Hermann-Josef Blanke

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Hermann-Josef Blanke (* 26. August 1957 in Bad Hamm[1]) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Von 1976 bis 1983 absolvierte Blanke ein Studium der Rechtswissenschaften und Romanistik an den Universitäten Bonn, Madrid und Florenz. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen 1981 und dem zweiten 1986, promovierte er sich zum Dr. iur. an der Universität Osnabrück, mit einer Arbeit zum Thema Föderalismus und Integrationsgewalt. 1990 und 1991 war er im Rang eines Regierungsassessors Europareferent an der Landesvertretung von Niedersachsen, anschließend bis 1997 wissenschaftlicher Oberassistent am Lehrstuhl von Klaus Stern an der Universität zu Köln. Dort erfolgte 1997 seine Habilitation mit einer Arbeit zum Thema Vertrauensschutz im deutschen und europäischen Verwaltungsrecht. Von 1997 bis 2000 folgten Lehraufträge als Privatdozent an den juristischen Fakultäten der Universitäten Trier, Düsseldorf, Köln und Bonn.

Seit 2000 ist Blanke ordentlicher Universitätsprofessor an der staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt, als Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Europäische Integration. In dieser Zeit hat er Gastprofessuren in Argentinien, Brasilien und Italien wahrgenommen.

Wissenschaftliche Tätigkeit

Die Forschungsschwerpunkte Blankes liegen im Staats- und Verwaltungsrecht sowie Völker- und Europarecht. Seit 2002 hat Blanke die Schriftleitung der Schriftenreihe Teoria del diritto e dello Stato inne. Seit 2005 ist er Mitherausgeber der Schriftenreihe Neue Staatswissenschaften und seit 2011 Redaktionsratmitglied des International Journal of Public Law and Policy – IJPLAP.

Gründer- und Mitgliedschaften

  • 2001 Mitgründer des Staatswissenschaftlichen Forums e.V.; Zweck dieses Forums ist es: „den Dialog zwischen den Akteuren der Privatwirtschaft, den Gestaltern der staatlichen Rahmenordnung, den Vertretern des Gemeinwesens sowie den Repräsentanten der Wissenschaft zu Themen von übergreifender Bedeutung unter ökonomischen, juristischen, administrativen und politischen Gesichtspunkten zu fördern. Der Verein veranstaltet transdisziplinäre und disziplinäre Tagungen, publiziert ihre Ergebnisse und fördert weitere Veröffentlichungen.“[2]
  • 2004 Mitbegründer der Summer School European Public Law im Deutsch-Italienischen Zentrum der Villa Vigoni in Loveno di Menaggio, Italien.
  • ab 2005 Gründer und neben Werner Jann und Holger Mühlenkamp Mitherausgeber der Schriftenreihe Neue Staatswissenschaften im Mohr Siebeck Verlag
  • seit 2006 korrespondierendes Mitglied der Argentinischen Vereinigung für Rechtsvergleichung, Buenos Aires

Schriften

Monographien

  • Föderalismus und Integrationsgewalt. Die Bundesrepublik Deutschland, Spanien, Italien und Belgien als dezentralisierte Staaten in der EG. Duncker & Humblot, Berlin 1991.
  • Europa auf dem Weg zu einer Bildungs- und Kulturgemeinschaft (= Kölner Schriften zum Europarecht. Band 41). Köln 1994.
  • Vertrauensschutz im deutschen und europäischen Verwaltungsrecht. Mohr Siebeck, Tübingen 2000.
  • Der Ausschuß der Regionen – Normative Ausgestaltung, politische Rolle und verwaltungsorganisatorische Infrastruktur (= Occasional Papers. Nr. 25). Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung, Tübingen 2002.

Lehrbuch

  • Verwaltungsprozessrecht in der Klausur. 9. Auflage. Beck, 2008 (JuS Schriftenreihe).

Herausgeberschaften (neben den Zeitschriften)

  • UTB: Deutsche Verfassungen. Schöningh, Paderborn 2003.
  • mit Stelio Mangiameli: Governing Europe under a Constitution – The Hard Road from the European Treaties to a European Constitutional Treaty. Springer, Berlin 2006.
  • mit Stelio Mangiameli: The European Union after Lisbon – Constitutional basis, economic order and external action. Springer, Heidelberg 2011.
  • mit Stelio Mangiameli: The Treaty on European Union. A Commentary. Springer, Heidelberg 2013.
  • mit Stefan Pilz: Die "Fiskalunion", Mohr Siebeck, Tübingen 2014

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hermann-Josef Blanke in Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. Berlin, Boston: De Gruyter. Abgerufen am 25. Januar 2014.
  2. § 2 2. der Vereinssatzung auf uni-erfurt.de