Hermann Peters (Maler)

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Hermann Peters (* 14. Januar 1886 in Gelsenkirchen; † 1970 in Eschenlohe, Landkreis Garmisch-Partenkirchen) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peters war Spross einer musischen Familie. Sein aus Erkelenz gebürtiger Vater Heinrich Peters (1858–1917)[1][2] war Komponist und Direktor des Städtischen Musikvereins Gelsenkirchen, sein Bruder Rudolf (1902–1962) war ebenfalls Komponist. Nachdem er am Gymnasium die Hochschulreife erworben hatte, studierte er von 1904 bis 1912 an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei. Dort waren Peter Janssen der Ältere und Adolf Münzer seine Lehrer.[3] Nach dem Ersten Weltkrieg lebte er noch kurze Zeit in Düsseldorf, ehe er 1921 nach Gelsenkirchen zurückkehrte, wo er im gleichen Jahr an einer Gruppenausstellung in den Räumen der Städtischen Bilderschau Gelsenkirchen teilnahm.[4]

Peters arbeitete hauptsächlich als Maler und Illustrator und gehörte der Künstlergemeinschaft Ruhrland um Otto Wohlgemuth[5] und dem Bund Gelsenkirchener Künstler an. Bekannt wurde er insbesondere durch Industriemotive, die er etwa in den Mappenwerken „Aus der Welt der Arbeit“ (Gelsenkirchen 1921) und „Industrieheimat“ (Wanne in Westfalen 1925) darstellte. Wie sein Ruhrland-Kollege Hermann Kätelhön lieferte er im Auftrag von Bergwerksgesellschaften präzise Darstellungen von Zechengebäuden für Aktien sowie Urkunden an die Beschäftigten. Er stellte aber auch die Bergleute selbst dar, als Charakterköpfe oder an ihrem Arbeitsplatz bei körperlicher Anstrengung unter Tage.[6]

In der Zeit des Nationalsozialismus war Peters regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellungen der Stadt Gelsenkirchen vertreten, etwa in der Ausstellung „Hermann Peters und seine Schüler“ und in einer ihm gewidmeten „Jubiläumsausstellung“. 1938 beteiligte er sich an einer Wanderausstellung der NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude: Als künstlerischer Leiter organisierte er Ausstellungen in den Betriebsräumen der Zechen Consolidation und Rheinelbe.[7] Nachdem sein Atelier in der Wildenbruchstraße 1944 durch einen Luftangriff zerstört worden war, zog er nach Garmisch-Partenkirchen. 1951 kehrte er zurück.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peters, Hermann. In: Manfred Neureiter (Hrsg.): Lexikon des Exlibriskünstler. 5. Auflage, Konstanz 2018, ISBN 978-3-96409-034-8, S. 465.
  • Gerhard Kill: Der Maler Hermann Peters. In: Vestischer Kalender, 1955, S. 65 ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Klaus: Otto Wohlgemuth und der Ruhrlandkreis. Eine regionale Autorengruppe in der Weimarer Republik. Pahl-Rugenstein, Köln 1980, ISBN 978-3-7609-0537-2, S. 23
  2. Theodor Kummer: Ein Chorwerk aus dem Bergmannsleben. Heinrich Peters: Glückauf! In: Joseph Rossen (Hrsg.): Die Heimat. Monatsschrift für Land, Volk und Kunst in Westfalen und am Niederrhein. Zeitschrift des Westfälischen Heimatbundes, Heimatverlag Dortmund, Dortmund 1922, Band 4, S. 257
  3. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
  4. Hellweg, Band 1 (1921), S. 462, 501
  5. Dirk Hallenberger: Industrie und Heimat. Eine Literaturgeschichte des Ruhrgebiets. Klartext, Essen 2000, ISBN 978-3-8847-4745-2, S. 162
  6. Hildegard Schneiders: Pütt und Kunst – Der Bergbau als Motiv in Bildern und Skulpturen, Artikel vom 9. November 2018 im Portal isso-online.de, abgerufen am 22. Februar 2020
  7. Christoph Schmidt: Nationalsozialistische Kulturpolitik im Gau Westfalen-Nord. Regionale Strukturen und lokale Milieus (1933–1945). Forschungen zur Regionalgeschichte, Band 54, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2006, ISBN 3-5067-2983-7, S. 199, 201 (Google Books)
  8. Hartmut Hering, Hugo Ernst Käufer, Michael Klaus: Für uns begann harte Arbeit. Gelsenkirchener Nachkriegslesebuch. Asso, Oberhausen 1986, ISBN 978-3-9215-4163-0, S. 186