Henry Threadgill

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Henry Threadgill im Keystone Korner, San Francisco 1979. Foto:Brian McMillen

Henry Threadgill (* 15. Februar 1944 in Chicago, Illinois) ist ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Saxophon, Flöte, Komposition).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Threadgill studierte am American College of Music der Governor’s State University. Er arbeitete mit Gospelshows und Bluesbands. Seit 1962 war er Mitglied der Experimental Band von Muhal Richard Abrams und schloss sich dem Kreis um die spätere Association for the Advancement of Creative Musicians (AACM) an. Gemeinsam mit Fred Hopkins und Steve McCall gründete er die Gruppe Air, mit der er 1976 bei den Wildflowers Loft-Sessions mitwirkte. In der Band spielten dann Pheeroan akLaff bzw. Andrew Cyrille als Schlagzeuger. Mitte der 1980er Jahre wurde die Band kurzzeitig mit Threadgills damaliger Lebenspartnerin Cassandra Wilson erweitert. Später arbeitete er häufig mit unüblichen Besetzungen, etwa mit vier Bassisten in X-75 oder mit seinem Very Very Circus (mit Tubas, Posaunen und zwei Gitarristen).

Threadgill hat ein großes Interesse für musikalische Strukturen und widmet sich dabei auch frühen Jazz-Formen. Er hat auch mit David Murray, Bill Laswell, Anthony Braxton, Roscoe Mitchell, Joseph Jarman und anderen Musikern des Modern Creative zusammengearbeitet.

Er war mit der Tänzerin Christina Jones verheiratet, einem Gründungsmitglied der Urban Bush Woman Dance Company. Die gemeinsame Tochter mit Jones, Pyeng Threadgill, ist ebenfalls Musikerin. Zusammen mit seiner langjährigen Lebensgefährtin, der nagamesischen Sängerin und Musikwissenschaftlerin Senti Toy lebt Threadgill in New Yorks Lower East Side.

Preise und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 erhielt er für das Album In for a Penny, In for a Pound (Pi Recordings) den Pulitzer-Preis.[1][2] 2021 wurde er mit einer NEA Jazz Masters Fellowship ausgezeichnet. Im selben Jahr wurde Threadgill in die American Academy of Arts and Letters gewählt.

Diskografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Henry Threadgill & Brent Hayes Edwards: Easily Slip into Another World: A Life in Music (Knopf 2023)[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Henry Threadgill Awarded Pulitzer Prize “In For a Penny, In For a Pound” cited as distinguished composition, (Memento des Originals vom 19. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/jazztimes.com JazzTimes
  2. In for a Penny, In for a Pound, by Henry Threadgill (Pi Recordings). Pulitzer Price
  3. Maxi Broecking: New York Times: Henry-Threadgill-Biografie. In: Jazz thing. 1. Dezember 2023, abgerufen am 4. Dezember 2023.
  4. Text für Columbia Records als Teil des Pressematerials zu Carry the Day, 1995 (englisch) abgerufen am 20. September 2012