Hundsmühle (Heroldsberg)
Hundsmühle Markt Heroldsberg
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Koordinaten: | 49° 32′ N, 11° 8′ O |
Höhe: | 333–336 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 90562 |
Vorwahl: | 09126 |
Hundsmühle (fränkisch: Hundsmühl[1]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Heroldsberg im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2] Hundsmühle liegt in der Gemarkung Heroldsberg.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt am Nordufer der Gründlach, auf drei Seiten umgeben vom Kraftshofer Forst, der Teil des Sebalder Reichswaldes ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Heroldsberg (0,5 km östlich) bzw. zu einer anderen Gemeindeverbindungsstraße (1,5 km westlich), die nach Buchenbühl (2 km südlich) bzw. nach Kalchreuth zur Staatsstraße 2243 (3,5 km nördlich) verläuft.[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1425 als „Heylosmüle“ erstmals urkundlich erwähnt. Wie auch die 1429 erfolgte Erwähnung als „Hersperger mul“ ist der Name als verschliffene Form von Heroldsberger Mühle zu deuten. 1439 wurde sie als „Herolczperger möl“ genannt. Grundherren waren die Nürnberger Patrizier Geuder. Ab 1452 saß auf der Mühle Hans Hunt, nach dem sie dann benannt wurde (1463 erstmals bezeugt). Der Ort lag im Fraischbezirk des nürnbergischen Gerichts Heroldsberg. Die Mühle hatte ein Waldrecht im Sebalder Wald. 1835 erwarb Wolfgang Holweg die Hundesmühle (Haus Nr. 1) samt einem Gütlein (Haus Nr. 2). Die Mühle war ein Erbzinslehen der Geuder, das Gütlein ein Erbzinslehen des Waldamtes Sebaldi.[5]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Hundsmühle dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Heroldsberg zugeordnet.[6][7]
Die Hundsmühle gehört der Familie Holweg. Sie wurde 1974 von Paul Müller, Spring- und Dressurreiter und Vorsitzender des Reitclubs Nürnberg, gepachtet und zur Reitanlage mit Turnierbetrieb ausgebaut. 1982 verlegte der Reitclub Nürnberg seinen Sitz auf die Hundsmühle.[5]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 12 | 9 | 15 | 13 | 12 | 11 | 11 | 25 | 17 | 16 | * |
Häuser[8] | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | * | |||
Quelle | [6] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Matthäus (Heroldsberg) gepfarrt. Die Katholiken sind nach St. Georg (Ziegelstein) gepfarrt.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Hundsmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 778 (Digitalisat).
- Dorothea Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 7). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2015, ISBN 978-3-7696-6869-8, S. 153–155.
- Franz Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt. Verlag für Behörden u. Wirtschaft, Hof (Saale) 1979, ISBN 3-921603-00-5, S. 114.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hundsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 29. November 2021.
- Hundsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 31. Oktober 2019.
- Hundsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 31. Oktober 2019.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 154. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hundsmǖl“.
- ↑ Gemeinde Heroldsberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 9. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b D. Fastnacht: Erlangen: ehemaliger Stadt- und Landkreis, S. 199ff.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 44 (Digitalisat).
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 31 (Digitalisat).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840, 1852 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 90 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1016, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1112 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1179 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1050 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 771 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).