Überwachung

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Überwachung wird oft benutzt, um eine Beobachtung aus der Distanz mittels elektronischer Ausrüstung oder anderer technischer Mittel zu beschreiben.

Neben technischen Maßnahmen kann Überwachung auch mit "low-tech" durchgeführt werden, etwa durch Beschattung.

Überwachungsmaßnahmen werden üblicherweise von staatlichen Geheimdiensten und der Polizei eingesetzt, können aber auch der Kontrolle von Arbeitnehmern in Firmen dienen. Diese zweite Art der Überwachung ist in Deutschland in hohem Maße illegal, während in USA Arbeitgeber Angestellte beispielsweise völlig legal mittels am Arbeitsplatz installierten Kameras überwachen dürfen. Auch das Mitlesen des E-Mail-Verkehrs ihrer Angestellten ist Firmen in den USA im Gegensatz zu Deutschland erlaubt. In den skandinavischen Ländern und in Großbritannien werden die neuen Formen der elektronischen Kontrolle als "Errungenschaft der Demokratie" gepriesen.

Überwachung mit Videokameras

Eine andere Form der Überwachung, meist durch Kameras, wird an öffentlichen Plätzen, z.B. Bahnhöfen, als Sicherheitsmaßnahme eingesetzt. In Deutschland wurden diesbezüglich Modellprojekte, etwa in Regensburg durchgeführt, die auf heftigen Widerstand unter Datenschützern stießen. Mittlerweile ist die Video-Überwachung kein Modellprojekt mehr, sondern wird in vielen Städten an öffentlichen Plätzen eingesetzt. Als Begründung werden manchmal "Erfordernisse des Marketings" [1] genannt, wie etwa in der oberöstereichischen Stadt Wels. Auch Kaufhäuser werden in der Regel videoüberwacht, um Ladendiebstählen vorzubeugen.

Es gibt Anstrengungen, die Videoaufnahmen mittels einer Software automtische auszuwerten, das heißt mit bestehende Personenbildern zu vergleichen. So soll die US-Investmentfirma In-Q-Tel, die zum amerikanischen Auslandsgeheimdienst CIA gehört, in das Start-up PiXlogic investieren, das die entsprechende Software entwickelt [2]. Bürgerrechtler befürchten eine globale Demonstanten-Datenbank.

Flugverkehr

Im Flugverkehr verlangen die USA die Weitergabe von Fluggastdaten. [3]. Es wird ein System zur Früherkennung von "Terroristen" weiterentwickelt. Man sucht nach "verdächtigen" Mustern, um so Terroristen zu entlarven. Der Rüstungskonzern Lockheed-Martin wurde von der US-Transportbehörde "Transportation Security Administration" beauftragt, das System "Computer Assisted Passenger Pre-Screening" [CAPPS] weiter auszubauen. Dagegen formieren sich auch Widerstände ([4],edri.org)

Die besondere Sensibilität der Deutschen gegenüber jeder Form der Überwachung im Gegensatz zu anglo-amerikanischen Ländern lässt sich unter anderem auf die im Nationalsozialismus praktizierte Überwachung der Bevölkerung durch ein System von Blockwarten zurückführen. Auch das in der DDR durch die Staatssicherheit etablierte und nach der Wende aufgedeckte Netz von Inoffiziellen Mitarbeitern, das weite Teile der Bevölkerung bespitzelte, trägt zu einer besonderen Sensibilität bei.


Überwachung des Briefverkehrs

Da heute mehr und mehr Menschen Fax und Email verwenden, verringert sich die Bedeutung v.a. des internationalen Briefverkehrs. Das Abfangen von Post bleibt dennoch eine wichtige Aufgabe des Geheimdienstes.

Es gibt leider keinen einfachen Weg festzustellen, ob die persönliche Post gelesen wurde, oder nicht. Da die Post Sortiermaschinen benutzt, die gelegentlich Briefe beschädigen, ist auch eine solche Beschädigung kein sicheres Anzeichen für eine Überwachung.

Heute werden große Datenmengen auch mit CDs auf dem Postweg verschickt. Diese sollte man vor dem "Brennen" mit einem bekannt sicheren Verschlüsselungprogramm, etwa GPG. verschlüsseln.


Telefonüberwachung

Das Abhören von Telefongesprächen ist in Deutschland für Geheimdienste und Strafverfolgungsbehörden relativ einfach möglich. Der Heise News-Ticker bezeichnet Deutschland sogar als Weltmeister der Telefonüberwachung [5]. Im Jahr 2002 wurden von der Regulierungsbehörde für Telekommunikation knapp 22'000 Abhöraktionen in Deutschland gezählt.


TIA

Für das vom Information Awareness Office des Pentagon soll ein geplantes Data-Mining-System im In- und Ausland alle verfügbaren Informationsquellen erschließen: Es wird an einem gigantischen, umfassenden elektronischen Überwachungssystem namens TIA (Total Information Awareness) gearbeitet.

Eine medizinische Form der Überwachung ist z. B. die Überwachung von Kranken in der Intensivstation. Hier werden ständig lebenswichtige Daten wie Herzschlag, Blutdruck und Atmung kontrolliert, um im Notfall schnell eingreifen zu können.

Neben der Überwachung von Menschen gibt es auch noch die Überwachung von Anlagen oder die Überwachung von Umweltdaten (z.B. des Ozonlochs). Erstere dient vor allem der Vermeidung von Störfällen, letztere zur Aufdeckung und Kontrolle von Umweltschäden.

PC-Überwachungsprogramme

Mit bestimmten Überwachungsprogrammen können ahnungslose Computer-"Mitbenutzer" unbemerkt ausspioniert werden. Der "Kontrollor" kann sämtliche Aktivitäten nachträglich observieren. Auch Passwörter (PIN, TAN) sind davor ungeschützt, bei Online-Bankgeschäften kann sich dadurch eine geänderte Haftung bei einem Schahdensfall ergeben, da die Banken das Aufzeichnen der Passwörter verbieten. Die Anschaffung und Installation derartiger Programme ist legal - die Anwendung nur, wenn man seine eigenen Aktivitäten kontrolliert. Auch bei Besitzstörungen und Scheidungsverfahren ist der Einsatz illegal, er kann aber trotzdem in die freie Beweiswürdigung des Richters Eingang finden. In Österreich gibt es nur das Recht auf Unterlassung einer illegalen Überwachung.


Siehe auch: Biometrie, Spionage, Echelon, Datenschutz,Überwachungsstaat, Telekommunikations-Überwachungsverordnung, Mitglied in einer kriminellen Vereinigung, Privacy, Customer Relationship Management, Identität, Schutz der Sozialdaten, Telemetrie


Information Awareness Office