Hon’inbō Shūsaku

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Hon’inbō Shūsaku – Porträt von Tenko Ema, um 1870

Hon’inbō Shūsaku (jap. 本因坊 秀策; * 6. Juni 1829 (traditionell: Bunsei 12/5/5) als Kuwabara Torajirō 桑原 虎次郎 auf Innoshima, Provinz Bingo (heute: Innoshima-Tonoura, Onomichi, Präfektur Hiroshima), Japan; † 3. September 1862 (Bunkyū 2/8/10) in Edo (heute: Tokio))[1] war ein japanischer Go-Spieler.

Die von ihm erfundene (und nach ihm benannte) Shūsaku-Eröffnung wurde noch bis ins 20. Jahrhundert gespielt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hon’inbō Shūsaku wurde unter dem Namen Kuwabara Torajirō als Sohn des Kaufmanns Kuwabara Wazō (桑原 輪三) geboren und lernte mit fünf Jahren Go von seiner Mutter. Mit 7 wurde er vom Herren über die Burg Mihara, Asano Tadahiro, entdeckt, der Torajirō dem Abt Hōshin (葆真) des buddhistischen Tempels Hōsen-ji als Lehrer zur Seite stellte.[2] 1837 trat er auf Empfehlung Asanos der bekannten Go-Schule Hon’inbō in der Hauptstadt Edo bei, deren 1. Meistergrad (dan) er zwei Jahre später mit 11 Jahren erhielt.[1][2] Mit seiner Volljährigkeit mit 15 Jahren legte er seinen Kindheitsnamen Torajirō ab und nahm seinen Erwachsenennamen Shūsaku an.[2] 1846 spielte er 17-jährig gegen den Großmeister Genan Inseki, der das Oberhaupt der Inoue-Schule war. Dieses Spiel konnte er mit einem Zug für sich entscheiden, der bis heute als mimiaka no myōshu (耳赤の妙手, „Meisterzug der roten Ohren“) bekannt ist, da dabei Insekis Ohren rot anliefen.[1][2]

1848 erhielt er den 6. Dan und wurde zum Nachfolger des Oberhauptes der Go-Schule, Hon’inbō Shūwa (1820–1873), ernannt,[1] dessen Tochter Hana () er heiratete.[2] Im Folgejahr nahm er erstmals am Oshirogo, dem Go-Turnier des Shōguns in dessen Anwesenheit teil, bei dem er bis zu seinem Tod 19 Siege in Folge errang.[1][2] Das war einer der Hauptgründe, warum er als „Der Unbesiegbare“ bezeichnet wurde. Letzteres unter anderem auch deshalb, weil er so gut wie nie mit Schwarz verlor. Allerdings gab es zu Shūsakus Zeiten die Komi-Regelung noch nicht, durch die Weiß am Ende der Partie Punkte zu seinen Punkten dazuzählen darf. Er konnte also oftmals den Vorteil des ersten Zugs mit Schwarz bis zum Partieende halten.

Hon’inbō Shūsaku starb 1862 im Alter von 33 Jahren im Zuge einer Cholera-Epidemie.[1][2]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch heute – 150 Jahre nach seinem Tod – spielen professionelle Go-Spieler und Amateure viele seiner Spiele nach, um aus ihnen zu lernen.

In dem Manga Hikaru no Go tritt als einer der Hauptdarsteller der Geist Sai auf, der früher Shūsaku schon begleitet hatte.

Am 6. Juni 2014 erinnerte ein Google Doodle an seinen 185. Geburtstag.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hon'inbō Shūsaku – Sammlung von Bildern
  • Shusaku in Sensei’s Library (englisch)
  • Shusaku in Gobase player stats and games listing (englisch)
  • Richard Bozulich: The Magic of Go – Dosaku and Shusaku: The saints of go. In: yomiuri.co.jp. 8. August 1999, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 1999; (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f 本因坊秀策. In: kotobank.jp. 朝日日本歴史人物事典, abgerufen am 6. Juni 2014 (japanisch).
  2. a b c d e f g 尾道出身棋士「本因坊秀策」の紹介. In: onomichi.shusaku.in. 尾道市囲碁のまちづくり推進協議会 – „Go-Förderverein Onomichi“, abgerufen am 6. Juni 2014 (japanisch).
  3. Tobias Dorfer: Honinbo Shusaku und der Go-Vorteil mit Schwarz. In: sueddeutsche.de. 6. Juni 2014, abgerufen am 5. April 2016.