Hermann Schey

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Hermann Schey (* 8. November 1895 in Bunzlau, Provinz Schlesien; † 21. August 1981 in der Schweiz) war ein jüdisch-niederländischer Bassbariton.

Leben und Wirken

Schey besuchte in Bunzlau das dortige Gymnasium. Seine musikalische Ausbildung erhielt er von 1913 bis 1915 in Berlin an der Hochschule für Musik bei Henry von Dulong. 1915 wurde er als Soldat eingezogen und konnte in der Folge sein Gesangsstudium erst nach Kriegsende fortsetzen. Seit 1922 war Hermann Schey in Berlin als Konzert- und Oratoriensänger tätig. Besonders bewundert wurde er für seine Bach-Interpretationen.

Konzertreisen brachten ihm große Erfolge in den europäischen Musikzentren. 1929 sang er in Amsterdam mit dem Concertgebouw-Orchester unter Willem Mengelberg die Kindertotenlieder von Gustav Mahler. Dabei hinterließ er einen bleibenden Eindruck, sodass er seitdem jährlich in die Niederlande zurückkehrte, um die Aufführungen der Matthäus-Passion (BWV 244) von Johann Sebastian Bach unter Willem Mengelberg zu unterstützen.

1930 unternahm er eine große Tournee nach Polen, Russland und in die Balkanstaaten, 1932 gab er Konzerte in Paris und 1933 in Zürich. Er gab die Uraufführung mehrerer Lieder des Schweizer Komponisten Othmar Schöck und sang 1930 in Berlin das Bass-Solo in der Uraufführung der Kantate Das dunkle Reich von Hans Pfitzner. Als Jude wanderte er 1934 in die Niederlande aus und wurde 1936 Professor am Konservatorium von Amsterdam, setzte jedoch seine erfolgreiche Konzerttätigkeit fort. Als die Niederlande 1940 von der deutschen Armee besetzt wurden, musste er sich bis Kriegsende versteckt halten.

Nach den Zweiten Weltkrieg nahm er seine Karriere wieder auf und nahm am Holland Festival teil. Konzertreisen führten ihn nach Deutschland, England, Österreich und in die Schweiz. 1968 unternahm er eine Triumphreise nach Israel und trat dort beim Abu Gosh Festival auf. Außerdem arbeitete er weiterhin als Gesangslehrer. Er verbrachte sein Alter in der Schweiz.

Aufnahmen (Auswahl)

  • Frühe Aufnahmen auf Odeon
  • Aufnahmen auf den Labels DGG, Christschall, Tri-Ergon, MMS und Concert Hall (Magnificat (BWV 243) von J.S. Bach)[1]
  • Beitrag von Aryeh Oron (Juli 2001)
  • Aufnahmen von Bach-Kantaten und anderen Vokalwerken
  • Sigi Stadermann Bass BWV 244 (Auszüge)
  • Karl Straube Bass Radio: BWV 100

Einzelnachweise

  1. Operissimo Website, englische Übersetzung von Aryeh Oron (Juli 2001)