn de Hoffmeyer: Arms & Armour in Spain. A Short Survey. Band 2: From the End of the 12th Century to the Beginnings of the 15th Century (= Gladius. Tomo espec 1981, ZDB-ID 188063-9), Instituto de Estudios sobre Armas Antiguas, Madrid 1982, S. 268.